Nachrichten

#Glosse: Nachhaltig zu leben, das ist schon auch langweilig

„Glosse: Nachhaltig zu leben, das ist schon auch langweilig“




Im Sport geht es um Erfolg. Gut, wenn er nachhaltig auftritt, aber das kann auch öde werden. Braucht es gelegentlich noch Hypes?

Muss ja alles immer nachhaltig sein. Energiepolitik ja sowieso, aber halt auch im Kleinen. Strohhalme beispielsweise. Besser nur noch aus schnell nachwachsenden Bambusrohren trinken. Was aber ist der Rausch, wenn er vernünftig ersoffen wird? Der Sport befindet sich auf ähnlichen Wegen. Soll auch permanent nachhaltig sein. Die Kunstrasenplätze sollen nicht mehr mit Mikroplastik vollgeschüttet werden, sondern mit Kork. Aber keiner macht sich Gedanken, wer denn den ganzen Wein trinken soll.

Der FC Bayern galt als unbesiegbar

An allererster Stelle – und ja eigentlich auch einzig und allein – geht es im Sport um Erfolg. Wenn der nachhaltig auftritt, ist es natürlich umso besser. Und langweiliger. Die Erfolge des FC Bayern beispielsweise sind derart nachhaltig, dass der Gewinner der Meisterschaft schon vor dem ersten Saisonspiel festzustehen scheint. Der natürliche Gegenspieler der Nachhaltigkeit ist der Hype. Gerade noch war es der letzte Schrei, den Bayern Unbesiegbarkeit zu attestieren, nun stellt sich die Frage, ob der Lewandowski-Verlust vielleicht doch nicht auszugleichen ist und ob es in Freiburg eigentlich einen Rathausbalkon gibt, um die Meisterschaft zu feiern.

Vor zwei Monaten standen noch deutsche Fußballerinnen im Mittelpunkt eines Hypes. Die Frauen präsentierten sich bei der EM derart sympathisch und spielfreudig (und ja: natürlich auch erfolgreich), dass ihnen sogar der Wunsch des nachhaltigen Erfolges angetragen wurde. Am Samstag sahen 1,56 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den 3:0-Erfolg in der Türkei. WM-Qualifikation sicher, olé olé. Den „Bergdoktor“ verfolgten am gleichen Tag 2,2 Millionen Menschen im TV. Von einem Hype rund um den Gebirgsarzt würde man nun eher nicht sprechen. Nachhaltig ist sein Erfolg gleichwohl schon – was hauptsächlich mit der demografischen Entwicklung zu tun haben dürfte und den Sehgewohnheiten der Rentnerinnen und Rentner.

Die deutschen Fußballerinnen aber zielen eher auf eine andere Alterskohorte ab. Vor allem für die Jüngeren aber gilt: Nachhaltigkeit sticht. Mag es mal angenehm kribbeln, wenn freundliche Breisgauer an der Tabellenspitze stehen, mehr Fans hat natürlich der FC Bayern. Nachhaltigkeit kommt manchmal auch einfach langweilig daher.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.


Lesen Sie dazu auch

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!