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#Glücksgriff oder Albtraum – was wird jetzt eigentlich aus der UBS?

„Glücksgriff oder Albtraum – was wird jetzt eigentlich aus der UBS?“

Wie viele Angestellte werden jetzt wohl entlassen? Diese bange Frage tauchte rasch auf, als am Sonntagabend die spektakuläre Nachricht offiziell verkündet wurde, dass die UBS die Credit Suisse (CS) übernimmt. Doch eine richtige Antwort gab es nicht. Dazu lägen noch keine Pläne vor, entgegnete Ralph Hamers, der Vorstandsvorsitzende der UBS. Aber es gebe sicher auch Wachstumschancen. Gemeinsam mit der UBS hätten die 50.000 Mitarbeiter der Credit Suisse auch eine neue Zukunft. „Zusammen können wir eine noch schönere Bank bauen.“

In den Ohren der CS-Beschäftigten dürfte dieser Satz wie Hohn klingen, insbesondere wenn sie in der Schweiz arbeiten. Denn im Heimatmarkt der beiden Großbanken sind deren Überlappungen am größten. Die Credit Suisse hat 17.000 Mitarbeiter in der Eidgenossenschaft, die UBS 22.000. Nach Schätzungen wäre denkbar, dass 10.000 bis 12.000 Stellen gestrichen werden, wobei Gewerkschaft und Betriebsrat gewiss darauf dringen werden, den Abbau über einen möglichst langen Zeitraum zu strecken.

Erhebliche Personalkürzungen sind zum einen in der Fläche zu erwarten. Denn in 72 Schweizer Städten gibt es sowohl UBS- als auch CS-Filialen; eine doppelte Präsenz wird in vielen Fällen nicht lohnend sein. Zum anderen werden fortan viele doppelt besetzte Funktionen in der zentralen Verwaltung und in der IT wegfallen. Am wenigsten Sorgen müssen sich die Kundenberater in der Vermögensverwaltung machen. Sie sollen ihre bisherigen Klienten möglichst bei der Stange halten, nun zum Wohl der UBS.

Gemeinsam kommen UBS und CS auf 124.500 Mitarbeiter

Zum anderen wird es im globalen Investmentbanking der Credit Suisse einen großen Einschlag geben. Die UBS-Führung hat bereits angekündigt, dass sie dieses Geschäft stark zurückfahren will. Dazu dürfte gehören, die von der CS geplante Herauslösung und Verselbständigung von Handels- und Beratungsgeschäften in einer revitalisierten Einheit namens „Credit Suisse First Boston“ abzublasen. Dabei handelte es sich sowieso um eine aus der Not geborene, mit vielen Interessenkonflikten belastete und daher sehr umstrittene Kopfgeburt.

Gemeinsam kommen UBS und CS auf 124.500 Mitarbeiter. Davon könnten am Ende bis zu 25.000 Stellen wegfallen, sei es mittels Entlassungen und Frühpensionierung oder über den Verkauf von Geschäften. Diese Zahl lässt sich indirekt aus den Kostensenkungen von 8 Milliarden Dollar ableiten, welche die UBS bis zum Jahr 2027 erreichen will. Davon entfällt das Gros auf den Abbau der Personalkosten.

Der kräftige Rückbau der Credit Suisse brockt der UBS freilich zunächst milliardenschwere Aufwendungen ein. Zudem muss sie sich jetzt mit den noch laufenden Rechtsstreitigkeiten der CS herumschlagen. Ob die dafür schon gebildeten Rückstellungen ausreichen, ist fraglich. Genau wegen derlei Unwägbarkeiten sackte der Aktienkurs der UBS am Montag zunächst nach unten.

Anleger mit Zuversicht greifen zu

Andreas Venditti, Analyst der Bank Vontobel, verweist darauf, dass die UBS mit der Übernahme des skandalgeplagten Problemkinds Credit Suisse ihr Profil verändert habe. „Wer vor dieser Transaktion in der UBS investiert war, wusste, dass es sich um eine profitable Bank handelt, die dank Aktienrückkäufen und Dividendenausschüttungen eine attraktive Rendite verspricht“, sagte Venditti im Gespräch mit der F.A.Z. Nun jedoch sei die UBS zu jahrelanger Restrukturierungsarbeit gezwungen, deren Details und Risiken noch nicht absehbar seien.

Anleger, die damit nichts zu tun haben wollten, hätten ihre Aktien am Montag verkauft. Doch anschließend hätten Investoren, die in der Übernahme eher Chancen als Risiken erkennen, die Oberhand gewonnen. Dies erklärt laut Venditti, dass der UBS-Kurs am Dienstag um 12 Prozent auf 19,40 Franken nach oben kletterte. Im Verlauf des Mittwochs ging es allerdings wieder leicht bergab.

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