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#Zwischen Lockdown und schönen Herbsttagen

„Zwischen Lockdown und schönen Herbsttagen“

Im zweiten Coronajahr hat sich der Tourismus in der Freizeitregion Taunus, zu der mehrere Städte und Landkreise gehören, noch nicht wieder erholt. Die Zahl der Gäste blieb 2021 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert und stieg lediglich um 0,7 Prozent auf rund 466.000. Hessenweit registrierte das Statistische Landesamt einen Rückgang um zwei Prozent. Die Zahl der Übernachtungen im Taunus stieg wie im ganzen Land, und zwar um 2,4 Prozent auf 2,1 Millionen. Das heißt, die Gäste blieben etwas länger. Der Durchschnittswert hat sich nicht verändert: Schon 2020 war die Aufenthaltsdauer im Taunus auf 3,2 auf 4,5 Tage gestiegen. Hessenweit blieben die Gäste dagegen nur 2,8 Tage.

Bernhard Biener

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Hochtaunuskreis.

In den beiden Taunus-Kernlandkreisen fiel die Entwicklung allerdings unterschiedlich aus. Im Hochtaunuskreis stiegen Gästezahl und Übernachtungen jeweils um mehr als sechs Prozent. Der benachbarte Main-Taunus-Kreis hingegen verzeichnete 2021 einen weiteren Rückgang, und zwar um 14 Prozent bei den Gästen und elf Prozent bei den Übernachtungen. Vor allem in der ersten Jahreshälfte, die von einem weiteren Lockdown geprägt war und in dem nur geschäftliche Reisen erlaubt waren, erlebten Hotels und Pensionen einen weiteren Einbruch, während die Zahlen in den übrigen Monaten über dem Vorjahresniveau lagen.

Den Taunus als Reiseziel in den Köpfen verankern

Im Sommer und Herbst hätten sich die Zahlen noch am ehesten dem Niveau vor der Pandemie genähert, heißt in der Bewertung des für die Vermarktung der Region zuständigen Taunus Touristik Service. Das gelte gerade für Camping- und Wohnmobilstellplätze. Im besten Monat Oktober habe die Übernachtungszahl knapp 19 Prozent unter den Rekordwerten von 2019 gelegen – nur, setzen die Touristiker in Anführungszeichen davor.

„Die Hotellerie- und Gastronomiebranche ist einer der hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche und wird auch langfristig mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben“, sagt Sarah Menzebach, stellvertretende Geschäftsführerin des Taunus Touristik Service. Dabei hätten die Gastgeber bewiesen, dass mit Hygienekonzepten und umfangreichen Schutzvorkehrungen sicheres Reisen möglich sei. Umso wichtiger sei es, den Taunus als Reiseziel in den Köpfen zu verankern.

Für Tagesausflüge war der Taunus auch in der Pandemie beliebt. Das Freilichtmuseum Hessenpark verzeichnete einen Besucherzuwachs von 26 Prozent, der Freizeitpark Lochmühle ganz in der Nähe von 30 Prozent; und der Opel-Zoo in Kronberg konnte mit 581.000 Besuchern sogar das beste Ergebnis seiner Geschichte verbuchen. Selbst den Hexenturm in Idstein besuchten 34 Prozent mehr Ausflügler als 2020.

Die meisten Besucher informierten sich online

Seinen Ruf als Wanderziel hat der Taunus bestätigt. Von der im Frühjahr erschienenen Broschüre „Wandern im Taunus“ seien im Taunus-Informationszentrum an der Hohemark in Oberursel und den örtlichen Informationsstellen 15.000 Exemplare ausgegeben worden, teilte der Taunus Touristik Service mit. Dabei habe es eine rege Nachfrage nach in jüngerer Zeit ausgewiesenen Wegen wie dem Taunus-Wichtel-Weg in Schmitten, dem Drei-Burgen-Weg in Königstein und Kronberg sowie den Wisper-Trails im westlichen Taunus gegeben. Die meisten Besucher informierten sich erwartungsgemäß online, und so verdreifachten sich die Aufrufe der Internetseite www.taunus.info auf den Rekordwert von 1,8 Millionen. Im Taunus-Informationszentrum selbst seien außer zum Wandern vor allem Informationen zum Radfahren, zu Wohnmobilstellplätzen und Unternehmungen mit Kindern gefragt gewesen.

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Betrachtet man die Zahl der Beherbergungsbetriebe, zu denen außer Hotels und Pensionen auch Ferienapartments, Kliniken und Campingplätze gehören, so ging deren Zahl im Hochtaunuskreis seit 2019 um sieben auf 121, im Main-Taunus-Kreis um zehn auf 81 zurück. Das sind für Thomas Studanski, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands im Hochtaunus, noch keine auffälligen Zahlen. „Bei einem Wechsel oder dem Übergang an die Nachfolger kommt es auch schon einmal zu Schließungen.“ Dass es das Hotel Weilquelle und das Restaurant Landsteiner Mühle nicht mehr gebe, tue allerdings weh. Viele Hoteliers berichteten von einer Belegungsquote von zehn bis 35 Prozent. „Das ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.“ Aber in diesen Pandemie- und Kriegszeiten ziehe es die Leute vielleicht zu einer Tagestour in den Taunus. „Umso wichtiger ist es, passende Angebote zu machen.“

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