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#Raketenangriffe vor dem Abzug

Raketenangriffe vor dem Abzug

Kurz vor dem Ende des Abzugs der amerikanischen Streitkräfte aus Afghanistan ist der Flughafen in Kabul abermals zum Ziel von Angriffen des örtlichen Ablegers der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) geworden. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN feuerte der IS mindestens fünf Raketen in Richtung des Hamid Karzai International Airport ab, wo die Amerikaner ihre Evakuierungsmission abwickelten. Angaben zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Der Sender berichtete, das am Flughafen installierte Raketenabwehrsystem sei aktiviert worden. Der afghanische IS-Ableger bezichtigte sich der Tat. „Soldaten des Kalifats“ hätten den Flughafen mit sechs Raketen des Typs Katjuscha angegriffen, äußerte die Terrororganisation, die mit den Taliban verfeindet ist, auf der Plattform Naschir News.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Das Weiße Haus teilte mit, Präsident Joe Biden sei über den Raketenangriff informiert worden. Man habe den Oberbefehlshaber ebenfalls darüber unterrichtet, dass die Operationen am Flughafen ununterbrochen fortgesetzt würden. Dem Pentagon zufolge richtete der Angriff auch keine Schäden an. Im Zuge ihrer Evakuierungsmission am Flughafen hatten die US-Streitkräfte zuletzt innerhalb von 24 Stunden weitere Personen außer Landes gebracht. Von Sonntagmorgen bis Montagmorgen seien weitere 1200 Personen ausgeflogen worden, teilte das Weiße Haus mit. Seit dem Start der Evakuierungsmission Mitte August seien insgesamt rund 116700 Personen aus Afghanistan außer Landes gebracht worden. Washington hat die Evakuierungsmission inzwischen beendet. Man habe den Afghanen, die weiter auf Ausreise warteten, mitgeteilt, dass die Luftbrücke beendet worden sei. Man bedaure, ihnen mitteilen zu müssen, dass die Militäroperation beendet worden sei, es würden keine ausreisewilligen Afghanen mehr auf das Flughafengelände gelassen, hieß es in einer Mitteilung. Biden hatte den Willen bekundet, die Mission bis zum Dienstag zu beenden. Seit Tagen sind die Amerikaner dabei, ihre Truppenstärke in Kabul zu verringern.

Bei einem US-Luftangriff in Kabul am Wochenende sollen zuvor mindestens zehn Zivilisten getötet worden sein. Unter den Toten bei dem Angriff am Sonntag seien auch Kinder, berichtete der örtliche Fernsehsender ToloNews unter Berufung auf Anwohner am Montag. Das für den Einsatz verantwortliche amerikanische Zentralkommando (US CENTCOM) hatte am Sonntag mitgeteilt, es untersuche nach dem Luftangriff des IS auf ein Auto Berichte über mögliche zivile Opfer. Der Einsatz habe erfolgreich eine „unmittelbare Bedrohung“ für den Flughafen durch die Terroristen abgewendet, darüber hinaus würden die Ergebnisse des Luftschlags noch geprüft. Es wurde darauf verwiesen, dass die Wucht der Explosion durch die Sprengsätze im Fahrzeug vergrößert worden sein könnte. Die Taliban hatten diesen Einsatz ebenso verurteilt wie zuvor einen Drohnenangriff der Amerikaner auf eine Stellung des IS in Afghanistan. Ein Taliban-Sprecher teilte unterdessen mit, der jahrelang nicht gesehene Taliban-Führer Haibatullah Achundsada befinde sich in Kandahar im Süden des Landes. Achundsada führe dort derzeit Gespräche.

Der UN-Sicherheitsrat wollte noch am Montag über eine Resolution abstimmen, die zur sicheren Ausreise von Menschen aus Afghanistan führen soll. Die Annahme eines entsprechenden französisch-britischen Texts würde unter anderem den Druck auf die Taliban erhöhen. Die Vetomächte Russland und China hatten sich bei Verhandlungen am Wochenende Diplomaten zufolge offen für eine Einigung gezeigt. Eine Zustimmung sei aber noch nicht sicher, hieß es.

Russland schlug am Montag eine internationale Konferenz zum Wiederaufbau der Wirtschaft vor. „Alle wohlhabenden Länder der Welt müssen mit Vertretern der neuen afghanischen Behörden zusammenkommen, um die Fragen des wirtschaftlichen und sozialen Wiederaufbaus zu erörtern“, sagte der Afghanistan-Beauftragte des russischen Präsidenten, Samir Kabulow.

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