Nachrichten

#Grammy-Verleihung 2024: „Es haut mich um, dass das Album die Leute so glücklich macht“

Aufregung bei den Grammys: Ein Rapper in Handschellen, Jay-Z wütet, Miley Cyrus freut sich mehr über die Überbringerin ihres ersten Grammys als über den Preis selbst und Taylor Swift räumte ab und kündigte an.

Ein Rapper in Handschellen, Jay-Z auf Kriegspfad und Taylor Swift, die nicht nur Geschichte schrieb, sondern zu Freudenschreien aus dem Publikum auch ein neues Album ankündigte – selten ging es bei den Grammys höher her als in der Nacht zu Montag. Schon bevor Moderator Trevor Noah das Publikum in der Crypto.com-Arena in Los Angeles mit einem Seitenhieb auf das Videoportal Tiktok begrüßte, das Musiker wie Swift und Drake vor einigen Tagen aus dem Programm gestrichen hatte, machten Gerüchte über eine Begegnung von Killer Mike mit der Polizei die Runde.

Wie das Los Angeles Police Department später bestätigte, warteten die Beamten ab, bis der Sänger bei einer Zeremonie vor der Fernsehübertragung drei Grammys, auch für „Scientists & Engineers“ als bester Rap-Titel, entgegengenommen hatte, um ihn in Handschellen abzuführen. Bei einer Auseinandersetzung kurz vor der Preisverleihung soll der 48 Jahre alte Rapper zugeschlagen haben.

Auch in den nächsten dreieinhalb Stunden blieb es emotional. Nach fast 20 Jahren auf der Bühne gewann Miley Cyrus für „Flowers“ ihren ersten Grammy und freute sich mehr über Mariah Carey, die ihr die Grammophon-Trophäe überreichte, als über den Preis selbst. „Ich hätte diesen Moment fast verpasst, weil ich wegen des Regens im Stau stand. Auf den Preis hätte ich verzichten können, auf Mariah Carey aber nicht“, sagte Cyrus, die später noch einen zweiten Grammy in der Kategorie „Best Record Of The Year“ holte.

Victoria Monét, nach mehr als 15 Jahren in der Musikindustrie als beste neue Künstlerin („Jaguar II“) ausgezeichnet, rührte sich und das Publikum anschließend zu Tränen. „Meine Wurzeln sind lange unter der Erde gewachsen, ohne gesehen zu werden. Heute fühle ich mich, als würde ich sprießen“, ließ die Vierunddreißigjährige wissen. Billie Eilish wurde derweil zur Puppe. Mit rosafarbenem Kopftuch und karierter Strickjacke nach Vorbild der sogenannten Poodle-Parade-Barbie aus den Sechzigerjahren sorgte sie für ein paar nachdenkliche Momente, als sie „What Was I Made For?“, einen Titel aus Greta Gerwigs Fantasyfilm „Barbie“, sang. Nicht ganz überraschend gewann die 22 Jahre alte Eilish mit der Ballade auch den Grammy als bester Titel des Jahres.

Weit weniger harmonisch ging es bei SZA zu. Die Sängerin, die mit neun Nominierungen in der Nacht zu Montag auf mehr Grammys hoffen konnte als jeder andere Musiker, trat mit den Titeln „Kill Bill“ und „Snooze“ auf – samt Mülltonnenbrand, Faustschlägen und Säbelkampf. Am Ende ging SZA mit drei Trophäen nach Hause, unter anderen für den Titel „Ghost In The Machine“ mit Phoebe Bridges als bestes Popduo. Während die Sängerin aus Missouri die Faustschläge gegen ihren Tänzer nur spielte, machte Jay-Z ernst.

Der Rapper und Produzent nutzte seine Dankesrede nach der Auszeichnung mit dem Dr. Dre-Global-Impact-Award, eine Auszeichnung für Leistungen in der Musikindustrie, für eine Abrechnung mit der Recording Academy. „Ich möchte, dass ihr alle es richtig versteht. Ich möchte diese jungen Dame nicht bloßstellen, aber sie hat mehr Grammys gewonnen als jeder andere, aber bis heute nie den Preis für das beste Album bekommen“, verwies der Vierundfünfzigjährige auf seine Ehefrau Beyoncé, die mit blondgefärbtem Haar unter weißen Cowboyhut vor ihm im Publikum saß.

„Queen Bey“, wie die Sängerin bei ihren Fans heißt, war von der Academy 32 Mal ausgezeichnet worden. In der Königsdisziplin „Best Album Of The Year“ ging sie bislang aber leer aus. „Einige werden heute nach Hause gehen und fühlen sich betrogen. Andere von euch hätten gar nicht nominiert werden sollen“, teilte Jay-Z auch gegen einige Kollegen aus. Viele erinnerte die Tirade des New Yorkers an den Eklat bei den MTV Video Music Awards vor 15 Jahren. Damals hatte Ye, früher Kanye West, während Swifts Dankesrede nach der Auszeichnung für „You Belong With Me“ die Bühne gestürmt. Nicht Swift verdiene die Trophäe, ließ er wissen, sondern Beyoncé. Ye schrieb den Gefühlsausbruch später „einem Mix aus Ehrlichkeit und Alkohol“ zu, Swift beschrieb den Auftritt des Rappers als abrupte Ernüchterung.

Bei den 66. Grammys ließ Swift der weitere Affront aus Beyoncés Lager dagegen kalt. Die Vierunddreißigjährige holte in der Nacht zu Montag für „Midnights“ nicht nur die Trophäe als bestes Album des Jahres. Swift wurde auch die Erste, die das goldene Grammophon in der Kategorie zum vierten Mal gewann. „Es haut mich um, dass das Album die Leute so glücklich macht, dass sie ihm ihre Stimme geben. Das Einzige, was ich machen möchte, ist so weitermachen“, bedankte sich die Vierunddreißigjährige gewohnt atemlos bei Fans und Recording Academy.

Mit einer weiteren Trophäe in der Kategorie „Best Pop Vocal Album“ bringt Swift es inzwischen auf 14 Grammys. Die Sängerin, die in der Nacht zu Montag ohne ihren Freund Travis Kelce über den roten Teppich lief und den Footballspieler unerwartet auch in ihren Dankesreden ausließ, hielt noch eine Überraschung bereit: Ihr nächstes Album erscheint schon Mitte April und trägt den Titel „The Tortured Poets Department“. Beyoncé und Jay-Z dürfte die Ankündigung spätestens beim Applaus ihrer Musikerkollegen die Sprache verschlagen haben.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!