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#Griechenland hat von vergangenen Bränden gelernt

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Griechenland hat von vergangenen Bränden gelernt

Mitten in der stärksten Hitzewelle seit 1987 kämpft Griechenland weiter gegen die sich an vielen Stellen im Land ausbreitenden Waldbrände – und fürchtet schon das Herannahen einer weiteren Naturkatastrophe. Insbesondere in Hanglagen, so warnen Fachleute, drohten dort, wo in den vergangenen Tagen hektarweise Wald verbrannt ist oder noch verbrennen wird, bei künftigen heftigen Regenfällen Überschwemmungen, da keine Vegetation mehr vorhanden sei, die Wasser aufnehmen könnte. Das ist freilich noch eine Zukunftssorge. Bei weiterhin hohen Temperaturen wären Regenfälle derzeit wohl der größte Segen für Griechenland.

Michael Martens

Korrespondent für südosteuropäische Länder mit Sitz in Wien.

In einigen nördlichen Vororten Athens mussten am Donnerstag und Freitag mehrere Tausend Menschen auf Anweisung der Regierung ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Flammen auf die Orte übergreifen. Auch der dem Namen nach weltberühmte Vorort Marathon, gelegen nordöstlich von Athen, war von den Flammen bedroht. Starke Kräfte der Feuerwehr sowie Löschflugzeuge versuchten, Marathon zu schützen.

„Eine verzweifelte Lage“

Die Arbeit wurde erschwert, weil Wind die Brände zusätzlich nährte. Zum Teil waren es durch die Brände selbst entfachte Feuerstürme, die die Flammen weitertrugen, ihre Verbreitung beschleunigten und vollkommen unberechenbar machten. Es sei „eine verzweifelte Lage“, das Feuer breite sich aus, „wohin es will, wann es will, und niemand kann es aufhalten“, zitierte die griechische Nachrichtenagentur ANA am Freitag den Bürgermeister der ebenfalls betroffenen Gemeinde Dorida in Zentralgriechenland.

Im Norden des Athener Zentrums befinden sich einige der reichsten und elegantesten Wohnviertel der griechischen Hauptstadt. Das Quartier Kifisia an der Endstation der Linie 1 der Athener Stadtbahn ist mit seinen Villen und Bungalows eine der teuersten Gegenden der Stadt. Kifisia selbst war bisher, Stand Freitag Nachmittag, noch nicht unmittelbar von den Bränden bedroht. Man weiß dort aber, dass der Ort nicht unverwundbar ist. Zuletzt hatten sich Waldbrände im August 1981 bis dorthin vorgefressen und Häuser der oberen zehntausend der Stadt beschädigt.


Ein anderer Schwerpunkt der diesjährigen Waldbrände sind die Peloponnes sowie weiterhin Euböa, gleichsam die Hausinsel Athens. Mehr als sechshundert Menschen, Anwohner ebenso wie Touristen, mussten am Freitag mit Schiffen von den Stränden der Insel gerettet werden, auf die sie sich geflüchtet hatten. Schon in den Tagen zuvor hatten sich an einigen Küsten der Insel ähnliche Szenen abgespielt. Auf Euböa wurden außer großen Pinienwäldern auch mehr als 150 Gebäude ganz oder teilweise Opfer der Flammen. In mehreren Dörfern läuteten die Kirchenglocken Sturm, um Anwohner zum Verlassen ihrer Häuser aufzufordern. Wie auch im Norden Athens hatten die Brände auf der Insel am Dienstag begonnen und haben sich mittlerweile auf viele Herde verteilt.

Die Regierung konzentriert sich weiterhin darauf, Ortschaften, die von den Bränden erfasst werden könnten, früh und weitflächig zu räumen. In einer in der Nacht zum Donnerstag ausgestrahlten Fernsehansprache hatte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis betont, die Regierung versuche zunächst Menschenleben, danach Häuser und Infrastruktur zu retten. „Häuser können wieder aufgebaut werden, Bäume werden nachwachsen, aber menschliche Verluste können nicht wieder gutgemacht werden“, sagte Mitsotakis. Er bat um Verständnis dafür, dass der gleichzeitige Schutz von Menschen und Infrastruktur sich angesichts des Ausmaßes der Feuer schlicht nicht werde gewährleisten lassen.

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