#„Das Protokoll ist der Stoßdämpfer der Weltpolitik“
Juli 2021: Das niederländische Königspaar fragt Protokollchef Enrico Brissa (Mitte) auf dem Dach des Reichstagsgebäudes nach dem Weg.
Bild: AFP
Was macht man, wenn ein Staatsgast keinen Alkohol trinkt? Und wenn Donald Trump auf dem roten Teppich vor der Queen läuft? Enrico Brissa war Protokollchef von Bundespräsidenten und im Bundestag. Er sagt: Vor allem immer die Ruhe bewahren.
Herr Brissa, Sie waren Protokollchef der Bundespräsidenten Wulff und Gauck und später der des Bundestags. Fällt Ihnen zu Hause auch gleich auf, wenn das Besteck falsch liegt?
Ja, aber da stört es mich meistens nicht. Zu Hause gibt es auch keine Ablaufpläne. Sie haben aber eine falsche Vorstellung davon, was Protokoll bedeutet.
Inwiefern?
Viele glauben, dass es nur darum geht, bei Staatsbesuchen dafür zu sorgen, dass der rote Teppich keine Falten wirft. Oder dass das richtige Essen serviert wird und die Kolonne mit dem Staatsgast rechtzeitig ankommt. Das sind natürlich wichtige Aspekte, mindestens genauso wichtig ist aber die kommunikative Funktion des Protokolls. Es geht immer auch um den politischen Inhalt und die Frage, wie er als Botschaft verdeutlicht werden kann. Außerdem schafft das Protokoll Ablaufsicherheit. Der französische Diplomat Hervé Alphand hat das einmal mit den Worten zusammengefasst, das diplomatische Protokoll sei der Stoßdämpfer der Weltpolitik. Gerade bei internationalen Begegnungen mit Akteuren unterschiedlicher Kulturkreise und politischer Systeme ist das enorm wichtig.
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