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#Grün und Erdöl vertragen sich schlecht

„Grün und Erdöl vertragen sich schlecht“

Caroline Dennett hat für einige Schlagzeilen gesorgt. Ein Jahrzehnt lang hatte sie als selbständige Sicherheitsberaterin für den britischen Mineralölkonzern Shell gearbeitet. Dann erschienen ihr die Widersprüche im Umgang mit der Erderwärmung zu groß, und sie schrieb in einer öffentlich gewordenen E-Mail an die Konzerngeschäftsführung und sagte in einem viel beachteten Youtube-Video, dass sie nicht mehr weiter für diese Aufgabe zur Verfügung stehen werde. Shell gebe leeres Gerede von sich und versage in planetarem Ausmaß. Medien von „Guardian“ bis zur BBC berichteten.

Philipp Krohn

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Menschen und Wirtschaft“.

„Ich kann nicht weiter für ein Unternehmen arbeiten, das alle Alarmsignale überhört und die Risiken des Klimawandels und eines ökologischen Kollapses nicht ernst nimmt“, formulierte sie in ihrem Schreiben. Im Video ergänzte sie: „Was auch immer sie sagen, Shell fährt nicht die fossilen Brennstoffe herunter.“ Der US-amerikanischen Internetzeitung Vox.com gab die Beraterin kurz darauf ein Interview.

Nullemissionen nicht Teil des Geschäftsplans

Darin zeigte sie sich selbstkritisch, aber immerhin sei es ihr durch ihre Arbeit gelungen, Schäden von Mitarbeitern abzuwenden. Doch in dem Ausmaß, in dem sich der internationale Konzern um neue Förderstätten bemüht habe, sei sie skeptisch geworden. Klimaneutralität sei intern kein Thema. „Es ist unglaublich, dass niemand wirklich darüber spricht“, antwortete sie auf eine Frage der Journalistin. „Neulich hat einmal jemand das Ziel der Nullemissionen bis 2050 erwähnt. Aber das war eine Person in elf Jahren von mehr als 20.000 Menschen. Das ist verblüffend.“ Nur in Pressemitteilungen und auf der Internetseite spiele das Ziel eine Rolle.

Ob Autoindustrie oder Energieerzeuger, ob Landwirtschaft oder Chemiebranche – überall bereiten sich Unternehmen darauf vor, was aus dem Pariser Klimavertrag von 2015 folgt: die Verpflichtung der Staaten, bis Mitte des Jahrhunderts den Ausstoß von Treibhausgasen auf null zu setzen. Langjährige Transformationspläne sind erstellt, die auch trotz der aktuellen Krise um das als Übergang gedachte Erdgas eingehalten werden sollen. Doch aus der Mineralölindustrie, die ihr Geld überwiegend mit fossilen Brennstoffen verdient, gibt es immer wieder irritierende Nachrichten.

Die „New York Times“ berichtete im September unter Bezug auf interne Dokumente für einen Ausschuss im US-Kongress von Führungskräften aus der Ölindustrie, die privat Ankündigungen ihrer Unternehmen für Schritte zur Klimaneutralität und die Bekenntnisse zur Klimapolitik stark relativierten. Da hieß es: Ein Pfad zu Nullemissionen habe „nichts mit unseren Geschäftsplänen zu tun“, ein Exxon-Manager erinnerte sich selbst daran, Bezüge zum Pariser Vertrag aus einem Manuskript zu löschen, um keine Verpflichtung entstehen zu lassen. „Bitte vermitteln Sie nicht den Eindruck, dass Shell beabsichtigt, Kohlendioxidemissionen auf Level zu reduzieren, die geschäftlich keinen Sinn machen“, hieß es in einer Anweisung des britischen Konzerns, der seinen Doppelsitz in Den Haag und London aufgegeben hat, nachdem ein niederländisches Gericht ihn dazu aufforderte, mehr Anstrengungen zu unternehmen.

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