Nachrichten

#Helaba gibt Moskau auf

„Helaba gibt Moskau auf“

Die Landesbank Hessen-Thüringen ( Helaba ) gibt ihre 2008 eröffnete Repräsentanz in Moskau auf. Die Repräsentanz sei seit dem russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen und werde niemals wieder geöffnet, sagte Vorstandschef Thomas Groß am Donnerstag anlässlich der Halbjahresbilanz zu Journalisten.

Finanzvorstand Detlef Hosemann führte aus, gemessen am 53 Milliarden Euro großen Forderungsbestand der Helaba gegenüber Unternehmen sei ihr unmittelbares Russland-Risiko mit 30 Millionen Euro, zudem abgesichert mit Exportversicherungen, „sehr überschaubar“. 1,3 Milliarden Euro im Portfolio hätten eine erhebliche Russland-Betroffenheit, etwa weil Russland ein wichtiger Absatzmarkt des Kreditnehmers sei. 13 Milliarden Euro an Risiken seien gestörten Lieferketten zuzuordnen. Allerdings sei die Risikolage in der Helaba zum Halbjahr sehr entspannt, betonten Groß und Hosemann.

Noch kaum echte Kreditausfälle

Die veröffentlichten Zahlen lassen sich tatsächlich nicht anders lesen. Die Helaba, bekannt als sehr konservative Bank, hätte sogar die zum Halbjahr 2022 zuvor getroffene Risikovorsorge auflösen können, wäre sie allein ihren Risikomessmodellen gefolgt. Und die konkreten Einzelausfälle betrugen lediglich 2 Millionen Euro.

Aber die Helaba verständigte sich ähnlich wie schon die Commerzbank mit ihrem Wirtschaftsprüfer auf Pauschal-Rückstellungen (Top-Level-Adjustments), weil sie ahnt, dass sich die Rahmenbedingungen 2022 „insbesondere durch die Verwerfungen im Energiesektor, die sich verschärfenden Lieferkettenengpässe sowie die Inflationsentwicklung“ eintrüben. „Mit einer zeitlichen Verzögerung wird sich die Rezession auf die Kreditausfälle auswirken“, heißt es im Halbjahresbericht.

Vorstand verspricht Gewinn

Aber selbst im derzeit schlechtesten denkbaren Szenario werde die Helaba, die Hessen und Thüringen sowie 40 Prozent der deutschen Sparkassen gehört, 2022 ein „deutlich, deutlich positives“ Konzernergebnis einfahren, sagte Groß. Wenn es dagegen nicht zu einem Wirtschaftseinbruch kommt, wird die Helaba nach der vom Vorstand am Donnerstag vorgestellten Prognose 2022 mindestens 500 Millionen Euro vor Steuern verdienen. Nach den ersten sechs Monaten waren es 327 Millionen Euro vor Steuern, 34 Millionen Euro mehr als vor einem Jahr. Die Eigenkapitalrentabilität nach Steuern (Rote) gab Groß mit 6,4 Prozent an. Die Risikovorsorge, nahezu ausschließlich Pauschalrückstellungen, betrug 85 Millionen nach 141 Millionen Euro vor einem Jahr.

35 Millionen Euro mehr als üblich musste die Helaba in die Sicherungsreserve der Landesbanken einzahlen, weil mit der DKB ein wichtiger Beitragszahler zum privaten Bankenverband gewechselt ist. Zu den Kosten für den bis zum Bundesgerichtshof getragenen, aber nun verloren gegebenen Cum-ex-Prozess mit der Société Générale hielt sich Groß bedeckt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!