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#„Haha, ich hätte mich fast selbst raus geschossen“

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Fünf Runden vor Schluss des Großen Preises von Kanada springt der Red-Bull-Honda von Max Verstappen über einen Randstein. Der einsame Spitzenreiter bekommt über Boxenfunk einen Lachanfall: „Haha, ich hätte mich fast selbst raus geschossen.“ In Wirklichkeit hat sich der WM-Spitzenreiter aber eine besondere Bestmarke in der Formel 1 erreicht: Sein sechster Saisonsieg, der vierte nacheinander, ist auch der 41. seiner Karriere. Damit ist er mit 24 Jahren bereits Fünfter der ewigen Bestenliste, gleichauf mit Ayrton Senna.

Für den Rennstall des Niederländers ist der achte WM-Lauf auch ein besonderer, es ist der 100. Grand-Prix-Sieg der Rennstallgeschichte: „Eine unglaubliche Zahl, ich selbst hätte nie erwartet, auf solche Zahlen zu kommen.“ Fernando Alonso im Aston Martin wird mit fast zehn Sekunden Rückstand Zweiter vor Lewis Hamilton im Mercedes. Nico Hülkenberg landet mit dem Haas-Ferrari auf einem enttäuschenden 15. Rang.

Verstappen rauscht gleich davon

Es ist eine Startaufstellung mit Sternchen: Alle drei Formel-1-Piloten mit Weltmeistertiteln stehen nach einem dem launischen Regenwetter geschuldeten Chaos in der Qualifikation zum Großen Preis von Kanada vorn: Erwartungsgemäß Max Verstappen auf der Pole-Position, danach den Hoffnungen entsprechend Fernando Alonso, dann die Hoffnungen übertreffend Lewis Hamilton.

Die nette Champions-Reihe gibt es jedoch nur, da Nico Hülkenberg aus Emmerich seinen im richtigen Moment mit den richtigen Reifen herausgefahrenen zweiten Startplatz nach einem Urteil der Sportkommissare verliert. Der Haas-Pilot hatte die vorgeschriebene Temporeduzierung unter roten Flaggen deutlich überschritten. Eine Vielzahl von Strafen, glücklichen oder unglücklichen Strategien beeinflusste die Ausgangslage für den achten WM-Lauf.

Wenn alles ein bisschen durcheinandergeraten ist, übertüncht die Erwartungshaltung oft den Sinn für die Realitäten. Im Vergleich zur Samstagsvorstellung ist es beinahe langweilig, wie der Grand Prix auf dem Circuit Gilles-Villeneuve ins Rollen kommt. Max Verstappen kümmert sich grundsätzlich nicht um andere, er rauscht gleich davon. Dahinter liefern sich Alonso und Hamilton ein Ellbogenduell, das zu Gunsten des Mercedes-Piloten ausgeht.

Nico Hülkenberg wird durchgereicht, holt früh frische Reifen, und als er wieder aus der Box kommt, wird das Rennen neutralisiert. George Russell hat nach einem Mauerkuss mit dem Heck reichlich Teile von seinem Silberpfeil auf dem Asphalt verteilt. Für Bernd Mayländer ist es eine besondere Ausfahrt, das Safety Car feiert an diesem Rennwochenende Jubiläum, es wurde erstmals 1973 in Mosport eingesetzt.

In der Hektik der Wechselspiele kollidieren Hamilton und Alonso fast, beide mit Rennwagen ausgestattet, die immer besser werden. In der 28. Runde geht der Spanier auf der Piste souverän am Mercedes-Rivalen vorbei, aber Verstappen ist schon wieder vier Sekunden weg. Seit der Mitte des Großen Preises von Miami, dem fünften WM-Lauf, hat der Niederländer jede Runde angeführt. Rein hypothetisch hatte Max Verstappen vor dem Gastspiel in Montreal davon gesprochen, Fernando Alonso den Sieg zu gönnen, falls er mal selbst nicht gewinnen könne: „Er ist ein echtes Renntier.“

Allerdings ist der Sicherheitsabstand nach Rennmitte schon zu groß, um es zu einem Angriff kommen zu lassen. Dennoch ist Alonso optimistischer denn je, mit 41 Jahren noch einen Sieg in dieser Saison einzufahren. Sein 17 Jahre jüngerer Teamkollege Lance Stroll hingegen fährt beim Heimspiel allen Erwartungen, vor allen Dingen jenen seines Vaters hinterher. Am Ende wird der Kanadier Neunter.

Die besten Szenen gibt es im Mittelfeld, bestimmt von höchst unterschiedlichen Reifenstrategien. Die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz, in der Qualifikation erneut Opfer unglücklicher Strategien und individueller Fehler, kommen besser zurecht. Ohnehin hat die Sonne, die erstmals an diesem Wochenende zu sehen ist, viel am Leistungsvermögen von Gummis und Rennwagen verändert.

Die Taktiker aus Maranello schaffen es daher, Leclerc und Sainz von den Startplätzen zehn und elf auf vier und fünf zu bugsieren, Sechster wird mit Verstappens Kollegen Perez eine weitere Enttäuschung des samstäglichen Vorspiels. Der Mexikaner, der nur als Zwölfter losfahren konnte, scheint weiter weg vom Podium denn je. Das Einzige, was er sich vorgenommen hatte, war „Schadensbegrenzung“. Das gelingt, am Ende schnappt er Hamilton den Punkt für die schnellste Rennrunde weg.

Das Spitzentrio fährt schnellste Runden um die Wette, auch im Wissen, dass auf diesem Kurs alles passieren kann. Alonso wird vor dem letzten Drittel von seinem Ingenieur um den technischen Schongang gebeten, um die Hinterradbremsen nicht zu überhitzen. Alonso hält sich zähneknirschend dran, lässt aber nicht von seiner Aggressivität: „Ich will doch das Rennen gewinnen!“ Da wird er sich noch etwas gedulden müssen.

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