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Fassungslos

Was soll das? Es sind diese drei Worte, die einem an diesem Abend bei der Sendung von Maybrit Illner immer wieder durch den Kopf gehen werden. Natürlich widmet sich die Sendung dem Thema Corona und Frau Illner stellt die Frage: „Panisch durch die dritte Welle – Deutschland auf der Notbremse?“

Beantworten sollen diese Frage Michael Müller (Regierender Bürgermeister von Berlin), die Theologin Margot Käßmann, die Autorin Düzen Tekkal sowie Karl Lauterbach (SPD-Politiker und Epidemiologe) und der parteilose Oberbürgermeister von Rostock, Claus Ruhe Madsen. Am Ende der Sendung wird der Rapper Smudo von den Fantastischen Vier noch kurz die Luca-App vorstellen, die er mitentwickelt hat.

Schon als Maybrit Illner ihre Gäste vorstellt, drängen sich das erste Mal die drei Worte auf: Was soll das? Die spezielle Corona-Expertise von Frau Tekkal oder von Frau Käßmann wird jedenfalls nicht klar. Auch nicht später im Verlauf der Sendung. Und ja, Michael Müller gehört zumindest als derzeitiger Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz zu jenen Entscheidern, die die deutsche Corona-Politik maßgeblich mitverursachen. Und dieser Rolle wird Müller auch an diesem Abend bei Maybrit Illner vollauf gerecht – was durchaus als Kritik verstanden werden sollte.

Denn: Von inhaltsleeren Phrasen wie „Das erschien mir als gangbarer Weg“, „Das war dann wohl nicht zu Ende gedacht“ haben die Zuschauer ebenso genug wie von vermeintlichem Eigenlob, dass die Impfkampagne in Berlin doch sooo sehr an Fahrt aufgenommen habe und man aktuell sagenhafte 5000 Menschen impfe. Oder, dass man nun neun Pilotprojekte wage, die ein Gefühl für die Lage ermöglichen sollen.

Eigenlob – bis selbst Illners Geduld am Ende ist

Man hört diese Worte und kann sich nicht entscheiden, was schlimmer ist: Ein Lob auf 5000 Impfungen pro Tag?! Mit diesem wahnsinnigen Tempo wären Berlins 3,8 Millionen Einwohner in 760 Tagen geimpft, zumindest ein Mal. Wobei die lineare Prognose natürlich hinkt, denn das Impftempo wird sehr wahrscheinlich irgendwann wirklich zulegen. Die Hoffnung… sie wissen schon.

Oder ist doch Müllers vermeintlicher Wagemut schlimmer, nach knapp einem Jahr Lockdowngeprägter Pandemie-Politik tatsächlich Pilotprojekte zu wagen, um ein Gefühl für die Lage zu bekommen!? Beides lässt einen fassungslos zurück. Und schon wieder hört man eine innere Stimme die drei Worte sagen: Was soll das?

Später in der Sendung wartete Müller tatsächlich mit einer weiteren Erfolgsmeldung auf, wonach man nach dem Hickhack um den Impfstoff AstraZeneca nun vermehrt Hausärzte einbinden wolle, da diese bei den Menschen mehr Vertrauen schaffen könnten. An dieser Stelle war selbst die Geduld von Maybrit Illner am Ende; sie verwies kurzerhand darauf, dass Karl Lauterbach ebendies schon vor Wochen gefordert hatte.

Welche Folgen ein solches Verhalten hat, zeigen aktuelle Umfragen: Haben zu Beginn der Pandemie im April 2020 noch 75 Prozent der Befragten die Arbeit der Regierung positiv bewertet, sind es im März 2021 gerade einmal noch 30 Prozent. Parallel dazu stiegt die negative Bewertung von einst 17 Prozent auf inzwischen 62 Prozent.

Lauterbach gibt den Gesundheitsminister der Herzen

Blieben an diesem Abend bei Maybrit Illner noch Karl Lauterbach, den viele bereits als Gesundheitsminister der Herzen ansehen, und der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen, der längst über die Stadtgrenzen hinaus als unkonventioneller Pragmatiker bekannt ist.

Lauterbach stellte gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar, dass ein Lockdown über Ostern, die sogenannte erweiterte Ruhezeit, epidemiologisch nichts gebracht hätte. Er forderte vielmehr, dass nächtliche Ausgangssperren verhängt werden sollen. Entscheidend dabei wäre der Inzidenzwert von mehr als 100. Die dritte Welle werde aufgrund der B117-Virusvariante fulminant werden, Kinder und junge Menschen werden erkranken, bei rund 10 Prozent der Infizierten müsse man gar mit einem schweren Verlauf rechnen. Man dürfe sich keiner Illusion hingeben, so Lauterbach.

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