Wissenschaft

#Die Geschichte des Computers

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Bereits 1924 gehörte ein Computerraum zum US-Finanzministerium. Die überwiegend weibliche Belegschaft arbeitete mit mechanischen Rechenmaschinen. © National Photo
Company Collection (Library of Congress)

Von mechanischen Rechenmaschinen zu Quantencomputern, von raumfüllenden Großrechnern zu Geräten, die in jede Hosentasche passen, vom Industrie- zum Informationszeitalter: In seinem Bildband „The Computer“ zeigt Grafikdesigner und Fachbuchautor Jens Müller die spannende und überwältigend vielfältige Entwicklung der Computertechnik. Er lässt den Leser dabei eindrucksvoll erleben, wie die digitalen Innovationen der letzten Jahrzehnte unser Leben grundlegend verändert haben.

 

Seit im November 2022 das Dialogsystem ChatGPT öffentlich zugänglich wurde, ist Künstliche Intelligenz (KI) wieder weltweit ein aktuelles Diskussionsthema. Bildungseinrichtungen fühlen sich überrollt. Wissenschaftler sehen großes Potenzial, warnen aber auch vor Risiken. Und die Politik diskutiert Regeln für den Umgang mit KI. Wie ist die digitale Welt an den Punkt gelangt, an dem sie heute ist? Welche Erfindungen und welche Menschen haben dazu beigetragen? Als das Stanford Research Institute 1969 den mobilen Roboter Shakey vorstellte, der seine Fähigkeiten selbstständig verbessern konnte, war das bereits „ein früher Meilenstein in der Entwicklung der künstlichen Intelligenz“, so steht es im Bildband.

Um die aktuellen technologischen Entwicklungen zu verstehen, lohnt sich der Blick zurück auf die Geschichte des Computers. Bereits im 17. Jahrhundert gab es erste mechanische Rechenmaschinen und Gottfried Wilhelm Leibnitz machte das Dualsystem, das heute globaler Standard ist, bekannt. Mit seiner Booleschen Algebra legte der Brite George Boole Mitte des 19. Jahrhunderts die entscheidende Grundlage für den Aufbau digitaler Elektronik.

Entwicklung zum „All-Digital Age“

Codierte Lochkarten spielten in der Informationstechnik jahrzehntelang eine große Rolle als Speichermedium. Auch die erste kabellose Funksignalübertragung, die Geburt des Fernsehens und des Silicon Valley, sowie die Entschlüsselung des Enigma-Codes im Zweiten Weltkrieg sind als bedeutende historische Momente im Buch festgehalten. So zeigt „The Computer“ die Anfänge der Computertechnik bis zum Jahr 1944 mit vielen Original-Zeichnungen und Notizen der Entwickler, Fotografien von Erfindern und Erfundenem oder auch Zeitungsartikeln und Werbeplakaten von damals. Ergänzend zu den Erklärungen des Autors bieten viele Zitate Einblick in die Gedanken der Entwickler.

Die folgenden Jahre bis 1973 werden im Buch als „Mainframe Age“ bezeichnet – die Zeit der Großrechner. Ursprünglich in Militär und Forschung eingesetzt, gelangten diese nun auch in die Wirtschaft und den Alltag der Menschen. Die Entwicklung von Mikrochip und Mikroprozessor ermöglichte schließlich ab 1974 den Aufstieg des Personal Computers. Viertes und fünftes Kapitel des Bildbands sind dem Zeitalter des Internets und dem „All-Digital Age“ gewidmet, das 2006 unter anderem mit dem Start des Kurznachrichtendienstes Twitter und der Enthüllungsplattform WikiLeaks begann. Im Januar 2007 präsentierte Apple das erste iPhone.

Negative Aspekte der digitalen Welt

Auch neuste Entwicklungen wie die Forschung an Quantencomputern, der auf Künstlicher Intelligenz basierende Telefonassistent Duplex von Google oder das von Mark Zuckerberg vorgestellte Konzept des Metaverse sind im Buch zu finden. Erfreulicherweise vergisst der Autor dabei nicht, auch die negativen Aspekte dieser digitalen Welt anzusprechen. Ein Beispiel ist die Massenüberwachung, und zwar nicht nur in China, sondern auch durch US-Behörden, wie Whistleblower Edward Snowden 2013 an die Öffentlichkeit brachte. Und die Liste ist lang: Wahlmanipulationen mithilfe sozialer Netzwerke, der riesige Energieverbrauch der IT- und Telekommunikationsindustrie und die diversen Umweltschäden, die sie verursacht.

„The Computer“ ist ein sehr umfangreiches Werk, dem es gelingt, den Aufstieg der digitalen Technologie in seiner großen Vielfalt an Entwicklungen zu zeigen und sich dennoch nicht in Details verliert. Informativ, mit mehr als 1000 Abbildungen und dreisprachig (Englisch, Deutsch, Französisch) ist dieser Bildband für jeden zu empfehlen, der verstehen will, wie die digitale Welt von heute entstanden ist.

Cover des Bildbands "The Computer"

Jens Müller, Julius Wiedemann (Hg.)
The Computer
Hardcover, 24.6 x 37.2 cm, 3.89 kg, 472 Seiten
TASCHEN, Köln 2023, € 60

 

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