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#Hertha siegt, Magath mahnt

„Hertha siegt, Magath mahnt“

Felix Magath steht nicht im Verdacht, seinen Spielern zu viel Freizeit zu gönnen. Davon konnten sich in den vergangenen Wochen auch die Fußballer von Hertha BSC überzeugen. Umso überraschender kam die Ankündigung, dass der Ball auf dem Trainingsgelände für die Profis erst wieder ab Mittwoch rollt. Zwei Tage frei, wann gab es das zuletzt?

Nun wäre Magath aber nicht Magath, wenn er die Mannschaft mit wohlwollenden Worten in die kleine Pause entlassen hätte. Der Trainer grummelte – trotz des 2:0 im so wichtigen Duell mit dem VfB Stuttgart.

„Glücklicher Sieg“

Was daran lag, dass Magath sich vehement gegen die allgemeine Ansicht wehrte, dieser Sieg sei in irgendeiner Form souverän oder gar verdient gewesen. „Wir haben fünf Minuten lang gut begonnen. Warum wir dann in Passivität verfallen sind, kann ich nicht sagen. Letztlich war das ein glücklicher Sieg gegen einen VfB, der die bessere Mannschaft war“, sagte Magath.

Darüber ließe sich schon trefflich diskutieren, gelang es den Stuttgartern trotz optischer Überlegenheit doch nicht, sich über 90 Minuten eine vernünftige Torchance herauszuspielen. Und überhaupt. Befindet sich Hertha nicht in einer Lage, in der es müßig ist, über Stilfragen zu debattieren?

Durch den Sieg gegen den direkten Konkurrenten vergrößerten die Berliner den Abstand zu den sich auf dem Relegationsplatz befindlichen Stuttgartern auf vier Punkte. Bei nur noch drei ausstehenden Spielen schon ein kleines Polster, aber auch das wollte Magath kaum gelten lassen. „Wir haben unsere Situation verbessert, trotzdem ist sie ernst. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, und der ist weiterhin gefährdet“, sagte Herthas Trainer.

Rein mathematisch betrachtet, mag das stimmen, aber was das sogenannte Momentum angeht, tendieren die Berliner anders als Stuttgart oder Bielefeld in die richtige Richtung. Hertha hat aus den beiden Spielen gegen die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Augsburger und Stuttgarter sechs Punkte geholt. Um nichts anderes ging es.

Vor der Reise nach Augsburg war klar gewesen, dass die anstehenden drei Begegnungen zu einem großen Teil darüber entscheiden, in welcher Liga Hertha BSC ab dem Sommer geführt wird. Gemessen am bisherigen Saisonverlauf erstaunt, wie überzeugend die Mannschaft in diesen für sie so wichtigen Spielen auftrat. Der Sieg gegen Augsburg war ebenso verdient wie der gegen Stuttgart, auch wenn Magath das zumindest nach außen hin nicht vertreten wollte.

Hertha hatte mit viel Schwung begonnen, Davie Selke schon nach fünf Minuten den Ball zur Führung ins Tor gewuchtet. Danach mühte sich der VfB an den Berlinern ab, kam selten in gefährliche Räume und kassierte per Konter in der Nachspielzeit das zweite Gegentor.

Mehr gibt es zu diesem Spiel kaum zu sagen, so wenig ansehnlich war es. Am Ende standen drei überlebenswichtige Punkte für Hertha und die Erkenntnis, dass Magath während seiner kurzen Zeit genug gesehen hat, um den Mahner zu geben. Möglichen Überschwang im Umfeld angesichts der zwei Siege konterte er mit dem erhobenen Zeigefinger. „Ich weiß nicht, wer nach dem Spiel euphorisch werden soll bei der Hertha“, sagte er.

Mannschaft auf Distanz zu den Fans

Um Teile der Fans muss er sich in dieser Hinsicht ohnehin keine Sorgen machen. Die Atmosphäre zwischen Ul­tras und Mannschaft bleibt weiter angespannt. Wie schon in Augsburg verzichteten die Spieler auch gegen Stuttgart auf den Gang in die Kurve.

Für Magath eine nachvollziehbare Reaktion angesichts der Vorkommnisse nach dem Spiel gegen den Stadtrivalen Union. Nach der 1:4-Niederlage hatten einige Fans die Spieler bedrängt und sie aufgefordert, ihre Trikots auf den Boden zu legen als Zeichen, dass sie dieser nicht würdig seien.

„Ich denke das ist in Ordnung“

„Sie waren nach der Aktion im Derby nicht einverstanden und haben das demonstriert. Ich denke das ist in Ordnung“, sagte Magath, der anschließend die Hoffnung äußerte, „dass wir in den kommenden Tagen dazu kommen, dass sich beide Gruppen wieder annähern, damit wir uns im nächsten Heimspiel gegen Mainz wieder zusammen gegen den Abstieg stemmen“.

Im Idealfall ist das nicht mehr nötig, denn vor Mainz liegt das wichtige Auswärtsspiel in Bielefeld. Ein weiterer Erfolg beim Vorletzten, und Hertha hätte den direkten Abstieg schon mal vermieden. Sollte Stuttgart zusätzlich gegen Wolfsburg verlieren, wäre der Klassenverbleib gar schon perfekt.

So weit wollte Magath aber nicht denken, hinter der Chance sah er lieber das Risiko. „In Bielefeld dürfen wir nicht verlieren, sonst sind wir wieder mittendrin im Abstiegskampf“, sagte er. So viel nüchterner Realismus war selten bei Hertha BSC.

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