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#Historische Protokolle und der Aufstieg der KI

Historische Protokolle und der Aufstieg der KI

Liebe Leserin, lieber Leser, ein riesiger Artilleriestoß entlang der 2000 Kilometer langen Frontlinie gab in den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 das Signal für den deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Im Schutz des Feuers preschten Panzerdivisionen und motorisierte Einheiten vor, während deutsche Bomber Ziel auf sowjetische Flugplätze und Marinestützpunkte nahmen. Mehr als drei Millionen Soldaten beteiligten sich an diesem gewaltigsten Ansturm in der Geschichte der Kriegführung. Vor genau 80 Jahren begann Hitler den Krieg gegen die Sowjetunion. Zeitzeugenberichte, die jetzt bekannt werden, führen vor Augen, was der Krieg für die sowjetische Zivilbevölkerung bedeutete: Achtzig Jahre nach dem Beginn von „Operation Barbarossa“ sind in russischen, ukrainischen und belarussischen Archiven die ersten Berichte von Hunderten von sowjetischen Augenzeugen der deutschen Besatzungsherrschaft zum Vorschein gekommen.

Ihre Entstehung verdanken diese Interviewprotokolle einer sowjetischen Historikerkommission, die sich zum Ziel gesetzt hatte, den Krieg umfassend zu dokumentieren. Zu diesem Zweck folgten kleine Teams von Historikern und Stenografinnen der Roten Armee auf ihrem Vormarsch nach Westen, um in zerstörten Städten und Dörfern mit Überlebenden zu sprechen. Und zehn Interviews, die Mitglieder der sowjetischen Historikerkommission mit sowjetischen Zeitzeugen und Überlebenden der deutschen Besatzungsherrschaft führten, können auf der Website sovietsurvivors.com in deutscher und englischer Übersetzung sowie sogar im russischen Original gelesen werden. Jochen Hellbeck hat dazu einen vielbeachteten Gastbeitrag geschrieben: eindringlich und lesenswert.

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Das wegen rechtsextremer Chats aufgelöste Frankfurter Spezialeinsatzkommando hatte seinen Räumen im Polizeipräsidium einen ganz eigenen Charakter verliehen. Mitglieder einer nun eingesetzten Expertenkommission berichteten vor dem Innenausschuss des Hessischen Landtags von einer „Selbstbeweihräucherung“, einem „zur Schau gestellten Korpsgeist“ und einem „übersteigerten Elitebewusstsein“: Am Ende eines Ganges hing das überlebensgroße Bild eines 2019 im Einsatz ums Leben gekommenen Kollegen. Davor befand sich eine Stange. Jeder, der dort vorbeikam, machte Klimmzüge – zu Ehren des toten Kollegen. Die Räume waren außerdem mit Bildern der aktiven Beamten verziert. Sie posierten vor der Frankfurter Skyline, in voller Einsatzmontur, wie es heißt. Außerdem hatten die Polizisten einen Lieblingsfilm, darauf deuteten zumindest zahlreiche Devotionalien hin. Es ist der Film „300“. Die Comicverfilmung handelt von der Schlacht bei den Thermopylen. 300 Spartaner, gnadenlose Krieger, stellen sich einer gewaltigen persischen Armee entgegen, auf ihren Schilden das Lambda-Zeichen. Das ist in rechtsextremen Kreisen beliebt, unter anderem hat es die Identitäre Bewegung übernommen. Die Räume waren quasi „das Nest“. Julian Staib, politischer Korrespondent für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Sitz in Wiesbaden, und Philip Eppelsheim, Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, haben sich dieser Sache einmal angenommen.

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Zu viele Versprechen, zu hohe Erwartungen und zu geringe Erfolge führten über Jahrzehnte hinweg immer wieder zu sogenannten „KI-Wintern“, zu Phasen, in denen Förderung und Hoffnung für die KI schwer zu finden waren. Diese trüben Zeiten scheinen vorbei. Wir erleben seit einiger Zeit vielmehr einen „KI-Sommer“, wie es ihn noch nie gegeben hat – eine Zeit mit enormen Erfolgen in der KI-Forschung und KI-Anwendung. Salopp gesagt: Wer heute einen Imbiss eröffnen möchte, sollte lieber nicht zur Bank gehen, ohne ein Konzept für die KI-basierte Kundenanalyse zu haben. Sind die denkenden Maschinen also endlich angekommen, fragt Peter-Robin Hiesinger, Professor für Neurogenetik an der Freien Universität Berlin. Seine Antwort: Nein, sind sie nicht. Trotz aller beeindruckenden Erfolge und Vorhersagen darüber, welche Freunde wir wirklich wollen und welche Seife wir bestimmt kaufen werden – von „Denken“ möchte er da nicht sprechen. Aber: Die Geschichte der Künstlichen Intelligenz ist eine Geschichte des Bestrebens, unnötiges biologisches Detail zu vermeiden während des Versuchs, etwas zu bauen, das es bislang nur in der Biologie gibt. Über Jahrzehnte war diese Geschichte begleitet von dem Versuch, neuronale Netzwerke zu vermeiden – heute hingegen sind sie nicht mehr wegzudenken, und einige der einflussreichsten Vordenker gehen den nächsten Schritt: Sie versuchen, die KI dazu zu bringen, dem menschlichen Gehirn die nächsten Kapitel abzuschauen. Hiesinger gibt Einblick in den aktuellen Stand der Dinge.

Viele Grüße, wenn Sie Fragen oder Anregungen zu F+, Ihrem Zugang zu FAZ.NET komplett haben, schreiben Sie mir gerne eine Mail an [email protected],

Ihr Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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