Als Toyota Mitte der 90er-Jahre den RAV4 auf die Straße brachte, hat der japanische Autobauer wohl nicht damit gerechnet, dass der SUV später eine der beliebtesten Fahrzeugklassen der Deutschen sein würde. Der RAV4 gilt für viele als Geburtsstunde des Sportgeländewagens – also eines Geländewagens, der eher in der Stadt zu Hause ist, denn im Gelände. Heute polarisieren SUVs wie kein anderes Modell. Doch die zunehmende Beliebtheit größerer Fahrzeuge wie eben die des SUVs hat auch Schattenseiten und ist einer Studie zufolge ein möglicher Faktor für steigende Todesfälle von Fußgängern. Das sorgt jetzt dafür, dass SUV-Fahrer höhere Strafen drohen.

Deshalb müssen SUV-Fahrer mit höheren Strafen rechnen

SUV-Fahrer haben nicht nur beim Parken ein Problem. Auch auf der Autobahn droht ein Bußgeld, weil die Fahrzeuge oft zu breit sind. Da SUVs eine besonders hohe Gefährdung für Fußgänger sind, hat ein Gericht nun entschieden, dass Fahrer der Sportgeländewagen mit höheren Strafen rechnen müssen als Besitzer von Kleinwagen, wenn sie über eine rote Ampel fahren. Der Grund: Es liege eine erhöhte Betriebsgefahr vor, erklärte das Amtsgericht in Frankfurt am Main.

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Schuld sei die „kastenförmige Bauweise und wegen der größeren Bodenfreiheit erhöhte Frontpartie“, heißt es. Beides führe dazu, dass bei einem SUV ein höheres Risiko besteht, andere Verkehrsteilnehmer zu verletzen. Wie der Spiegel berichtet, ging es im konkreten Fall um einen Fahrer eines BMW, der in Frankfurt bei Rot in einen Kreuzungsbereich gefahren war.

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Laut Bußgeldkatalog liegt die Strafe für dieses Vergehen bei 200 Euro, so das Gericht. Man erhöhte die Strafe allerdings auf 350 Euro. Zum einen, weil der Fahrer bereits mehrere Einträge in Flensburg hatte. Zum anderen aber auch, weil der Verstoß mit dem SUV „gravierender als der Normalfall“ sei. Zudem verhängte das Gericht gegen den Fahrer ein Fahrverbot für einen Monat.

Deshalb sind Sportgeländewagen gefährlicher

SUVs bringen deutlich mehr Gewicht auf die Waage als Fahrzeuge anderer Klassen. Damit Insassen auch beim Überschlag geschützt sind, müssen deshalb breitere A-Säulen verbaut werden, was wiederum die Rundumsicht beeinträchtigt. Doch nicht sie allein sorgen dafür, dass die Unfallgefahr und Kollision mit Fußgängern steigen. Auch die hohen Motorhauben behindern die Sicht des Fahrers auf Fußgänger.

Während zweiteres sich bei einem SUV nur schwer verhindern lässt, könnten A-Säulen schmaler werden, wenn Hersteller andere Metalle verwenden würden. Zudem haben viele Autobauer versprochen, bis September dieses Jahres fast alle neuen Modelle mit automatischen Notbremssystemen auszustatten, die Unfälle mit Fußgängern verhindern sollen. Das ist allerdings auch seit dem 1. Juli gesetzlich verpflichtend.