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#Hundert Jahre Wunschmaschine

Hundert Jahre Wunschmaschine

Als in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 die Titanic mit einem Eisberg kollidierte, wurde der Bordfunker Harold Bride zum Nationalhelden. Die „New York Times“ veröffentlichte seine dramatischen Schilderungen des Geschehens. Doch Brides Stimme war in dieser Nacht nicht die einzige, die zu vernehmen war. Amateurfunker, die nach dem ersten Notruf der Titanic auf Sendung gingen, verstopften rasch die Radiowellen und erschwerten den Informationsfluss, wofür sie die „Times“ scharf kritisierte. Keine hundert Jahre später, bei einer anderen epochenprägenden Katastrophe, gab es kein kommunikatives Nadelöhr mehr. Das Netz schwoll rasch an und bot unbegrenzt Platz für die Augenzeugenberichte, die zum Terrorangriff auf die Twin Towers im September 2001 erschienen.

Beide Ereignisse kündeten vom Heraufziehen neuer Medienzeitalter. „Nine-Eleven“ markierte den Kristallisationspunkt, von dem aus das Internet sich den Weg als Massenmedium für Information bahnte. Der Untergang der Titanic deutete die Faszination des Broadcast-Zeitalters an: „Lebendige“ Stimmen, die aus unbeseelten Apparaturen erklangen, getrennt von den sie hervorbringenden Körpern. Ein Jahrzehnt zuvor war Hans Bredow, der „deutsche Vater des Rundfunks“, auf einer Versammlung von Großreedern für die Idee der elektromagnetischen Übertragung von Stimmen übers Meer noch ausgelacht worden.

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