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#Hussong verpasst Olympia-Medaille

Hussong verpasst Olympia-Medaille

Ihr Vater Udo Hussong filmt sie mit dem Tablet, wie sie läuft, wie sie ihren Oberkörper dreht, wie sie den Arm nach hinten nimmt, wie sie den Speer in Richtung Himmel schickt. Immer wieder schaut er auf sein Tablet. Versuch eins: 59,94 Meter, Versuch zwei: 59,18 Meter. Versuch drei: Sie läuft, ihr Oberkörper flach, der Speer, zu flach: 59,61 Meter. Wieder blickt der Vater auf das Tablet – dann schaut er auf. Sein Blick verrät: Er versteht nicht, was da unten gerade passiert.

Christin Hussong sitzt auf einer Bank, sie schaut auf den Boden, streift sich ihr T-Shirt über. In dem Moment liegt sie auf Platz acht der Wertung. Eda Tugsuz hält sich den Speer mittig vors Gesicht, sie konzentriert sich, atmet ein. Zwei Fehlversuche hatte sie davor. Für sie: der letzte Versuch. Sie läuft an. Der Speer fliegt in einem hohen Bogen. 62,13 Meter. Tugsuz bleibt im Wettkampf. Ihre Nerven, in dem Moment stärker als die von Christin Hussong davor. Hussong nickt, zieht ihre Schuhe an. Die Spikes wird sie nicht mehr brauchen. Rang neun, keine weiteren Versuche für sie. Hussong, 27 Jahre alt, die Europameisterin von Berlin, blieb in Tokio zehn Meter unter ihrer Saisonbestleistung. Mit 69,19 Metern war sie als Nummer zwei der Welt nach Tokio gereist – und wollte um eine Medaille mitkämpfen.

Doch in diesem entscheidenden Moment fand sie nicht in den Wettkampf. Die Medaillen gewannen die anderen: Gold für Liu Shiying aus China (66,34), Silber für Maria Andrejczyk aus Polen (64,61) und Bronze für Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber (64,56). Schon in der Qualifikation hatte Hussong Probleme. Auf den Punkt die Leistung bringen, für Hussong funktionierte es bei diesen Spielen nicht. Im ARD-Interview kurz nach dem Wettkampf sagte sie: „Ich habe es technisch leider überhaupt nicht hinbekommen. Es war der schlechteste Wettkampf im ganzen Jahr.“

Wohl der unpassendste Moment dafür. „Das ist natürlich sehr beschissen, wenn das im Olympia-Finale passiert. Wenn man technisch so schlecht wirft, hat man es auch nicht verdient“, sagt sie. Das Einwerfen habe geklappt. Aber im Wettkampf habe sie es nicht „auf den Speer bekommen“.

Bei der WM in Doha warf Hussong den Speer 65,24 Meter weit. Sie wurde dort Vierte – knapp an der Medaille vorbei. Bei den Olympischen Spielen sollte es anders laufen. Nach dem Wettkampf werden sich Hussong und ihr Vater vielleicht die Videoaufnahmen anschauen. Was lief falsch? Was ist passiert? Von klein auf trainiert ihr Vater sie. Er hat ihr alles beigebracht. Auf dem Platz sind die Rollen klar verteilt. Ihr Vater ist dann ihr Trainer und sie seine Athletin, professionelle Distanz. Privat sind sie Tochter und Vater. So wird es mit den beiden noch ein paar Jahre weitergehen. „Ich denke, in ein paar Tagen sieht es schon wieder besser aus. Ich bin noch jung, ich habe noch einige Spiele vor mir“, sagt Christin Hussong. Ihr Vater sieht das sicher genauso.

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