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#„Ich bin schockiert. Das sind Dinge, die niemand wusste“

„Ich bin schockiert. Das sind Dinge, die niemand wusste“

Als die Fußballwelt um ihn herum einstürzte, ging Robinho zum Angriff über – und verdribbelte sich. „Leider gibt es diese feministischen Bewegungen da draußen. Viele von denen sind, auf gut Portugiesisch gesagt, ja nicht einmal Frauen“, attackierte der 36-Jährige im Exklusiv-Interview mit dem Internetportal UOL Esporte seine Kritiker. Ehe er sich umringt von Anwälten in der Defensive verkroch.

Robson de Souza, verheiratet, drei Kinder: Seit 18 Jahren zaubert er auf dem Rasen, verewigte sich mit 100 Einsätzen in der Selecao. Doch 2013 wurde der Stürmer mit dem Lausbuben-Lächeln in seiner Zeit beim AC Milan der Gruppenvergewaltigung einer jungen Albanerin in einem Hinterzimmer der Mailänder Diskothek Sio Cafe bezichtigt, 2017 dafür erstinstanzlich zu neun Jahren Haft verurteilt. Neue Details aus Whatsapp-Botschaften und Telefon-Mitschnitten der Beteiligten belasten Robinho vor dem anstehenden Berufungsprozess nun zusätzlich.

Die Online-Flatrate: F+


Am späten Freitagabend wollte sich das Idol des FC Santos, das schon 2009 bei Manchester City einer Anzeige wegen sexueller Belästigung nur mit einer Zahlung entkam, gegen die angebliche Schmutzkampagne rechtfertigen. Doch Robinho wich in einem engen Büroraum, flankiert von drei juristischen Beratern sowie zwei hohen Santos-Funktionären, allen unbequemen Fragen aus.

„Ich weiß, was ich mit ihrer Zustimmung gemacht habe“, rechtfertigte er sich im schwarzen Outfit, seine Crew stets im Blick. Und seine Anwältin Marisa Alija Ramos versprach, dass es neue Beweise für seine Unschuld gäbe und beanstandete, dass die Mitschnitte nicht korrekt übersetzt worden seien.

Erst am 10. Oktober hatte Santos dem „verlorenen Sohn“ die Tür aufgemacht, sein Vertrag beim türkischen Meister Basaksehir FK aus Istanbul war nicht verlängert worden. Eine umstrittene Entscheidung – schon vor der Veröffentlichung der neuen Details. Und Santos musste am Freitag auf Sponsorendruck zurückrudern. „Wenn ich eine Belastung bin, gehe ich besser“, äußerte sich Robinho, der Klub verkündete eine vorläufige Aussetzung des Vertrages „im beiderseitigen Einvernehmen“.

Das Desaster war von Anfang an absehbar: Doch als sich die Empörungswelle in den sozialen Netzwerken auftürmte, reagierte Santos am Mittwoch noch abwartend: „Leider leben wir in einer Zeit (…) der Internet-Gerichtshöfe, der voreiligen, aber auch endgültigen Urteile“, hieß es in einer Stellungnahme. Wenige Stunden später sprang der erste Sponsor ab.

Am Freitag veröffentlichte das zur Globo-Gruppe gehörende Sportportal GE dann die Telefon-Mitschnitte der Tatbeteiligten. In den zugänglichen Gerichtsprotokollen liest es sich, als sähe Robinho im Oralverkehr mit einer Sturzbetrunkenen keine Vergewaltigung, als wäre das bloße Zusehen beim Gruppensex von Freunden mit einer einzigen Frau keine Mittäterschaft.

„Ich bin schockiert. Das sind Dinge, die niemand bisher wusste“, äußerte sich auch Ze Roberto, als der frühere Leverkusener und Münchner von den Whatsapp-Botschaften Wind bekam, in denen Robinho und seine Freunde ihre Männlichkeit glorifizieren und sich über ihren „Jux“ lustig machen.

Sponsoren plus Ausrüster drohten deshalb unisono mit Absprung. Ein Sechstel des Etats stand auf dem Spiel, zumal sich auch Einbrüche bei den Fanmitgliedschaften abzeichneten. Da war Robinho mit dem symbolischen Monatssalär von 1500 Real (etwa 230 Euro), aber Bonuszahlungen von 300.000 Real (etwa 45.000 Euro) nach zehn sowie abermals 25 Einsätzen innerhalb von fünf Monaten nicht mehr tragbar.

„Ich bedauere es, meine Frau betrogen zu haben“, bereute dieser im „Verhör“ lediglich. Mehr nicht. Vorerst. Denn ab 10. Dezember nimmt das Berufungsgericht in Mailand seine Arbeit auf. Und Santos kann sich nun seinem wahren Idol Pele und dessen 80. Geburtstag am Freitag widmen.

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