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#„Ich möchte Arnold-Schwarzenegger-mäßig in die große weite Welt hinaus“

„„Ich möchte Arnold-Schwarzenegger-mäßig in die große weite Welt hinaus““

Ich kam gestern in mein Hotelzimmer und habe wirklich geweint vor Freude“, sagt Emilio Sakraya, und man stutzt: Wie bitte? Erste Begegnung, erste Frage, und dieser junge Mann erzählt mit größter Selbstverständlichkeit, dass er vor Freude heult? Aber der Schauspieler redet schon weiter: Es sei so über ihn gekommen, im Hotel, plötzlich habe er gemerkt, an was für einem schönen Punkt im Leben er gerade sei.

Julia Schaaf

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

„Weil in diesem ganzen Rush oft die Zeit fehlt, dass einem bewusst wird, was man alles macht und wie cool das eigentlich ist“, sagt Sakraya. Nach außen hin scheine so ein Dasein zwischen Leinwand, Bühne und Instagram vielleicht einfach und glamourös. De facto sei es „sauanstrengend, wahnsinnig viel Arbeit und emotional super belastend“. Deshalb die Überwältigung am Vortag: „Das war pure Dankbarkeit, die ich da gespürt habe.“

Ein Hotel mit Blick auf den Tiergarten: Der 26 Jahre alte Sakraya, der in Berlin geboren und aufgewachsen ist und inzwischen in München lebt, ist für zwei Interviewtage aus Budapest angereist, wo er gerade dreht. Fischerhut, Cargohose und Chucks sowie ein extraweites T-Shirt: ein harmloses Blümchen auf Himmelblau, dazu Unterarme wie Fußballerwaden. Sakraya hat sich an der Espressomaschine einen Cappuccino gezapft, den er sogleich an die Interviewerin weiterreicht, weil er kürzlich beschlossen hat, nicht immerzu Kaffee zu trinken. Er redet schnell und reflektiert.

Schiefe Bahn, aber auf unterschiedlichem Niveau: Emilio Sakraya hat im Leben des Rappers Xatar, der wegen des Überfalls auf einen Goldtransporter im Gefängnis saß, Parallelen zu seiner eigenen Jugend erkannt.


Schiefe Bahn, aber auf unterschiedlichem Niveau: Emilio Sakraya hat im Leben des Rappers Xatar, der wegen des Überfalls auf einen Goldtransporter im Gefängnis saß, Parallelen zu seiner eigenen Jugend erkannt.
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Bild: Jens Gyarmaty

Das große Glück im Leben dieses jungen Mannes hat viel mit dem neuen Fatih-Akin-Film zu tun. „Rheingold“ erzählt die Biographie des Rappers Xatar, der als kurdischer Flüchtlingsjunge nach Deutschland kam, 2009 mit dem Überfall auf einen Goldtransporter Schlagzeilen machte und aus dem Gefängnis heraus seinen Durchbruch als Musiker schaffte.

Nun ist der athletische, sonnige Sakraya, der als Mädchenschwarm aus den „Bibi & Tina“-Filmen die deutsche Kinolandschaft erobert hat und mitunter mit Elyas M’Barek verglichen wird, nicht die naheliegendste Besetzung für einen kahlschädeligen Gangster-Rapper von eher klobiger Statur. Aber Akin hatte schon immer nicht nur einen Blick für deutsche Geschichten und Verhältnisse jenseits des Mainstreams, sondern auch für unverbrauchte Talente. „Emilio ist einer der Gründe, warum ich diesen Beruf mache“, sagt Akin. Ein Film wie „Rheingold“ brauche Glamour; Glamour aber habe man oder habe man nicht. „Und Emilio hat es.“

Endlich mal nicht die ganze Zeit aufs Sixpack achten

Drei Trainingseinheiten am Tag, sechs Mahlzeiten: Sakraya musste 17, 18 Kilo Muskelmasse für die Rolle zulegen. „Ich hab mich total gefreut, nicht die ganze Zeit drauf achten zu müssen, dass ich nur Salat esse und das Sixpack toll aussieht“, sagt der Schauspieler, dem durchaus klar ist, dass er sonst auch wegen Äußerlichkeiten besetzt wird. Sein charmantes Lächeln, das immer auch eine kleine Unsicherheit zu überspielen scheint und das gesamte Gesicht so schön mit Glanz überzieht, kommt in „Rheingold“ kaum zur Geltung. Xatar persönlich hat ihm eine Glatze geschoren.

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