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#Im Schatten des saudischen Geldes

„Im Schatten des saudischen Geldes“

Greg Norman ist vom Veranstalter R&A ausdrücklich zu den Jubiläums-Feierlichkeiten anlässlich der 150. British Open ausgeladen worden, als Einziger der noch lebenden British-Open-Sieger. „Das war eine richtige Entscheidung“, sagte Tiger Woods „Greg hat Dinge getan, die nicht im besten Interesse des Golf sind.“

Auch wenn der 67 Jahre alte Australier, der das älteste Majors zwei Mal (1986 und 1993) gewann, nicht nach St. Andrews reiste: Er und die von ihm als CEO angeführte und von Saudi-Arabien mit Milliarden finanzierte LIV-Golf-Serie waren vor dem ersten Abschlag des Turniers allgegenwärtig. Das wurde noch verstärkt durch eine Meldung aus den Vereinigten Staaten. Demnach hat das amerikanische Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet, ob die PGA Tour mit dem Ausschluss von Profis, die an den ersten beiden LIV-Turnieren teilnahmen, gegen das Wettbewerbsrecht verstoße. Diese Meldung kommentierte Norman keck: „Das ist ehrlich gesagt der Beweis für die Dummheit (der PGA Tour).“

Zudem verteilte das Board der offiziellen Weltrangliste eine Pressemitteilung nach einer Vorstandssitzung am Dienstag in St. Andrews, dass LIV Golf die Aufnahme in das Official World Golf Ranking (OWGR) beantragt habe. Da dem OWGR-Vorstand auch die Chefs der PGA Tour und der DP World Tour, Jay Monahan und Keith Pelley, angehören, wird bezweifelt, ob LIV damit Erfolg hat. Zudem muss nach den OWGR-Regeln eine Turnierserie erst ein Jahr laufen, ehe sie Weltranglistenpunkte vergeben kann. Es müssen außerdem mit Ausnahme von den sogenannten Zugangsserien (zum Beispiel der deutsche ProGolf Tour) 72 Löcher gespielt werden – alles Bedingungen, die LIV-Turniere nicht erfüllen.

„Als ob man auf der Senior Tour spielt“

So gab es vor dem ersten Abschlag am Donnerstagmorgen um 6.35 Uhr Ortszeit (7.35 MESZ) keine Pressekonferenz, in der Favoriten nicht zu ihrem Verhältnis zu der Konkurrenz-Liga befragt wurden. Da die prominentesten LIV-Profis, die Amerikaner Phil Mickelson, Brooks Koepka, Dustin Johnson und Bryson DeChambeau, derzeit in einer Formkrise stecken, mussten sie sich nicht den Fragen stellen.

Dafür machten die größten Zugnummern, Tiger Woods, Rory McIlroy, Jon Rahm und Justin Thomas, noch einmal deutlich, dass für sie ein Wechsel von der PGA Tour zu den „Saudi-Turnieren“ nicht in Frage komme. Woods, den Norman – wie er öffentlich erzählte – mit einem hohen neunstelligen Betrag, also knapp einer Milliarde Dollar, für LIV Golf gewinnen wollte, sagte: „Man bekommt einfach eine Menge Geld im Voraus bezahlt und spielt ein paar Events und 54 Löcher. Sie spielen bei dröhnender Musik. Ich verstehe einfach nicht, wie man 54 Löcher in einem Turnier spielen kann. 54 Löcher fühlen sich an, als ob man auf der Senior Tour spielt.“




Mit dem Wechsel zu den Konkurrenz-Veranstaltungen hätten die Profis die Stellung ausgenutzt, in die sie nur dank ihres Spiels auf der PGA oder der DP World Tour gekommen seien. Woods bezweifelte zudem, ob Profis, die schon viele Millionen an Antrittsgeld erhalten haben, überhaupt noch an ihrem Spiel arbeiten. Denn im Gegensatz zu den traditionellen Turnierserien, bei denen nur die Profis, die den Cut überstehen, Preisgeld erhalten, entlohnen die Saudis sogar noch den Allerletzten, bei den beiden vergangenen Turnieren mit 120.000 Dollar.

Auch Martin Slumbers, der CEO des R&A, dem Veranstalter der British Open, machte am Mittwoch klar, dass er von Normans Konkurrenz-Liga nichts hält: „Profigolfer haben das Recht zu wählen, wo sie spielen wollen, und das Preisgeld zu akzeptieren, das ihnen angeboten wird. Dagegen habe ich absolut nichts einzuwenden. Ich bin der Meinung, dass das Modell, das wir bei den beiden letzten LIV-Turnieren gesehen haben, langfristig nicht im besten Interesse des Sports als Ganzen liegt und ausschließlich vom Geld getrieben ist. Wir glauben, dass es die leistungsorientierte Kultur und den Geist des offenen Wettbewerbs untergräbt, der den Golfsport so besonders macht.“

Der 62 Jahre alte Engländer, der in diesem Jahr wie auch die US Open alle von der PGA Tour gesperrten Profis – der Düsseldorfer Martin Kaymer ist nicht qualifiziert – teilnehmen ließ, schloss aus, in Zukunft Spielern der „Saudi-Liga“ das Startrecht zu verweigern. Allerdings bestätigte er, dass The Open Championship seine Qualifikations-Regeln verändern könne. Schon Anfang des Jahres verkündete der R&A, dass der Sieger der Rangliste der Asian Tour von diesem Jahr an nicht mehr automatisch das Startrecht erhält. Der Grund dafür wurde nicht genannt. Allerdings wird auch dies Turnierserie mittlerweile vollständig von Saudi-Arabien finanziert.

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