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#Im Test! Aragami 2

Im Test! Aragami 2


PS5 Test TOP

Titel Aragami 2
Japan 17. September 2021
Merge Games
Nordamerika 17. September 2021
Merge Games
Europa 17. September 2021
Merge Games
System PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One, PCs
Getestet für PlayStation 5
Entwickler Lince Works
Genres Stealth-Action-Adventure
Texte
DeutschlandNordamerikaJapan
Vertonung DeutschlandNordamerikaJapan

Mit Aragami gelang dem in Spanien ansässigen Entwicklerstudio Lince Works im Jahre 2016 ein Überraschungshit der besonderen Art. Der Titel trug ursprünglich den sperrigen Namen Twin Souls: The Path of Shadows und startete im Jahre 2014 als Kickstarter-Projekt.

Aragami lässt sich am besten als eine Art Tenchu im Cel-Shading-Look mit moderneren Gameplay-Elementen bezeichnen. Da der Titel bei vielen Fans des Genres extrem gut ankam, war es auch nicht weiter verwunderlich, dass im Mai des Jahres 2018 noch ein Story-DLC mit dem Titel Aragami: Nightfall erschien. Anfang des Jahres 2020 gab der Entwickler Lince Works dann bekannt, dass man an einem Nachfolger zu Aragami arbeite und der Titel 2021 erscheinen soll.

Am 17. September war es nun endlich so weit und der von vielen Fans heiß ersehnte Titel erschien endlich für PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One und PCs. Eine Version für Nintendo Switch soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Näheres wurde hierzu jedoch noch nicht bestätigt.

Ob der zweite Teil der Ninja-Stealth-Reihe halten kann, was er verspricht, und vielleicht sogar in die Fußstapfen eines Tenchu treten kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung…

Die Geschichte von Aragami 2 setzt circa 100 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils an. Der Spieler übernimmt die Rolle eines namenlosen Aragami-Kriegers. Die Aragami sind sogenannte Schattenkrieger, deren Menschlichkeit einem finsteren Fluch zum Opfer gefallen ist. Diese Krieger der Dunkelheit sind nun jedoch in der Lage, die Macht der Schatten zu kontrollieren und zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Als Teil des Kurotsuba-Clans, einem Clan bestehend aus rastlosen Aragami-Kriegern, ist es fortan eure Aufgabe, diesen zu beschützen und auch den ebenfalls vom Fluch besessenen Akatsuchi-Clan, welcher den Kurotsuba-Clan terrorisiert, zu erlösen, um für Frieden in der Welt zu sorgen.

Ninja-Stealth-Action vom Feinsten

Aragami 2 ist Ninja-Stealth-Action in Reinform. Wie man es von einem Titel dieser Art erwarten würde, liegt der Fokus hier ganz klar auf dem Meucheln aus dem Hinterhalt und einem wohlüberlegten Vorgehen, um unbeschadet und wenn möglich unentdeckt durch die zahlreichen Level zu kommen. Das Vorbild war hier eindeutig die vielgelobte Tenchu-Reihe, welche ihren Ursprung bereits im Jahre 1998 auf PlayStation hatte.

»Es macht unheimlich viel Spaß, sich wie ein gleitender Schatten durch die mal größer und mal weniger groß ausfallenden Level zu schleichen und zu meucheln.«

Es macht unheimlich viel Spaß, sich wie ein gleitender Schatten durch die mal größer und mal weniger groß ausfallenden Level zu schleichen und zu meucheln. Jeder Vorsprung und jede Dachkante kann erklommen und genutzt werden, um durch die Areale zu gleiten und von Gegner zu Gegner zu huschen. Speziell für Fans der alten Genre-Vertreter geht hier ein kleiner Traum in Erfüllung. Denn mit Aragami 2 darf man das fast schon vergessene Gefühl der Stealth-Urväter nochmal neu erfahren.

Doch auch ein Aragami 2 hat seine Macken und so kann man sich definitiv an der etwas mager ausgefallenen Varianz der Level stören. Es gibt nur eine handvoll Level, welche man im Verlauf des Spiels immer wieder mit unterschiedlichen Startpunkten und Zielen erneut spielen muss. Hier wäre mehr Varianz im Leveldesign also wirklich wünschenswert gewesen.

Kampfsystem könnte ausgefeilter sein

Das Kampfsystem im „offenen Kampf“ wirkt leider oft nicht ganz zu Ende gedacht. Um es mit den zahlreichen Gegnern im offenen Kampf aufnehmen zu können, muss man das Parieren perfekt beherrschen und genau hier liegt das Hauptproblem des eigentlichen Kampfsystems von Aragami 2.

Das Feedback, welches einem das Spiel während des Kampfes vermittelt, lässt einen oft nur schwer erahnen, wann der richtige Moment für das Parieren gekommen ist. So hatte ich gerade zu Beginn oft das Problem, dass ich den optimalen Zeitpunkt zum Blocken oder Parieren nicht gefunden habe und so regelmäßig das Zeitliche gesegnet habe.

Der offene Kampf fühlt sich also oft zu indirekt und schwammig an. Hier hätte es noch etwas mehr Feintuning gebraucht, um dem Kampfsystem den letzten Schliff zu verleihen.

Viele Anpassungsmöglichkeiten sorgen für das gewisse Etwas

Äußerst positiv fallen jedoch die Anpassungsmöglichkeiten für den Charakter auf. Neben unzähligen Masken, Oberteilen, Hosen und Katana-Modellen gibt es auch die Möglichkeit, diese in den unterschiedlichsten Farben zu färben, um euren Charakter ganz nach den eigenen Wünschen gestalten zu können.

Neben etlichen Runen, mit welchen man die Attribute wie Ausdauer, Stärke und Rüstung beeinflussen kann, gibt es auch eine ganze Reihe an Spezial-Skills, welche man beim Lehrmeister im Kurotsuba-Dorf erlernen kann. Diese können mit im Spielverlauf freispielbaren Skill-Punkten in einem Skillbaum freigeschaltet werden.

Zu diesen speziellen Fähigkeiten zählt zum Beispiel die Möglichkeit, sein Katana auf einen Gegner zu werfen und sich dann sekundenschnell zu dessen Position zu teleportieren, um diesen dann gekonnt und schnell auszuschalten. Für genügend Anpassungsmöglichkeiten, die den eigenen Charakter und Spielstil betreffen, wurde also bestens gesorgt.

Ninjas im Comic-Look

Auf der grafischen Seite reißt Aragami 2, wie auch schon der Vorgänger, natürlich keine Bäume aus. Der Titel kommt im Cel-Shading-Look daher, welcher dem Spiel einen comicartigen Look verleiht. Dies mag zwar sicher keine High-End-Optik sein, passt aber zum Setting und Stil des Titels.

Wie es sich für einen Titel dieser Art gehört, wurde auch beim Gewaltgrad nicht gespart und so gibt es teils sehr ausufernde Bluteffekte zu bestaunen. Dies mag zwar oft übertrieben wirken, gehört zu einem Ninja-Titel dieser Art aber irgendwie dazu und mit dem sehr comiclastigen Cel-Shading-Look ergibt das Ganze sogar irgendwie ein passendes Gesamtpaket.

Was wirklich sehr störend war und in der heutigen Zeit eigentlich nicht mehr vorkommen sollte, war das äußerst nervige und stets präsente Screen-Tearing, welches mich während des gesamten Spielverlaufs begleitet hat. Ein einfacher 60-FPS-Lock hätte hier ganz leicht Abhilfe schaffen können. Doch selbst zwei Wochen nach offiziellem Release des Titels gibt es zumindest für PlayStation-5-Spieler noch kein Update, welches diesen groben technischen Patzer beheben würde.

Zu wenig Varianz beim Sound

Auch soundtechnisch kann Aragami 2 nur bedingt überzeugen. Die Soundeffekte selbst sind zwar sehr ordentlich und auch stets passend, jedoch hört man zu oft die immer gleichen Titel. Speziell im Kurotsuba-Dorf scheint es, weshalb auch immer, nur einen einzigen Background-Song zu geben, der einem zwischen jeder einzelnen Mission um die Ohren gehauen wird.

Spätestens nach der fünften Mission ist man hier des Öfteren der Verzweiflung nahe und man fragt sich wirklich, ob es denn nicht möglich gewesen wäre, zumindest etwas mehr Varianz bei der Songauswahl zu bieten.

Da man, wie bereits erwähnt, die selben Level immer wieder spielen muss, bekommt man dann natürlich auch die bereits mehrfach gehörten Songs erneut zu hören. Etwas mehr Auswahl bei den Songs und Klangteppichen hätte dem Titel wirklich gut getan.

Der Multiplayer-Modus und meine Erfahrungen damit

Aragami 2 bietet erstmals einen Online-Multiplayer-Modus für bis zu drei Spieler. Nach unzähligen Versuchen, einer bereits erstellten Spieler-Lobby beizutreten, klappte es nach dem gefühlt zwanzigsten Versuch, endlich einem Spiel beizutreten.

Im Online-Modus treffen sich die teilnehmenden Spieler zuerst im Hub, dem Kurotsuba-Dorf, wählen dann eine Mission aus und starten diese anschließend. So weit ist es jedoch leider nie gekommen, da ich entweder massive Lag-Probleme oder Disconnects im Hub hatte.

Wie gerne hätte ich mich erneut mit anderen Mitspielern durch die Gegnermassen gemeuchelt, ganz im Stil eines Tenchu Z zu Xbox-360-Zeiten, jedoch sollte es wohl einfach nicht sein. Dass die Entwickler es jedoch nach über zwei Wochen nicht schaffen, zumindest den Online-Modus mit einem Update einigermaßen lauffähig zu bekommen, ist wirklich sehr schade.

Fazit

Aragami 2 mag keinesfalls perfekt sein, jedoch habe ich als alter Tenchu-Fan und Fan des Stealth-Genres im Allgemeinen genau das bekommen, was ich mir gewünscht habe. Ein spannendes Ninja-Abenteuer mit durchdachtem Skillsystem, mal mehr und mal weniger interessant gestalteten Missionen und genügend Anpassungsmöglichkeiten, um mir meinen ganz eigenen Schattenkrieger basteln zu können.

Grafisch mag der Titel wirklich keine Bäume ausreißen, dennoch passt der comicartige Cel-Shading-Look mit den teils doch etwas übertriebenen, aber für mich passenden Bluteffekten zum Stil des Titels. Was man jedoch deutlich bemängeln muss, ist das allgegenwärtige Screen-Tearing, welches mich regelmäßig fast in die Verzweiflung getrieben hat. Für mich ist es absolut unverständlich, wie man als Entwickler dieses Problem heutzutage überhaupt noch auftreten lassen kann oder nicht versucht, es sofort nach dem Release des Titels mit einem Update auszumerzen. Doch hier scheint es seitens des Entwicklers Lince Works vorerst keine Anstalten zu geben, dies in naher Zukunft beheben zu wollen.

Auch soundtechnisch ist Aragami 2 leider nicht das Gelbe vom Ei. Die Soundeffekte sind zwar meist passend und auch recht ordentlich abgemischt, die Songs und Klangteppiche selbst sind allerdings äußerst begrenzt und so kommt es oft vor, dass man die gleichen Songs immer und immer wieder hört. Sehr schade und auf jeden Fall vermeidbar.

Der Multiplayer-Modus war zumindest für mich bis zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund diverser heftiger Lags und Disconnects leider nicht wirklich nutzbar. Sehr schade, da speziell der Online-Modus wirklich spaßig hätte sein können. Hier muss Lince Works definitiv noch mit einem Update nachbessern.

Alles in allem bietet Aragami 2 aber doch irgendwie das, was man von einem Stealth-Titel dieser Art erwarten würde. Harte Ninja-Action mit schnellem und gut von der Hand gehendem Gameplay und coolen Spezialangriffen, welche für die nötige Varianz im Gameplay sorgen können.

Die vielen und teils doch recht groben technischen Patzer ziehen den Gesamteindruck aber doch etwas nach unten und so kann Aragami 2 für mich nicht ganz an den Ninja-König Tenchu heranreichen, kommt dem großen Vorbild aber schon sehr nahe. SpielerInnen, welche den ersten Teil mochten oder Stealth-Titel im Allgemeinen gerne spielen, sollten zumindest mal einen Blick auf Aragami 2 werfen.

 

Story

Unser Held, ein namenloser Aragami-Krieger, muss den Kurotsuba- und den Akatsuchi-Clan von einem finsteren Fluch befreien, um der Welt den Frieden zurückzubringen.

Gameplay

Schnelles, hartes und geschmeidiges Ninja-Gameplay ganz im Zeichen der Tenchu-Reihe. Wer den Urvater des Stealth-Genres mochte, wird auch hier seine Freude haben.

Grafik

Der comicartige Cel-Shading-Look mit seinen ausufernden Bluteffekten passt perfekt zum Stil des Titels. Zwar nicht High-End, aber ein rundes Gesamtpaket. Das ständige Screen-Tearing wäre aber vermeidbar gewesen und nervt mit der Zeit doch sehr.

Sound

Gute und stets passende Soundeffekte, jedoch zu wenig Varianz bei den Songs und Klangteppichen. Man hört die gleichen Songs immer und immer wieder.

Sonstiges

Multiplayer-Modus war aufgrund technischer Probleme leider nicht wirklich nutzbar. Hier muss dringend mit einem Update nachgebessert werden.

Bildmaterial: Aragami 2, Merge Games / Lince Works

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