Spiel

#Im Test! System Shock Remake


PC Test TOP

Titel System Shock
Japan 30. Mai 2023
Prime Matter
Nordamerika 30. Mai 2023
Prime Matter
Europa 30. Mai 2023
Prime Matter
System PC
Getestet für PC
Entwickler Nightdive Studios
Genres Ego-Shooter
Texte
DeutschlandNordamerika 
Vertonung DeutschlandNordamerika 

System Shock aus dem Jahre 1994 zählt bis heute zu den absoluten Shooter-Meilensteinen im Gaming-Bereich. Der Shooter wurde seinerzeit vom britischen Entwickler Looking Glass Studios entwickelt und gilt bis heute als absoluter Kult-Shooter, speziell unter PC-SpielerInnen.

Die tragische, aber extrem kultige Geschichte rund um die völlig außer Kontrolle geratene KI „Shodan“ war zur damaligen Zeit absolut bahnbrechend und ließ die geneigte Spielerschaft mit offenen Mündern vor den PCs zurück. So etwas hatte man 1994 schließlich noch nicht gesehen und System Shock konnte sich somit innerhalb kürzester Zeit zur absoluten Shooter-Legende mausern. Bis heute kann die System-Shock-Reihe daher eine extrem treue Fanbase vorweisen.

Im Jahre 2016 wurde schließlich ein Remake des Kult-Shooters über die Fundraising-Plattform „Kickstarter“ finanziert. Als Entwickler sollte dieses Mal der US-amerikanische Entwickler Nightdive Studios fungieren.

Ursprünglich wurde der Titel auf Basis der Unity Engine programmiert. Im Laufe der Entwicklung entschied man sich bei Nightdive Studios allerdings dafür, die Unreal Engine 4 für das Remake des Kult-Shooters zu verwenden. Als Grund nannte der Entwickler damals, dass es extrem komplex sei, einen Shooter dieser Klasse in der Unity Engine zu programmieren. Damals veröffentlichte der Entwickler sogar eine kleine Demo auf Basis der Unity Engine. Hier konnte man deutlich sehen und durch die extremen FPS-Drops auch spüren, wieso man später zur deutlich anpassungsfähigeren Unreal Engine 4 gewechselt hatte.

Nach vielen Verschiebungen und nicht gehaltenen Versprechungen war es am 30. Mai nun also endlich so weit und das vielversprechende Remake des Kult-Shooters erschien nach langer Wartezeit für PCs via Steam, GOG und den Epic Games Store. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann außerdem noch Versionen für PlayStation, Xbox, macOS und Linux folgen.

Ob das Remake halten kann, was es verspricht, oder ob man System Shock lieber in nostalgischer Erinnerung behalten sollte, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

S.H.O.D.A.N hat die volle Kontrolle

Die Geschichte von System Shock spielt im fernen Jahr 2072. Unser Hauptcharakter, ein namenloser Hacker, soll auf der Raumstation genannt „Citadel“ einen Spezialauftrag für Edward Diego erledigen. Diego ist der korrupte Vizepräsident der TriOptimum Corporation. Ebenso hat er die höchste Sicherheitsfreigabe für die neu entwickelte künstliche Intelligenz Shodan (Sentient Hyper-Optimized Data Access Network).

Durch diese enorm hohe Sicherheitsfreigabe war es Diego möglich, alle ethischen Begrenzungen und Beschränkungen für Shodan aufzuheben und diese somit zu einer unberechenbaren Killermaschine zu machen, welche die Citadel vollumfänglich kontrolliert. Als Belohnung für diese Tat erhielt der korrupte Diego volle Amnestie und zudem ein militärisches Cyber-Interface. Als Diego nach einiger Zeit jedoch bemerkt, dass die Lage auf der Citadel völlig außer Kontrolle geraten ist und ein Großteil der Besatzung tot oder mutiert ist, war es bereits zu spät. Shodan kontrolliert die Station quasi allein. Nun liegt es also an unserem Helden, die Station zu befreien und die unberechenbare Killer-KI Shodan in die Knie zu zwingen.

Bahnbrechender Shooter, der seiner Vorlage treu bleibt

Speziell bei alten Titeln ist die Fangemeinde ja sehr voreingenommen, wenn es um modernisierte Remakes geht. Im Falle von System Shock kann man jedoch getrost sagen, dass sich das Remake strikt an die Vorlage aus dem Jahre 1994 hält. Dennoch fühlt sich der Titel nicht altbacken oder aus der Zeit gefallen an. Die typischen Shooter-Elemente wurden modernisiert und der gesamte Spielablauf fühlt sich nun flotter und dynamischer an, als es noch beim Original der Fall war. Gerade das im Original noch äußerst sperrige Item-Menü wurde nun deutlich überarbeitet und die Bedienung geht schneller und einfacher von der Hand.

»Das Original System Shock war seinerzeit einer der ersten Shooter, der von der typischen Shooter-Formel abwich.«

Das Original System Shock war seinerzeit einer der ersten Shooter, der von der typischen Shooter-Formel abwich. Neben kleineren Rätseln gab es auch diverse Dokumente und Aufzeichnungen der Citadel-Crew zu finden. Die Story wurde also häppchenweise und geschickt erzählt. Zur damaligen Zeit ein absolutes Highlight, gerade im sonst recht steifen Shooter-Segment.

So schießt man sich also nach und nach seinen Weg durch die Citadel, immer auf der Hut vor fiesen Gegnern, die einem Shodan immer wieder auf den Hals hetzt. Nebenbei wird man auch immer wieder mal von Shodan beleidigt und eingeschüchtert. Gerade diese Dialoge sind auch heute noch fantastisch und man fragt sich immer wieder, was Shodan wohl als nächstes vorhat, um einem das digitale Leben und somit auch das Voranschreiten in der Citadel zu erschweren.

Neben diversen Nahkampfwaffen gibt es auch etliche mal mehr und mal weniger exotische Waffen zu finden, um sich der zahlreichen Widersacher erwehren zu können. Speziell der Sparq-Beam hat es mir angetan, denn mit drei unterschiedlich starken Feuermodi und theoretisch unbegrenzter Munition ist diese Energie-Waffe einfach universell einsetzbar.

Deutlich überarbeitete Bosskämpfe

Die schweißtreibenden Bosskämpfe waren bereits beim Original eines der Highlights des Spiels. Diese wurden für das Remake nun extrem überarbeitet und deutlich actionreicher und eindrucksvoller gestaltet. Nur mit der richtigen Bewaffnung, welche man auf seiner beschwerlichen Reise durch die Citadel finden kann, kann man diesen Bossen wirklich gegenübertreten.

Sollte man dennoch mal das Zeitliche segnen, wird man in der nächstgelegenen Reanimationskammer wieder ins digitale Leben zurückgeholt und kann somit einen neuen Versuch wagen. Diese Reanimationskammern sind allerdings nicht so breit gesät, wie man es mittlerweile von modernen Titeln gewohnt ist.

Der Cyberspace ist gewöhnungsbedürftig

An verschiedenen Punkten im Spiel hat man außerdem die Möglichkeit, in den sogenannten „Cyberspace“ einzutauchen, um diverse Abschnitte im Spiel freizuschalten. An diesen Eintrittspunkten betritt man dann quasi die digitale Oberfläche von Shodan.

Im Cyberspace kämpft man sich in einer sehr gewöhnungsbedürftigen Optik durch Pixel-Landschaften, um dann am Ende eines jeden Abschnitts einen Kern zu zerstören. Somit hat man diesen Abschnitt quasi gehackt.

Die Cyberspace-Mechanik hätte es meiner Meinung nach im Remake nicht gebraucht. Dennoch war diese bereits beim Original von 1994 enthalten und dementsprechend sollte sie dann auch beim Remake vorhanden sein. Spielerisch spürt man hier allerdings deutlich das Alter der ursprünglichen Idee dahinter.

Moderne Optik trifft Retro-Ansatz

»Die Entwickler haben einen äußerst interessanten Mix aus neuen Grafikeffekten und älter wirkenden Retro-Pixel-Texturen gefunden.«

Ein weiterer interessanter Punkt ist die Optik des Remakes von System Shock. Die Entwickler haben einen äußerst interessanten Mix aus neuen Grafikeffekten und älter wirkenden Retro-Pixel-Texturen gefunden. Diese gewagte, aber meiner Meinung nach extrem gelungene Mischung verleiht dem Titel einen ganz besonderen Look. Der große Vorteil dieser Optik ist, dass man den unvergleichlichen Charme und Stil des Originals nicht verliert und dennoch eine deutlich modernere und schickere Optik bieten kann, als es noch beim Original von 1994 der Fall war.

Viele Remakes machen hier den Fehler und entfernen sich zu sehr vom Stil des Originals. Viele eingefleischte Fans können sich demzufolge nicht mehr mit den Remakes identifizieren und neuen Fans ist ein Remake aber oft nicht modern genug. Ein zweischneidiges Schwert also. Diese Hürde meistert das Remake von System Shock aber gekonnt.

Ein weiterer Vorteil der zurückhaltenden Optik sind außerdem die für einen modernen Titel relativ niedrigen Systemanforderungen. Selbst mit einem Gaming-PC der Mittelklasse kann man System Shock auf hohen bis sehr hohen Einstellungen flüssig genießen. Ein großes Plus in mehrerlei Hinsicht also.

Auch soundtechnisch eine Reise in die Vergangenheit

Soundtechnisch kann das Remake ebenfalls vollstens überzeugen. Gerade der tolle Synthwave-Soundtrack ist absolut fantastisch und untermalt das mal hitzige und mal eher atmosphärische, manchmal schon fast unheimliche Geschehen gekonnt und stets passend.

Auch die Soundeffekte und Synchronstimmen können überzeugen und runden das Gesamtbild ab. Gerade Shodan ist ein absolutes Highlight, denn die toll geschriebenen und auch synchronisierten Dialoge übertreffen immer noch vieles, was man in neuen Titeln geboten bekommt. System Shock zählt nicht umsonst immer noch zu den absoluten Legenden im PC-Segment.

Fazit

Das Remake des Kult-Shooters System Shock aus dem Jahre 1994 kann als absolut gelungene Neuauflage des Klassikers bezeichnet werden. Neben vielen Modernisierungen, gerade was das Kampfsystem und die Bedienung anbelangt, bleibt das Remake dennoch seinen Wurzeln und seiner Vorlage treu. Der Titel fühlt sich genau so an, wie sich ein gutes Remake anfühlen sollte. Modern und dennoch nicht zu weit weg von der großen Vorlage.

Auch grafisch ist der Titel deutlich aufpoliert und kann mit einer Mischung aus modernen Effekten gepaart mit Retro-Pixel-Texturen glänzen. Ein toller Look, der das Remake zu etwas Besonderem macht, ohne dabei den Charme des Originals zu verfälschen oder zu verlieren.

Soundtechnisch lässt System Shock ebenfalls keine Wünsche offen. Der tolle und treibende Synthwave-Soundtrack passt fantastisch zum Setting des Titels und auch die Synchronsprecher sind perfekt ausgewählt. Ein rundes Paket also. Speziell die Dialoge der KI „Shodan“ sind toll geschrieben und bis heute Kult unter PC-SpielerInnen.

Einzig und allein der Cyberspace fühlt sich wie aus der Zeit gefallen an. Da dieses Gameplay-Feature allerdings schon beim Original enthalten war, kann man es auch nicht einfach ignorieren beziehungsweise nicht im Remake verbauen. Ein notwendiges Übel, wenn man es drastisch ausdrücken möchte.

Abschließend bleibt ein tolles Remake einer der Shooter-Legenden der 90er-Jahre. Jedem, der sich Fan des Shooter-Genres nennt oder auch nur im Entferntesten etwas mit diesem Genre anfangen kann, kann man das Remake von System Shock also nur wärmstens ans Herz legen. Man wird definitiv nicht enttäuscht. Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung.

 

Story

Unser Hauptcharakter, ein namenloser Hacker, wird auf die Raumstation „Citadel“ geschickt, um einen Auftrag zu erledigen. Die Citadel ist allerdings völlig außer Kontrolle geraten. Nun liegt es an uns, die Situation wieder in den Griff zu bekommen.

Gameplay

Typisches Shooter-Gameplay mit tollen Waffen, dutzenden Gegenständen und einem Gameplay, welches zum Erkunden einlädt und dieses auch belohnt.

Grafik

Eine tolle Mischung aus modernen Effekten und Retro-Pixel-Texturen schafft eine einmalige Atmosphäre, ohne dabei den Charme des Originals zu verlieren. Mutig und fantastisch zugleich.

Sound

Der treibende Synthwave-Soundtrack untermalt das actionreiche Geschehen gekonnt. Auch die Synchronstimmen sind toll ausgesucht und speziell die Shodan-Dialoge sind nach wie vor Kult.

Sonstiges

Einzig und allein wirkt die angestaubte Cyberspace-Mechanik wie aus der Zeit gefallen. War aber eben auch beim Original enthalten und dementsprechend gehört sie auch in das Remake.

Bildmaterial: System Shock, Prime Matter, Nightdive Studios

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