Spiel

#Im Test! The Legend of Nayuta: Boundless Trails


PS4 Test TOP

Titel The Legend of Nayuta: Boundless Trails
Japan 24. Juni 2021
Falcom
Nordamerika 19. September 2023
NIS America
Europa 22. September 2023
NIS America
System PlayStation 4, Switch, Windows
Getestet für PlayStation 4
Entwickler Falcom
Genres Action-RPG
Texte NordamerikaJapan
Vertonung NordamerikaJapan

Gut Ding will Weile haben, wie man so schön sagt. Bereits 2012 erschien The Legend of Nayuta: Boundless Trails in Japan für PlayStation Portable. Nun gibt es das Action-RPG aus dem Hause Falcom endlich auch als Neuauflage bei uns.

Ys? Trails? Zwei!

Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass Nayuta kein richtiges Spiel der Trails-Serie ist. Handlungstechnisch besteht überhaupt kein Zusammenhang, das Spiel borgt sich höchstens eine Handvoll Begriffe. Auch der Vergleich zur Ys-Serie, der wegen der actionreichen Natur des Spiels häufig fällt, ist nicht ganz passend.

Tatsächlich tritt Nayuta vielmehr in die Fußstapfen der weniger bekannten Zwei-Serie (mittlerweile auch lokalisiert für PCs erhältlich). Sowohl die Spielstruktur als auch einige der Systeme sind sehr deutlich den Zwei-Spielen entlehnt. Das „Trails“ im Titel ist reines Marketing.

Es war einmal auf einer kleinen Insel …

In The Legend of Nayuta steuert ihr den gleichnamigen Protagonisten, der auf einer abgelegenen Insel wohnt und dort Fragmente untersucht, die vom Himmel fallen. Eines Tages taucht eine kleine Fee in Not namens Noi auf und öffnet Nayuta ein Portal in eine andere Welt, Terra. Dort erfährt er, dass ein böser Mann die Jahreszeiten ins Chaos gestürzt hat. Zusammen mit der Fee macht er sich auf, um die Artefakte, die die Jahreszeiten kontrollieren, wiederzuerlangen.

The Legend of Nayuta erzählt eine ausgesprochen klassische RPG-Geschichte. Zu Noi und Nayuta gesellen sich eine Gruppe von Leuten von Nayutas Insel sowie sein bester Freund Cygna. In Terra findet er außerdem das Mädchen Creha vor, das in Nois Garten in einem ewigen Schlaf liegt. In den Kämpfen seid ihr jedoch stets nur mit Nayuta und Noi unterwegs.

Handlung ohne Höhenflüge

Im Laufe der Handlung erfahren wir mehr über die Hintergründe der Welt. Was ist Terra? Was will der Antagonist bezwecken? Wie hängt die Menschenwelt mit dieser anderen Welt zusammen? Schnell wird klar: Die Geschichte erfindet das Rad nicht neu. Selbst die zahlreichen Wendungen, mit denen sie im Verlauf aufwartet, wirken zumeist vorhersehbar.

Für die gelegentlich charmante Präsentation gibt es zwar durchaus ein paar Sympathiepunkte. Wer aber eine Geschichte im Stil der Trails-Spiele erwartet, wird definitiv enttäuscht werden. Vor allem die Charaktere in The Legend of Nayuta sind deutlich flacher – eine Entwicklung sucht man bei den meisten vergeblich.

Dungeons kurz und knackig

Das Herzstück des Spiels ist eindeutig das flotte und kurzweilige Gameplay. Nayutas Heimatdorf dient als eine Art Basis, in die ihr regelmäßig zurückkehrt, um neue Ausrüstung zu kaufen, Nebenaufgaben anzunehmen und euch auf künftige Abenteuer vorzubereiten. Abgesehen davon findet das gesamte Spiel aber in Dungeons statt, die ihr auf der Weltkarte auswählt.

Ihr bewegt euch also – anders als in Ys und Trails – nicht frei durch die Welt. Stattdessen weist das Spiel eine levelartige Struktur auf. Die einzelnen Dungeons bieten dabei überschaubare Einheiten und sind selten länger als fünf bis zehn Minuten. Dafür gibt es aber umso mehr von ihnen: Über 20 davon warten in jeweils mehreren Jahreszeiten auf. Zu Beginn steht jeweils nur eine Jahreszeit zur Verfügung, doch im Spielverlauf schaltet man weitere frei.

Die Dungeons bieten eine abwechslungsreiche Mischung aus flotten Kämpfen, simplen Platformer-Passagen und kleinen Rätseln. Der nichtlineare Aufbau lädt zur Erkundung ein, die übrigens gleich doppelt belohnt wird: Nicht nur findet ihr so wertvolle Schätze, das Spiel würdigt eine komplette Erkundung auch mit bis zu drei Sterne-Abzeichen pro Dungeon. Sammelt man genug davon, kann man sie im Heimatdorf gegen neue Kampftechniken eintauschen.

Simple Is Best

Die Kämpfe selbst sind ausgesprochen simpel, aber effektiv. Zu Beginn des Spiels kann man bloß angreifen, ausweichen und einen einzigen Zauber einsetzen. Im Spielverlauf erhält man viele neue Zauber und einige fortgeschrittene Kampftechniken. Grundlegend ändert sich aber nicht viel am Spielgefühl.

Die meisten Kämpfe gehen flott über die Bühne und sind nicht allzu anspruchsvoll – allerdings in der Masse auch nicht gänzlich trivial. Auf höheren Schwierigkeitsgraden muss man seine HP-Anzeige durchaus im Auge behalten. Bosskämpfe sind etwas komplexer und bieten stets mehrere Phasen. Zu Recht wurden sie in der damaligen Werbekampagne zum Aushängeschild des Spiels erklärt.

Gerade die einfache Natur der Kämpfe sorgt für einen gewissen Suchtfaktor. Man gleitet förmlich von einem Kampf zum nächsten und es kommt ein toller Spielfluss auf, der bis zum Ende des Spiels anhält.

Du bist, was du isst

Eine Besonderheit, die sich Nayuta mit den Zwei-Spielen teilt, ist das EXP-System. Zwar erhält man auch für die Kämpfe EXP, doch einen großen Teil gibt es beim Kochen. In den Dungeons sammelt ihr Zutaten, aus denen ihr Mahlzeiten zubereiten könnt. Diese könnt ihr entweder sofort essen oder als Lunchboxen in die Dungeons mitnehmen. Diese heilen einerseits HP und sorgen für eine Reihe positiver Nebeneffekte. Vor allem aber bringen sie EXP und sind besonders im späteren Spielverlauf unabdingbar, um effektiv aufzuleveln.

Ob man nun Zutaten sammeln, die verbleibenden Sterne-Abzeichen einheimsen oder andere Jahreszeiten erkunden möchte: Die Dungeons haben einen hohen Wiederspielwert. Dank ihrer überschaubaren Länge absolviert man sie auch gerne mehrfach. Die grundlegende Struktur bleibt beim Jahreszeitenwechsel zwar erhalten, aber darüber hinaus verändert sich so vieles, dass es quasi komplett neue Gebiete sind.

Der Mix macht’s

Schön ist, wie gut die einzelnen Systeme in Nayuta ineinandergreifen. In den Dungeons sammelt ihr zusätzlich Artefakte, die ihr in Nayutas Heimat in einem Museum ausstellen lassen könnt. Spendet ihr genügend Ausstellungsstücke, erhaltet ihr zusätzliche Belohnungen. Zudem ist es einfach befriedigend, die ganzen erbeuteten Insekten, Fische, Artefakte und Dinosaurierskelette in einer Ausstellungshalle zu begutachten.

Zu den Schätzen, die ihr in den Dungeons findet, zählen außerdem zahlreiche Waffen, Rüstungen und Zauber. Die Erkundung fühlt sich stets belohnend an und bestimmte Gegenstände erweitern zudem das Inventar der Läden in Nayutas Dorf.

In den Nebenaufgaben erfahrt ihr noch ein wenig mehr über die Hintergründe der Welt. Auch sie bringen euch nützliche Belohnungen ein, aber Achtung: Wie in den Trails-Spielen sollte man sie schnell absolvieren, denn sie gelten schnell als gescheitert, wenn man zu weit in der Story voranschreitet. Diese „Deadline“ wird vom Spiel auch nicht klar kommuniziert, weshalb Komplettierer und Trophäenjäger sicherheitshalber mit einem Guide an der Seite spielen sollten.

Wobei zum wirklichen Komplettieren ohnehin zwei Durchgänge nötig sind: Den höchsten Schwierigkeitsgrad schaltet ihr erst mit dem Durchspielen frei.

Und was gibt’s Neues?

Schon in der ersten Minute merkt man, dass man es hier mit einem ehemaligen PSP-Spiel zu tun hat. Zwar wurde die Grafik etwas aufpoliert, doch gefühlt kann man die Polygone immer noch zählen. Die Hintergrundtexturen sind platt und visuell glänzen kann das Spiel nie sonderlich.

Zugleich hat die bunte Farbpalette des Spiels aber auch etwas Betörendes, dem das notdürftige Remaster keinen Abbruch tut. Vielleicht ist Nayuta nicht das hübscheste Spiel, aber die Optik besitzt einen gewissen Charme.

Die relevanteste neue Funktion ist die Möglichkeit, das Spieltempo per Knopfdruck zu beschleunigen. Gerade wenn man die Dungeons später noch einmal besucht und weit stärker als die Gegner ist, freut man sich über dieses Feature. Auch in den geschwätzigen Dialogen ist sie ein Segen, denn das Standard-Texttempo ist ziemlich langsam und kann auch im Menü nicht beschleunigt werden.

Musikalisch weiß Falcom wie immer zu gefallen. Nayuta bietet stilistisch nichts, was man nicht schon aus anderen Spielen kennt, doch die Melodien sind nach wie vor eingängig und bereichern das Spiel gerade in den Dungeons ungemein.

Die Sprachausgabe ist vorhanden, wird aber nur recht spärlich in wichtigen Zwischensequenzen genutzt. Die englische Lokalisierung selbst ist zweckmäßig, aber sprachlich deutlich unter dem Niveau der frühen Trails-Teile.

Fazit

The Legend of Nayuta: Boundless Trails ist ein ausgesprochen kurzweiliges Action-RPG, das eine motivierende Mischung aus kurzen Dungeons, simplen Kämpfen und einem durchdachten Belohnungssystem bietet. Die Geschichte ist nicht auf dem Niveau der Trails-Spiele, doch sie ist auch nicht das Hauptaugenmerk des Spiels. Unterm Strich ist Nayuta ein Spielerlebnis von rund 20 Stunden, das genau das erreicht, was es will: Alles fühlt sich wie aus einem Guss an und macht einfach Spaß.

 

Story

Die klassische Geschichte ist bisweilen charmant, reißt aber trotz zahlreicher Wendungen selten mit.

Gameplay

Kurze, aber durchdachte Dungeons mit einfachen, aber effektiven Kämpfen sorgen für einen ausgezeichneten Gameplay-Loop.

Grafik

Das Remaster der PSP-Grafik ist eher dürftig, aber zumindest die Farbpalette besitzt einen gewissen Charme.

Sound

Musikalisch überzeugt Falcom wie eh und je. Spärliche, aber gelungene Sprachausgabe.

Sonstiges

20+ Stunden Spielzeit, New Game+ mit höherem Schwierigkeitsgrad, wahlweise doppelte Spielgeschwindigkeit per Knopfdruck.

Bildmaterial: The Legend of Nayuta: Boundless Trails, NIS America, Falcom

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