Nachrichten

#Im Zeichen des Wombats

Inhaltsverzeichnis

Im Zeichen des Wombats

Auf den ersten Blick und aus etwas größerer Entfernung sah es so aus, als halte Ashleigh Barty ein Holzbrett mit einem Grillhähnchen in den Händen. Ein Hähnchen als Siegerpokal? Nein, das war es natürlich nicht. Bei näherer Erkundung stellte sich heraus, dass es sich einen Wombat aus Holz handelte, erdacht und erschaffen von einem indigenen Künstler, und Australiens beste Tennisspielerin fand den Pokal ausgesprochen cool.

F+ FAZ.NET komplett

Vertrauen Sie auf unsere fundierte Corona-Berichterstattung und sichern Sie sich 30 Tage freien Zugriff auf FAZ.NET.

JETZT F+ KOSTENLOS SICHERN


In der puren, überlieferten Kunst sehe sie eine Verbindung zu ihren Wurzeln, sagte Barty, und das fand sie berührend. Sie hatte sich die ungewöhnliche Trophäe mit einem Sieg im Finale des Yarra Valley Classic verdient, eines der Vorbereitungsturniere auf die Australian Open. Und nun kann es losgehen.

Aber einfach zur Tagesordnung überzugehen und zu sagen, die Nummer eins des Frauentennis starte am Dienstag in bemerkenswert guter Form ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres, gäbe den besonderen Umständen nicht genügend Raum. Ende Februar 2020 spielte Barty in Doha bei einem der letzten Turniere vor der längeren Pause wegen der Pandemie, sie kam bis ins Halbfinale. Als es dann im Frühsommer, wenn auch unter besonderen Umständen und mit diversen Einschränkungen, mit dem Tourbetrieb weiterging, war sie nicht dabei, und dabei blieb es in den restlichen Monaten des Jahres.

Wie Landsmann Nick Kyrgios beschloss sie, Australien bis auf weiteres nicht zu verlassen. Und sie erlebte aus nächster Nähe mit, was das Land unternahm, um die Pandemie so gut wie möglich in den Griff zu bekommen. Dazu gehörten Ausgangssperren und auch das Verbot, von einem Bundesland ins andere zu reisen. Sechs Monate lang konnte sie ihren in Melbourne lebenden Coach Craig Tyzzer nicht sehen, und als er danach zum ersten gemeinsamen Trainingsblock zu ihr nach Queensland kam, musste er zunächst in Brisbane zwei Wochen Quarantäne hinter sich bringen.

Barty sagt, es sei eine herausfordernde Zeit für alle gewesen, aber das seien nun mal die Regeln gewesen. „Wir haben sie respektiert. Wir haben sie befolgt.“ Ohne diese Konsequenz gäbe es die mit Zuschauern beginnenden Australian Open 2021 vermutlich nicht; das Turnier wurde zwar vom traditionellen Termin im Januar drei Wochen nach hinten verschoben, und die Zahl der zugelassenen Zuschauer wurde um die Hälfte reduziert, aber dennoch. Es wird das erste große Tennisturnier seit fast einem Jahr sein, das nicht nur so heißt, sondern auch so aussehen und sich so anfühlen wird.

Es ist bezeichnend für Ashleigh Barty, für die ausgesprochen sortierte Welt ihrer Gedanken und die Wertschätzung für die Dinge des täglichen Lebens, wie sie über die monatelange Auszeit denkt und spricht. Klar, zu den besten Dingen hätten viele Wochen im Kreise ihrer Familie gehört, inklusive der Gelegenheit, den Nichten und dem Neffen beim Größerwerden zuzusehen. Und weniger gute Momente in dieser Zeit? „Da gab es nichts. Natürlich hätte ich liebend gern Tennis gespielt. Aber ich bin extrem dankbar für all die Möglichkeiten, die ich zu Hause hatte. Auf meiner persönlichen Ebene hat das Jahr 2020 wirklich nichts Schlechtes gebracht.“

Sie holte einen weiteren Hund ins Haus, spielte regelmäßig Golf, feuerte die Richmond Tigers in der Australian Football League mit einem Bier in der Hand energisch an und lebte so, wie sie leben wird, wenn sie die Karriere als Tennisspielerin eines Tages beenden wird. Sie brauche nicht viel, um glücklich zu sein, sagt Barty. Und was die Pause vom Tennis betrifft, da hat sie ja schon eine längere Zeit des Rückzugs hinter sich; fast zwei Jahre zwischen Herbst 2014 und Sommer 2016, in denen sie zu sich selbst finden und lieber Cricket als Tennis spielen wollte.

Ashleigh Barty ist wieder im Spiel

Schwer vorstellbar, dass sie ohne diese wichtige Auszeit 2019 in Paris den Titel bei den French Open in Paris gewonnen hätte und wenig später die Nummer eins des Frauentennis geworden wäre. Was sie trotz der Pause im vergangenen Jahr bis heute ist, weil die Weltrangliste in der Zeit eingefroren wurde. Bevor das Vorbereitungsturnier in der vergangenen Woche in Melbourne begann, hatte sie wie die meisten anderen nicht mehr als eine Ahnung von ihrer aktuellen Form.

Aber es genügte ihr zu wissen, dass sie sich mit der richtigen Intensität und mit klaren Vorstellungen auf den Weg machen kann. „Es gibt immer eine gewisse Unsicherheit“, sagte sie vor ihrem ersten Auftritt. „Aber ich werde sicher keinen Alarm auslösen, wenn ich nicht gleich gewinne.“ Im Zeichen des Wombats gilt der Alarm jetzt eher für die Konkurrenz. Denn Ashleigh Barty ist wieder im Spiel.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!