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#Immer mehr Konservative wollen Premierminister werden

„Immer mehr Konservative wollen Premierminister werden“

Nach der Rückzugserklärung Boris Johnsons weitet sich das Feld interessierter Nachfolger immer mehr aus. Am Wochenende erklärten zahlreiche weitere Politiker ihre Kandidatur für das Amt des Tory-Parteichefs, der auch nächster Premierminister wird. Es scheint nun möglich, dass bis zum Ablauf der Frist ein Dutzend Kandidaten ihr Glück versuchen könnten. Allerdings versagte sich mit Verteidigungsminister Ben Wallace auch ein Favorit dem Rennen.

Die bisher größte Aufmerksamkeit erfuhr der frühere Schatzkanzler Rishi Sunak, der mit einem professionellen Video in sozialen Medien in Erscheinung trat. Die Machart (und der frühe Erwerb der Domain) nährte den Verdacht, dass seine Kandidatur seit Langem vorbereitet war, und stellte seinen Rücktritt, der am Dienstag eine Lawine von Amtsniederlegungen und damit das politische Ende Johnsons eingeleitet hatte, in neues Licht. Zeitungen berichteten aus der Downing Street, wo Johnson bis zur Wahl seines Nachfolgers im Amt bleiben will, dass seine Gefolgsleute einen Sieg des „Verräters“ verhindern wollten. Auch gegen andere Kandidaten befanden sich anonyme „Briefings“ im Umlauf, die mit herabsetzenden Hinweisen und Gerüchten arbeiteten.

In seinem musikalisch unterlegten Video, das die Einwanderungsgeschichte seiner indischstämmigen Familie thematisierte, stellte sich der 42 Jahre alte Sunak als „ernster Kandidat für ernste Zeiten“ vor. „Begegnen wir diesem Moment mit Ehrlichkeit, Seriosität und Entschlossenheit, oder erzählen wir uns selbst Märchen, mit denen wir uns für den Augenblick besser fühlen, die aber unsere Kinder in der Zukunft ärmer machen?“, fragte er. Das wurde als Angriff auf Johnson interpretiert, der gleichzeitig die Steuern senken und die Staatshilfen ausdehnen wollte.

Mit seinem Bekenntnis zur Haushaltsdisziplin hebt sich Sunak von fast allen Mitbewerbern ab. Die meisten versprechen radikale Steuersenkungen, darunter die früheren Minister Sajid Javid und Jeremy Hunt sowie der amtierende Schatzkanzler Nadhim Zahawi, dessen Kandidatur von Berichten überschattet wurde, dass wegen Steuerhinterziehung gegen ihn ermittelt wird. Auch die Außenseiterkandidaten Tom Tugendhat, Suella Braverman und Kemi Badenoch warben für höhere Entlastungen der Bürger.

Steht die Nachfolge noch vor der Sommerpause fest?

Neben der Steuerpolitik zeichnet sich als Thema der Kandidatenkür die politische Kultur ab. Nachdem eine Johnson nahestehende Staatssekretärin dabei gefilmt worden war, wie sie Demons­tranten vor der Downing Street den Stinkefinger zeigte, äußerten sich mehrere Kandidaten zum Verhalten von Politikern. Verkehrsminister Grant Shapps verlangte „hohe Maßstäbe des Anstands gegenüber allen“. Die Kandidatin Penny Mordaunt stemmte sich in ihrem Video der Personalisierung entgegen, die unter Johnson weiter vorangeschritten war. „Es sollte ein bisschen weniger um den Führer gehen und sehr viel mehr um das Schiff“, hieß es in ihrem Clip. Konsequenterweise verzichtete Mordaunt auf einen persönlichen Auftritt und ließ sich am Ende des Videos nur auf einem Foto einblenden.

In den kommenden Tagen wird auch mit Kandidaturen von Außenministerin Liz Truss und womöglich von Innenministerin Priti Patel gerechnet. Auffällig ist der ungewöhnlich hohe Anteil an Frauen sowie an Politikern mit Migrationshintergrund. Verfahren und Zeitplan der Wahl sollen erst zu Beginn dieser Woche bekannt gegeben werden. Im zuständigen „1922 Komitee“ der konservativen Fraktion hieß es am Wochenende, dass das Feld spätestens bis zum 21. Juli auf zwei Kandidaten verringert sein werde. Sollte der Zweitplatzierte dann seine Kandidatur zurückziehen, könnte der Wechsel im Premierministeramt noch vor der Sommerpause stattfinden. Andernfalls müssten die Mitglieder der Konservativen Partei vermutlich bis Anfang September per Briefwahl ihren neuen Vorsitzenden wählen.

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