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#„Impfen ist eine ganz persönliche Entscheidung“

„Impfen ist eine ganz persönliche Entscheidung“

Frau Ciesek, seit diesem Donnerstag gilt in ganz Hessen die Lockerungsstufe 2 – ein gutes Zeichen?

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Ja, absolut! Die Inzidenzen sinken sehr deutlich, ebenso wie die Anzahl der schwer verlaufenden Fälle zurückgeht, die auf Intensivstationen behandelt werden müssen. Es gibt somit Spielraum für vorsichtige Lockerungen, was eine sehr gute Nachricht ist.

Die Inzidenz als zentrale Kennziffer sinkt, ist aber noch knapp acht Mal höher als vor einem Jahr. Was lässt sich daraus ableiten?

Aus der Inzidenz allein lässt sich nur begrenzt etwas ableiten. Dieser Wert hängt zum einen stark von dem praktischen Vorgehen beim Thema Testung ab, da hat sich seit dem vergangenen Jahr einiges geändert. Zum Beispiel wird, etwa durch die Anwendung von Antigen-Schnelltests, häufiger ohne Anlass getestet. Daher sind die Inzidenzwerte also nicht direkt mit denen aus dem vergangenen Jahr vergleichbar. Zum anderen ändert sich aber auch durch die Impfung nun die Auswirkung, die diese Inzidenzwerte auf bestimmte Bevölkerungsgruppen haben – oder konkreter, wie viele Menschen tatsächlich schwer erkranken.

Bisher sind nur etwas mehr als ein Fünftel der Menschen in Hessen durchgeimpft. Befürchten Sie angesichts dessen und der neuen Lockerheit bald eine Zunahme der Neuinfektionen?

Wir haben in dieser Pandemie gelernt, dass sich die weitere lokale Entwicklung sehr schlecht vorhersehen lässt. Das hängt unter anderem auch an der Verbreitung von neuen Varianten des Virus, die sich in wichtigen Eigenschaften unterscheiden. Mit Besorgnis schauen wir daher aktuell auf die neue „Delta-Variante“.

Was steht zu befürchten, falls sich diese Virusvariante in Rhein-Main und Hessen stark ausbreitet?

Ob sich diese in absehbarer Zeit in Hessen durchsetzen wird und was das für die Inzidenzwerte und vor allem aber die Situation in den Krankenhäusern bedeutet, darüber kann man heute nur spekulieren. Daher ist auch weiterhin Vorsicht geboten – dass ein unmittelbarer Anstieg der Fallzahlen droht, kann aber heute auch noch nicht vorhergesagt werden.

Die Impfkampagne wird durch Vorbehalte gegen das Produkt von AstraZeneca gebremst. Verstehen Sie die Menschen, die diesen Impfstoff nicht haben wollen?

Ja, natürlich. Ob man sich impfen lassen möchte oder nicht, ist immer eine ganz persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wichtig ist dabei, dass Menschen, die etwa den Impfstoff von AstraZeneca ablehnen, gut über den Impfstoff aufgeklärt sind und dabei individuelle Risiken durch die Infektion, aber auch die selten auftretenden Risiken durch die Impfung beachtet werden. Insbesondere bei Menschen über 60 Jahren überwiegt dabei in der Regel der Nutzen der Impfung.

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