#Importverbot für Baumwolle und Tomaten aus Xinjiang
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„Importverbot für Baumwolle und Tomaten aus Xinjiang“
Die Vereinigten Staaten haben ein Einfuhrverbot für Baumwollprodukte und Tomaten aus der chinesischen Region Xinjiang verhängt. Das Department of Homeland Security begründete das am Mittwoch mit dem Verdacht, dass bei der Ernte und Verarbeitung von Baumwolle und Tomaten im Westen Chinas Zwangsarbeiter eingesetzt würden. Von der Maßnahme sind auch Textilien und Kleidung betroffen, die mit Vorprodukten aus Xinjiang in anderen Ländern hergestellt werden. Amerika geht damit weiter als Kanada, Australien und Großbritannien, die ebenfalls Maßnahmen gegen den Import von Produkten aus mutmaßlicher Zwangsarbeit angekündigt haben.
China bestreitet, dass Angehörige muslimischer Minderheiten in Xinjiang zur Arbeit gezwungen werden und spricht stattdessen von Maßnahmen zur Armutsbekämpfung. Satellitenbilder, staatliche Dokumente und Aussagen von Betroffenen wecken jedoch Zweifel an den chinesischen Angaben. Der deutsche Xinjiang-Forscher Adrian Zenz hat im Dezember eine Studie vorgelegt, die sich mit der Rekrutierung von Arbeitskolonnen in der Baumwollproduktion befasst.
Angst vor dem Gefängnis
Aus den Dokumenten, die er ausgewertet hat, geht hervor, dass die Erntehelfer in der Vergangenheit Han-Chinesen waren, die aus anderen Provinzen für die Saison angeheuert wurden. In den vergangenen Jahren wurden sie durch Bewohner aus mehrheitlich von Uiguren bewohnten Gebieten ersetzt, die im Rahmen des Armutsbekämpfungsprogramms mobilisiert wurden. Im Jahr 2018 habe dies für mindestens eine halbe Million Saisonarbeiter gegolten, schreibt Zenz. Lokale Kader mussten dabei Quoten erfüllen. „Transferiert alle, die transferiert werden sollen“, heißt es in einem der Dokumente.
Die Sprache, die in den Dokumenten verwendet wird, erweckt nicht den Eindruck von Freiwilligkeit. Darin ist von „tiefsitzender Faulheit“ und Leuten die Rede, „die nicht bereit sind, in der Landwirtschaft zu arbeiten“ und deren Einstellungen zu Beschäftigung „transformiert“ werden müssten.
Ein in Europa lebender Uigure hat dem Sender BBC berichtet, wie seine Mutter zur Baumwollernte rekrutiert worden sei. Regierungskader seien von Tür zu Tür gegangen und hätten gesagt, dass das Dorf fünf bis zehn Prozent seiner Bewohner als Arbeitskräfte stellen müsse. „Die Leute gehen, weil sie Angst haben, sonst ins Gefängnis oder anderswohin gebracht zu werden“, sagte der anonyme Informant dem Sender.
China ist der größte Tomatenproduzent der Welt
Auf den Plantagen sind die Arbeiter einer strikten Kontrolle unterworfen, die als „Management im militärischen Stil“ bezeichnet wird. Neben der Ernte müssen sie sich an „Gedankenbildungsarbeit“ beteiligen. Dabei geht es laut der Dokumente zum einen um ideologische Schulungen, etwa das Erlernen „roter Lieder“ und Loyalitätsgesten gegenüber der Kommunistischen Partei, zum anderen um „Bildung in ethnischer Einheit“. Letzteres richtet sich vermutlich gegen die islamischen Überzeugungen der Arbeiter. In einem Dokument heißt es, „religiöse Aktivitäten“ müssten verhindert werden. All das lässt Adrian Zenz vermuten, dass die Arbeitsprogramme nicht nur der Armutsbekämpfung dienen, sondern der kulturellen Entwurzelung und Indoktrination der uigurischen Bevölkerung.
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