#In Hessen fehlen tausende Betreuungsplätze für Kinder

In Hessen fehlen Tausende Fachkräfte und Betreuungsplätze für Schüler. In Frankfurt-Rödelheim etwa ist die Lage schon so angespannt, dass manche Eltern ihren Job aufgeben – und stattdessen ihre Kinder hüten.

Eltern fühlen sich im Stich gelassen und beklagen fehlende Planungssicherheit, die Horte sind voll und die Fachkräfte fehlen – die jüngste Datenerhebung des Bürgeramts für Statistik und Wahlen zeigt, dass die Betreuungsplätze in Frankfurt nicht annähernd ausreichen. Im Stadtteil Rödelheim ist es besonders schlimm: Im Schulbezirk der Michael-Ende-Grundschule stehen 478 Schulkindern insgesamt 244 Plätze – im Hort oder in der Erweiterten Schulischen Betreuung (ESB) – gegenüber. Das entspricht einer Versorgungsquote von 51 Prozent. Im Schulbezirk der benachbarten Brentanoschule sieht es nicht viel besser aus, dort liegt die Versorgungsquote bei 63 Prozent – je unter dem Durchschnitt der Stadt Frankfurt, der bei 70 Prozent liegt.

Zwar wollen nicht alle Eltern einen Hortplatz für ihren Nachwuchs. Doch viele sind darauf angewiesen und müssen sich mit dem Mangel arrangieren. Eine Rödelheimer Mutter fühlt sich ausgeliefert. Ihr Sohn wird im September an der MES eingeschult. Seit er zweieinhalb Jahre alt ist, besucht er einen Hort nahe der Wohnung der Familie. Beide Eltern sind berufstätig und froh, dass ihr Kind – das etwas mehr Zeit brauche, um Vertrauen zu anderen Kindern aufzubauen – sich im bisherigen Hort so wohlgefühlt hat. „Es ist wie sein zweites Zuhause, alle seine Freunde sind dort“, sagt die Mutter. Die Übernahme des Kindes nach der Einschulung galt als garantiert.