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#In Pennsylvania könnte die US-Wahl entschieden werden

In Pennsylvania könnte die US-Wahl entschieden werden

Erst durfte der Sohn des Präsidenten ans Podium, bevor Donald Trumps Anwalt sich ans Publikum wandte. Das prominente Personal vor kleiner Kulisse sollte wohl die Dringlichkeit der Lage verdeutlichen. „Wir werden Pennsylvania gewinnen, aber sie versuchen uns das wegzuschnappen, weil sie wissen, dass das ihr einziger Weg in diesem Rennen ist“, sagte Eric Trump. „Bei allem, was ich erlebt habe, geht das hier weit darüber hinaus“, sagte Rudy Giuliani.

Der zweitälteste Sohn des Präsidenten und dessen Rechtsbeistand kamen am Mittwochnachmittag in Philadelphia zusammen, hinter ihnen ein paar Trump-Anhänger mit Wahlkampfschildern, vor ihnen einige Pressevertreter, die einfingen, was Amerika noch beschäftigen könnte: eine Anzeige, weil republikanische Wahlhelfer angeblich mangelnden Zugang hatten beim Öffnen und Sortieren von Briefwahlumschlägen. „Wir werden Anzeige erstatten in Pennsylvania“, fuhr Eric Trump fort. „Das ist das Letzte, was wir tun und mein Vater tun wollten. Aber hier handelt es sich um zügellose Korruption. Das darf nicht passieren, es ist nicht fair. Das ist keine Demokratie.“

Zu Donald Trumps Wahlkampfstrategie 2020 gehört auch, dass sein Team verschiedene Botschaften aussendet. Zum einen sagte der Präsident noch in der Wahlnacht, dass die Briefwahlumschläge nicht gezählt werden sollten; zum anderen bemängelten sein Sohn und sein Anwalt den Umstand, dass man bei dieser Auszählung ja gar nicht richtig zugucken dürfe. „Glauben Sie, dass wir dumm sind? Glauben Sie, dass wir Idioten sind? Wissen Sie was, die Demokraten denken, dass wir dumm sind und dass wir Idioten sind“, sagte Rudy Giuliani. „Wir bleiben dabei, wir werden diese Wahl gewinnen.“

Die Motive dieser Aktion scheinen klar: Der Vorsprung schmilzt. Nach einer scheinbar komfortablen Marge am Wahlabend wird es langsam knapp für Donald Trump in Pennsylvania, dem Bundesstaat, in dem er gewinnen muss, will er im Weißen Haus bleiben.

Biden könnte auch ohne Pennsylvania gewinnen

Noch sind hunderttausende Stimmen auszuzählen, bis spätestens am Freitag mit einem vorläufigen Endergebnis zu rechnen sei, sagte Innenministerin Kathy Boockvar am Mittwochmittag (Ortszeit) in Harrisburg. Der Supreme Court hatte Ende Oktober einem Eilantrag stattgegeben, wonach Briefwahlumschläge, die bis drei Tagen nach dem Wahltag eingehen, gezählt werden dürfen, so lang der Poststempel allerspätestens vom 3. November ist.

Joe Biden, der im Nordosten von Pennsylvania geboren wurde und bis zu seinem zehnten Lebensjahr lebte, muss nun hoffen, dass er in demokratischen Hochburgen wie Pittsburgh, Harrisburg oder Philadelphia so hohe Stimmenanteile bekommt, wie erwartet. Der Vorsprung von Donald Trump schmolz in der Nacht von mehr als elf Prozentpunkten auf knapp zwei Prozentpunkte.

Biden könnte, auch ohne einen Sieg in Pennsylvania auskommen; für Donald Trump wäre der Weg zur Wiederwahl mit einer Niederlage hier allerdings nicht mehr möglich. Im Electoral College ist von den ungeklärten Staaten Pennsylvania der mit dem größten Potential: hier gibt es 20 Wahlmännerstimmen zu holen.

„Count every vote“

Nach einem für seine Ansprüche etwas enttäuschendem Wahlabend hat Biden mittlerweile allerdings bessere Chancen auf einen Einzug ins Weiße Haus, als Trump auf eine Wiederwahl. Sollte Donald Trump jedoch Arizona, Georgia und North Carolina gewinnen, müsste Biden sich auf Pennsylvania verlassen. Es ist ein Rechenspiel, das sich durch das Auszählen der Stimmen früher oder später auflöst – wenn da nicht die juristischen Klagen wären.

„Unsere Wahlhelfer auf Landes- und Lokalebene sollten frei sein, ihre Arbeit zu erledigen, ganz ohne Einschüchterungen oder Attacken“, sagte Pennsylvanias Gouverneur Tom Wolf, ein Demokrat, am Tag nach der Wahl. „Diese Versuche, den demokratischen Prozess zu untergraben, sind eine Schande.“ Am späten Nachmittag versammelten sich dann auch ein paar Hundert Demonstranten in Philadelphia, dem Geburtsort der Unabhängigkeitserklärung, um gegen Trumps juristischen Schritte zu protestieren. Ihr Motto: „Count every vote, because every vote counts“ – „zählt jede Stimme, weil jede Stimme zählt.“

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