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#Infektionen nehmen durch Querdenker-Demos zu

Infektionen nehmen durch Querdenker-Demos zu

Die Protestaktionen gegen die Corona-Maßnahmen der Bundes- und der Länderregierungen haben zu einer stärkeren Verbreitung des Coronavirus beigetragen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, haben die Ökonomen Martin Lange und Ole Monscheuer (Humboldt-Universität zu Berlin) die Sieben-Tage-Inzidenzen aus Landkreisen verglichen, in denen ein spezialisiertes Busunternehmen („Honk for Hope“) Teilnehmer einer Großdemonstration in Leipzig aufgenommen hat, und solchen, in denen das nicht geschah.

Philipp Krohn

Philipp Krohn

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Menschen und Wirtschaft“.

In Kreisen mit einer Haltestelle des Busreisenanbieters habe die Infektionsrate Ende vergangenen Jahres um 35,9 Prozent höher gelegen als in Landkreisen, in denen keine Demonstranten mitfuhren. Im Anschluss haben die beiden Forscher weitere Faktoren einbezogen wie das jüngste Europawahl-Wahlergebnis der AfD, deren gewählte Vertreter die Gefahr durch Corona öffentlich stark in Zweifel gezogen haben, und die Quote der Kinder, die eine Masernimpfung bekommen haben. Damit wollten sie weitere Ursachen für unvorsichtiges Verhalten in der Pandemie untersuchen. Die drei Faktoren seien stark miteinander korreliert.

Die Analyse von ZEW und Humboldt-Universität ist nach eigener Auskunft die erste, die die Wirkungen der Demonstrationen auf das Infektionsgeschehen quantifiziert. Der Zielkonflikt zwischen der Einschränkung von Freiheitsrechten und gesundheitspolitischen Maßnahmen zum Infektionsschutz wird auf diese Weise wissenschaftlich greifbar gemacht.

Wer keine Maske trägt, ist eine Risiko für andere

Tragen Personen zum Beispiel keinen Mund-Nasen-Schutz oder halten nicht die Abstandsregeln ein, könne dies große Folgen auf die öffentliche Gesundheit haben. Eine mobile Minderheit, die sich nicht an geltende Hygieneregeln halte, setze andere Personen einer Gefahr aus, betonte der ZEW-Wissenschaftler und Koautor der Studie, Martin Lange, in einer Mitteilung.

Landkreise mit einer höheren Quote geimpfter Kinder wiesen eine niedrigere Corona-Infektionsrate auf. Der Anstieg der Infektionen lasse sich auf rund zehn Tage nach der Demonstration in Leipzig datieren. Dieser zeitliche Abstand passt zur durchschnittlichen Inkubationszeit mit dem Virus. Im Anschluss sei die Rate im jeweiligen Landkreis weiter gestiegen. Die Anstiege seien in kleinen Städten mit einer „Honk for Hope“-Busstation besonders hoch gewesen.

Insgesamt hätten nach der Modellrechnung der beiden Wissenschaftler 16.000 bis 21.000 Neuinfektionen verhindert werden können, wenn zwei große Anti-Corona-Demonstrationen nicht erlaubt worden wären. Durch die Ergebnisse ihrer Studie könnten sie den Konflikt zwischen legitimem Protest gegen die Freiheitsbeschränkungen und die Folgen für die öffentliche Gesundheit illustrieren. „Unsere Studie belegt, dass eine radikale Minderheit ein signifikantes Risiko für die gesamte Bevölkerung bedeuten kann“, schreiben sie als Fazit.

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