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#Inflationsrate in Deutschland sinkt leicht auf 2,3 Prozent

Inflationsrate in Deutschland sinkt leicht auf 2,3 Prozent

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Juni leicht gesunken und beträgt 2,3 Prozent. Das hat das Statistische Bundesamt am Dienstag aufgrund einer ersten Schätzung mitgeteilt. Teurer wurde vor allem Energie (plus 9,4 Prozent). Nahrungsmittel verteuerten sich im Schnitt um 1,2 Prozent. 

Die Inflationsraten in Deutschland waren in diesem Jahr von Monat zu Monat gestiegen. Im Mai betrug die Inflation 2,5 Prozent – der höchste Stand seit immerhin zehn Jahren. Noch im vorigen Jahr waren sie negativ gewesen, die Preise waren im Durchschnitt also gefallen. In diesem Jahr ist vor allem für Energie mehr und mehr fällig geworden. Allein die Preise für Kraftstoffe und Heizöl sind gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel teurer geworden.

Aber auch rund um den Bau sind die Preise stark gestiegen, zudem bei vielen Rohstoffen und Vorprodukten wie Computerchips. Die Importpreise insgesamt sind im Mai um 11,8 Prozent gestiegen. Auch vieles rund um den Urlaub ist zuletzt teurer geworden.

Günstiger waren hingegen die Preise für manche Gemüsesorten, etwa für Kartoffeln, wie aus den detaillierter veröffentlichten Inflationszahlen für Nordrhein-Westfalen hervorgeht. Aus Hessen war zu erfahren, dass auch Speisefette und -öle (plus 4,9), Fleisch und Fleischwaren sowie Molkereiprodukte und Eier (jeweils plus 1,8 Prozent) mehr gekostet haben. Obst sei dagegen um 1,6 Prozent günstiger als im Juni des Vorjahres gewesen. 

Preissprung durch die Mehrwertsteuer

Im Juli wird sogar wieder ein regelrechter Preissprung in Deutschland erwartet, so wie es ihn zum Jahreswechsel gegeben hatte. Von dem Monat an werden in Deutschland Preise mit der höheren Mehrwertsteuer aus diesem Jahr mit Preisen mit der abgesenkten Mehrwertsteuer aus dem vorigen Jahr verglichen. Das dürfte die Inflationsrate noch einmal hochtreiben. „Ja, es wird im Juli und August einen kräftigen Sprung geben“, sagt Holger Schmieding, der Chefvolkswirt des Hamburger Bankhauses Berenberg: „Vermutlich von insgesamt mindestens einem Prozentpunkt. Das ist der Beitrag der Mehrwertsteuer.“





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So funktioniert Inflation
Bild: F.A.Z.

Auch in Spanien liegt die Inflation mittlerweile deutlich über zwei Prozent.  Die nach europäischer Methode erhobenen Verbraucherpreise (HVPI) stiegen im Jahresvergleich um 2,4 Prozent, wie das Statistikamt INE am Dienstag in Madrid nach einer ersten Schätzung mitteilte. Bereits in Mai hatte die Inflationsrate bei 2,4 Prozent gelegen.

Inflation dürfte noch bis auf 4 bis 5 Prozent steigen

Die Bundesbank schätzt, dass im Jahresverlauf die monatlichen Inflationsraten in Deutschland in diesem Jahr bis auf 4 Prozent steigen dürften. Ökonomen rechnen zum Teil sogar mit 5 Prozent. Für das nächste Jahr werden dann wieder niedrigere Inflationsraten erwartet, auch wenn das nicht sicher ist, längerfristige Prognosen von Inflationsraten sind erfahrungsgemäß schwierig.

In der Eurozone erreichte die Inflation im Mai mit 2 Prozent einen Höchststand der letzten zweieinhalb Jahre. Es war der fünfte Monat in Folge mit einem Anstieg, höher hatte die Inflation zuletzt im Oktober 2018 gelegen. Die Europäische Zentralbank hat in ihrer jüngsten Inflationsprognose die Vorhersagen sowohl für dieses als auch für nächstes Jahr etwas angehoben. Sie rechnet jetzt für die Eurozone in diesem Jahr mit 1,9 Prozent Inflation. Das wäre also noch im Rahmen ihres Inflationszieles von „unter, aber nahe 2 Prozent“. Für nächstes Jahr erwartet sie jetzt 1,5 statt 1,2 Prozent Inflation.

Bundesbank nimmt die Sorgen ernst

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hatte am Montag die Sorge vor einer mittelfristig überschießenden Inflation etwas gedämpft. „Viele Menschen sorgen sich, dass mit der wirtschaftlichen Erholung die Inflation zurückkehren könnte. Diese Sorgen nehme ich sehr ernst“, sagte Weidmann auf einer Bankenkonferenz. „Doch die Inflationsgefahren sollten in der Diskussion eben nicht überzogen werden.“

Weidmann hält vorübergehend Teuerungsraten um vier Prozent für möglich – gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex HVPI, den die Europäische Zentralbank (EZB) für ihre Geldpolitik heranzieht. „Das schmälert die Kaufkraft der privaten Haushalte“, sagte er. „Doch ihre Kaufkraft war im Vorjahr durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung auch erhöht. Und für den Anstieg der Teuerungsrate sind noch weitere besondere Einflüsse maßgeblich: das Klimapaket, höhere Preise für Rohöl und Nahrungsmittel sowie ein statistischer Sondereffekt bei Pauschalreisen. Diese Faktoren steigern die Inflationsrate aber nur vorübergehend.“

Im EZB-Rat hat unterdessen eine Diskussion eingesetzt, ob die Notenbank zwar nicht die Leitzinsen anheben, aber doch ihre Anleihekäufe irgendwann drosseln sollte. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta sprach sich am Montag dafür aus, wesentliche Elemente aus der Pandemiebekämpfung auch nach der Krise beizubehalten. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann plädierte dagegen dafür, das zentrale Pandemie-Anleihenkaufprogramm PEPP zu beenden, sobald die Notsituation überwunden sei. Laut Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann könnten die PEPP-Käufe womöglich im März 2022 planmäßig gestoppt werden.

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