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#Inzidenz steigt auf 15,0 – ihre künftige Bedeutung ist umstritten

Inzidenz steigt auf 15,0 – ihre künftige Bedeutung ist umstritten

Die Sieben-Tage-Inzidenz des Coronavirus steigt seit drei Wochen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von diesem Mittwochmorgen liegt sie nun bundesweit bei 15,0. Am Vortag betrug der Wert 14,5, beim jüngsten Tiefststand vom 6. Juli waren es 4,9.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2768 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2203 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Tote. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg damit auf 91.586.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.761.169 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.649.100 an.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben voraussichtlich weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Inzidenz weiter zentral? RKI-Chef stößt auf Widerspruch

Angesichts der steigenden Infektionszahlen sprach sich nun RKI-Chef Lothar Wieler weiterhin für die Inzidenz als „Leitindikator“ aus. Wie die Bild-Zeitung am Dienstag berichtete, präsentierte Wieler bei einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun und den Chefs der Staatskanzleien der Länder am Montag ein Papier, in dem er dafür plädierte, an der Inzidenz festzuhalten.

Damit widerspricht Wieler Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere. Wieler warnte demnach auch, dass „die vierte Welle“ begonnen habe.

Nach Informationen der Zeitung waren die Ländervertreter mit Wielers Festhalten an der Niedrig-Inzidenz-Strategie überwiegend nicht einverstanden. Teilnehmer sprachen sich dagegen aus, die Inzidenz weiter als wichtigsten Maßstab für Maßnahmen zu betrachten.

Für den 10. August ist eine Videokonferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angesetzt. Beraten wird über die künftige Strategie in der Pandemie. Zuletzt waren Debatten um mehr Freiheiten für Geimpfte sowie neue Richtwerte zur Einschätzung der pandemischen Lage aufgekommen.

Neue Regeln für Reisende

Eine Einigung scheint es beim Thema Reisen zu geben: Urlauber müssen sich bereits ab kommendem Monat auf erweiterte Testpflichten bei der Rückkehr nach Deutschland gefasst machen. Der Bund habe zugesichert, er werde bis zum 1. August alles probieren, um eine einheitliche Testpflicht einzuführen, „nicht nur für Flugreisen sondern auch beispielsweise für alles, was an normalem Autoweg oder Bahnweg kommt“, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Am Nachmittag sei ihm mitgeteilt worden, dass eine Rechtsgrundlage geschaffen werde, damit die Umsetzung zum 1. August klappe.

Söder sagte: „Die Regel ist ja relativ einfach, jeder braucht einen Test, der sozusagen wieder anreist, ob er mit dem Auto, der Bahn oder mit dem Flugzeug kommt.“ Er glaube, dass das jetzt verständlicher, klarer und sicherer sei. Derzeit gilt die Testpflicht nur für Menschen, die per Flugzeug nach Deutschland einreisen.

Söder äußerte sich nicht explizit dazu, wie Geimpfte und Genesene künftig behandelt werden. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte der Bild-Zeitung gesagt: „Wer nachweislich geimpft oder genesen ist, braucht natürlich keinen Test.“

Zunächst angedachtes Datum war ein „Witz“

Söder sagte weiter, das ursprünglich angedachte Datum für eine Einreiseverordnung ab 11. September wäre „ein Witz gewesen“. „Da ist der Urlaub vorbei selbst in den Ländern mit späten Ferien.“ Die Länder hätten Druck gemacht, weil sie eine verlässliche Basis für die Einreise bräuchten.

Seehofer und auch Söder sagten, die Kontrollen sollten im Individualverkehr stichpunktartig erfolgen. Stationäre Grenzkontrollen wolle keiner und mache auch keiner, sagte Söder.

Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte der Zeitung Rheinische Post: „Reisemobilität bleibt ein wesentlicher Faktor bei der neuerlichen Zunahme der Neuinfektionen in Deutschland und Europa.“ Deswegen sei es richtig, die Testpflicht auf alle Reisenden auszuweiten.

Bei den Corona-Regeln für Einreisen nach Deutschland gilt bereits ab Mittwoch eine kleinere Änderung bei den Quarantäne-Vorgaben. Wer aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten kommt, kann die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne nun mit einem negativen Test vorzeitig beenden, wenn die Region noch während der Quarantänezeit herabgestuft wird – zu einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet mit hohen Infektionszahlen. Grundsätzlich ist vorzeitiges „Freitesten“ für Einreisende aus Virusvariantengebieten sonst nicht möglich.

Welche Regionen die Bundesregierung als Risiko-, Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiete mit Vorgaben zu Tests und Quarantäne erklärt, veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) im Internet. Derzeit sind unter anderem Südafrika und Brasilien Virusvariantengebiete

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