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Ist Bio wirklich besser?

Rosa, schwarze und braune Ferkel, einfarbige und gescheckte, springen im Stall quiekend durcheinander, um eine der Zitzen ihrer Mutter zu ergattern. Dass alle 14 Ferkel des Wurfs überlebt haben, ist keine Selbstverständlichkeit, erklärt Margarethe Hinterlang, Bäuerin auf dem biodynamischen Dottenfelder Hof im hessischen Bad Vilbel. „Die Sauen bewegen sich bei uns frei und werden nicht im Kastenstand gehalten. Da besteht immer das Risiko, dass sich die Sauen aus Versehen auf ein Ferkelchen legen.“

Für die bunte Mischung der Tiere ist die Kreuzung verschiedener alter Schweinerassen wie Duroc und Bunte Bentheimer verantwortlich. „Wir testen, welche Rassen bei uns am besten auf den Hof passen.“ Die Tiere sollen ein starkes Immunsystem entwickeln, denn auf den Einsatz von Antibiotika, der immer wieder für die Verbreitung multiresistenter Keime verantwortlich gemacht wird, verzichtet man hier weitgehend.

Mehr als 100 Menschen leben und arbeiten auf dem rund 200 Hektar großen Hof, der nach den Regeln von Demeter, einer von insgesamt neun Öko-Anbauverbänden in Deutschland, wirtschaftet. Die Anbauverbände folgen meist deutlich strengeren Grundsätzen, als es die EU-Ökoverordnung vorgibt.

Die Verordnung definiert gleichwohl einen Mindeststandard, an den sich jeder halten muss, der seine Produkte mit dem grünen Biosiegel der EU in Form eines Blattes schmücken will. So dürfen alle Biolandwirte keine mineralischen Dünger auf ihren Feldern ausbringen. Um ihr Obst und Gemüse vor Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern zu schützen, verzichten Biolandwirte außerdem auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Tiere müssen artgerecht gehalten werden, inklusive Auslauf im Freien.

Diese Standards machen Bio wertvoll, und das nicht erst seit der Corona-Pandemie. Die Krise hat der Nachfrage jedoch einen kräftigen Schub verliehen. Nach Angaben des Branchenverbands Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) stieg der Umsatz mit Biolebensmitteln im Jahr 2020 um 22 Prozent auf rund 15 Milliarden Euro, der Marktanteil wuchs auf 6,4 Prozent.

Trend zu gesunder Ernährung

Auch auf dem Dottenfelder Hof nahm die Nachfrage im vergangenen Jahr stark zu. „Wir haben viele Stammkunden hinzugewonnen“, berichtet Bäuerin Hinterlang. Der Hof ist ein beliebtes Ausflugsziel, und die Eröffnung des neuen, größeren Hofladens habe ihr Übriges getan. Viele Kunden kämen auf den Hof, weil sie wissen wollten, woher ihre Lebensmittel stammten, und um sich gesünder zu ernähren.

Auf dem Dottenfelder Hof in Bad Vilbel kommt im Gemüseanbau statt Pestiziden der Pflug zum Einsatz.


Auf dem Dottenfelder Hof in Bad Vilbel kommt im Gemüseanbau statt Pestiziden der Pflug zum Einsatz.
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Bild: Lando Hass

Eine gesunde Ernährung nennen Käufer in Umfragen oft als Grund, warum sie zu Bioprodukten greifen. Ökologisch erzeugte Lebensmittel enthalten jedoch nicht automatisch mehr Vitamine und Mineralstoffe, erklärt Martin Smollich, Professor am Institut für Ernährungsmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. „Über den Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse entscheidet in erster Linie nicht, ob sie ökologisch oder konventionell angebaut werden, sondern die Sorte, der Standort, die Sonneneinstrahlung und wie stark die Produkte verarbeitet sind.“

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