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#Ist der Verkauf von Glühwein bald auch verboten?

Ist der Verkauf von Glühwein bald auch verboten?

Während sich im Laufe des Montags immer mehr Politiker für strengere Corona-Maßnahmen aussprechen, steht Fathma Kücük im Frankfurter Café Moenus und zündet die Kerzen im Schaufenster an. In der großen Theke hinter ihr stehen Küchlein und Törtchen, doch der Großteil des Umsatzes wird in dem kleinen Café momentan mit Glühwein gemacht. Von den Nachrichten bekommt die Verkäuferin hier nicht viel mit, dabei betreffen sie das kleine Café in der neuen Altstadt. Sollte Hessen den Verkauf von Alkohol in der Öffentlichkeit verbieten, „dann können wir das Geschäft zu machen“, sagt Kücük.

Sarah Obertreis

Am Wochenende bilden sich lange Schlangen vor dem Café. „Die Menschen passen auf“, sagt Kücük. Auch die Polizei kontrolliere regelmäßig. Trotz alledem stehen in Hessen weitere Einschränkungen wohl kurz bevor. „Ich glaube, wir werden auch zur Ausgangssperre kommen müssen“, sagte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier der ARD am Sonntag. Ein Verbot von Alkoholverkauf und -konsum in der Öffentlichkeit sei ein weiteres Mittel. Anders als in Bayern und Thüringen sollen diese aber nicht flächendeckend eingeführt werden, sondern nur dort, wo die 7-Tage-Inzidenz bei über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt. In Hessen sind das momentan nur zwei Landkreise, Kücük dürfte weiterhin Glühwein verkaufen.

„Davon kann ich keine Miete bezahlen“

„Der Glühweinverkauf ist momentan das Geschäft“, sagt Alon Gleibs, der in München neben drei weiteren Lokalen das 400 Jahre alte Gasthaus „Großwirt“ betreibt. Bei Gleibs gibt es weißen Glühwein, Jagertee und Lumumba, jeden Tag ab viertel vor zwölf Uhr mittags. „Das Geschäft“ bedeutet in Zeiten des Lockdowns aber auch, dass Gleibs und seine Kollegen nicht groß aufschreien, wenn ihnen Alkoholverbote und strengere Ausgangsbeschränkungen einen Strich durch die Rechnung machen.

Ob es nun 150 Glühweine am Tag sind, mit denen man zusätzlich Umsatz machen könne oder nicht, sei dann auch nicht entscheidend. „Davon kann ich keine Miete bezahlen“, sagt Gleibs. Er gehört zu der überschaubaren Zahl von Gastronomen, die den ganzen Tag über einen Außerhausverkauf anbieten – mit Salat, Suppe und Schinkennudeln. Es läuft ganz gut, ein paar seiner Mitarbeiter konnte er so aus der Kurzarbeit holen. 1000 Euro müsse man täglich schon damit einnehmen, rechnet Gleibs vor, um seine Angestellten und die restlichen Fixkosten decken zu können. Sonst lohne sich das alles nicht.

Gibt es bald ein Verbot des Verkaufs von Glühwein in Städten?


Gibt es bald ein Verbot des Verkaufs von Glühwein in Städten?
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Bild: David Rech

In Bayern, wo Gleibs seine Lokale betreibt, soll ab Mittwoch der „coronabedingte Katastrophenfall“ gelten. Die bisherigen Maßnahmen hätten keine ausreichende Wirkung gezeigt, heißt es von der Landesregierung. „Vielmehr kommt es weiter zu starken, diffusen Infektionsgeschehen mit zahlreichen, regionalen Hotspots.“ Deshalb sollen ab Mittwoch landesweite Ausgangsbeschränkungen gelten. Zum Sport machen und Einkaufen wird man neben anderen Ausnahmen dann noch das Haus verlassen dürfen, aber nicht mehr zum Glühwein trinken oder Waffeln essen. In den Städten, in denen die Fallzahl pro 100.000 Einwohner die Marke von 200 Infektionen innerhalb von sieben Tagen überschreitet, soll es eine „erweiterte Ausgangssperre“ zwischen 21 Uhr und 5 Uhr morgens geben. Der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit soll verboten werden.

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