Spiel

#Im Test! Wo Long: Fallen Dynasty

„Im Test! Wo Long: Fallen Dynasty“


PS5 Test TOP

Titel Wo Long: Fallen Dynasty
Japan 3. März 2023
Koei Tecmo
Nordamerika 3. März 2023
Koei Tecmo
Europa 3. März 2023
Koei Tecmo
System PlayStation 4/5, Xbox Series S/X, Xbox One, PCs
Getestet für PlayStation 5
Entwickler Team Ninja
Genres Action-RPG
Texte
DeutschlandNordamerikaJapan
Vertonung NordamerikaJapan

Das Souls-Genre gilt nach wie vor bei vielen SpielerInnen als die absolute Königsdisziplin im Gaming-Bereich. Nur wenige Spiele schaffen es, gleichzeitig so aufregend und spannend, auf der anderen Seite aber auch so niederschmetternd und frustig zu sein wie die Titel dieses besonderen Genres.

In diese Kerbe schlägt auch Wo Long: Fallen Dynasty vom japanischen Entwickler Team Ninja. Der Entwickler Team Ninja, welcher unter anderem für die Nioh-Reihe, die Dead-or-Alive-Reihe und die Ninja-Gaiden-Reihe verantwortlich ist, möchte das allseits beliebte Souls-Genre mit Wo Long: Fallen Dynasty auf ein neues Level hieven und die Formel gekonnt erweitern.

Chinesisches Kulturgut als Vorlage

Angekündigt wurde Wo Long: Fallen Dynasty erstmals während des Streams zum Anlass des 40-jährigen-Firmenjubiläums von Kou Shibusawa, dem Präsidenten und CEO des Publishers Koei Tecmo. Man gab bekannt, dass Team Ninja an einem neuen Action-Titel arbeite, welcher auf der Geschichte von „Romance of the Three Kingdoms“ basiert. Diese Geschichte, welche aus dem 14. Jahrhundert stammt und in China stattfindet, gilt bis heute als chinesisches Kulturgut.

Dieses zu dieser Zeit noch namenlose Projekt wurde dann am 12. Juni 2022 während des „Xbox & Bethesda Showcase“-Streams offiziell als Wo Long: Fallen Dynasty vorgestellt. Wo Long: Fallen Dynasty orientiert sich spielerisch ganz klar an der Nioh-Reihe, verfrachtet das Setting dieses Mal aber gekonnt nach China und sorgt so für etwas frischen Wind im Genre.

Für die beeindruckenden und extem actionreichen Filmsequenzen hat der Entwickler Team Ninja außerdem Kenji Tanigaki engagiert. Tanigaki war unter anderem für die Rurouni-Kenshin-Reihe verantwortlich und kann dementsprechend einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet vorweisen.

Am 3. März war es dann endlich so weit und Wo Long: Fallen Dynasty erschien für PlayStation 4/5, Xbox Series, Xbox One und PCs. Ob der Titel halten kann, was er verspricht, und ob er das Souls-Genre vielleicht sogar sinnvoll erweitern kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Eine dämonische Macht bedroht die Drei Reiche

In Wo Long: Fallen Dynasty übernimmt man die Rolle eines, in einem wirklich sehr guten und ausführlichen Charakter-Editor erstellten, namenlosen Charakters, welcher sich zur Zeit der späten Han-Dynastie (184 n. Chr.) finsterer Dämonen erwehren muss und die einst so fruchtbare Dynastie der Drei Reiche vor dem sicheren Untergang bewahren muss.

Die finsteren und blutrünstigen Dämonen sollen jedoch nicht die einzige Bedrohung für unseren Helden bleiben. Denn im Laufe der Geschichte entwickelt sich außerdem eine chaotische Intrige, die unseren Charakter in immer schwierigere Umstände verwickelt und die ohnehin schon chaotische Situation noch komplizierter macht.

Typisches Souls-Gameplay mit dem ein oder anderen Kniff

»Spielerisch orientiert sich Wo Long: Fallen Dynasty ganz klar an der typischen Souls-Formel und natürlich auch an der hauseigenen Nioh-Reihe.«

Spielerisch orientiert sich Wo Long: Fallen Dynasty ganz klar an der typischen Souls-Formel und natürlich auch an der hauseigenen Nioh-Reihe. Das größte Vorbild dürfte hier ganz klar die Nioh-Reihe gewesen sein. Angefangen vom Inventar-System bis hin zur Charakter-Entwicklung gleicht Wo Long der Nioh-Reihe quasi wie ein Ei dem anderen. Schlecht ist das jedoch keinesfalls, denn was die Nioh-Reihe bereits sehr gut und manchmal auch etwas anders als die großen FromSoftware-Vorbilder gemacht hat, macht Wo Long: Fallen Dynasty sogar noch etwas besser und intuitiver.

Abseits von den für dieses Genre typischen Erfahrungspunkten, die man nach jedem erledigten Gegner bekommt und mit welchen man seinen Charakter nach und nach aufleveln und verstärken kann, gibt es nun auch das neue Moral-System.

Dieses neue Moral-System bringt endlich etwas frischen Wind ins angestaubte Genre. Stirbt man beispielsweise zu oft, sinkt der Moral-Wert des Charakters und der des Gegners steigt. Der Gegner erhält sozusagen einen Buff, wird also noch stärker. Ist man jedoch geschickt und vermeidet es, den unnötigen Bildschirmtod zu sterben, steigt die Moral des Charakters nach und nach und stärkt diesen zusätzlich. Die zahlreichen Gegner werden dadurch automatisch schwächer und können leichter erledigt werden.

Gerade im späteren Spielverlauf sorgt dieses neue Feature für den bitter nötigen frischen Wind. Denn gerade in den hektischen und extrem fordernden Bosskämpfen kann dieser Moral-Wert manchmal über den Ausgang des Kampfes entscheiden und den Kampf je nach Moral-Wert noch etwas schwerer oder aber auch etwas leichter machen.

Kampfsystem zwingt zum Umdenken

Anders als bei vielen anderen Vertretern des Souls-Genres, gibt es bei Wo Long: Fallen Dynasty keine Stamina-Leiste im eigentlichen Sinne. Stattdessen kommt das sogenannte „Spirit-Gauge“-System zum Einsatz.

Je nach aktueller Kampfsituation kann sich diese entweder auf- oder abbauen. Blockt man beispielsweise viele gegnerische Angriffe hintereinander, fällt die Spirit-Gauge-Leiste ins Negative und am Ende ist man sogar für einige Sekunden komplett deckungslos, bis man sich erholt hat und wieder zu Kräften kommt.

Andersherum kann sich die Leiste bei vielen erfolgreich gekonterten gegnerischen Angriffen und korrekt ausgeführten Schlägen auch füllen. Ab einem gewissen Punkt bricht der Wille des Gegners und man kann darauffolgend einen kritischen Angriff starten. Dieser ist gerade während der anstrengenden und fordernden Bosskämpfe das A und O und entscheidet oft maßgeblich über den Ausgang des Kampfes, da die kritischen Angriffe extrem viele Lebenspunkte des Gegners abziehen.

Flaggen statt Schrein und Leuchtfeuer

»Eine weitere Neuerung sind die Standarten und Flaggen. Denn anders als bei der Nioh-Reihe dient uns bei Wo Long nicht etwa ein Schrein als „Erholungspunkt“, sondern diverse Flaggen.«

Eine weitere Neuerung sind die Standarten und Flaggen. Denn anders als bei der Nioh-Reihe dient uns bei Wo Long nicht etwa ein Schrein als „Erholungspunkt“, sondern diverse Flaggen. Die großen Flaggen (Standarten) sind das Gegenstück zu den Schreinen bei Nioh oder den Leuchtfeuern der Souls-Reihe. Eine Art Checkpoint also, an welchem man aufleveln kann, verschiedene Zauber und andere Fähigkeiten freischalten und anpassen kann. Ebenso kann man hier nach verschiedenen Online-Partien suchen oder auch Unterstützung in Form von menschlichen SpielerInnen oder aber rein KI-gesteuerten NPCs herbeirufen.

Die kleineren Flaggen dienen lediglich als eine Art Sicherung für den Moral-Wert. Aktiviert man beispielsweise einen in der Mission gefundenen Flaggen-Standort, sichert das den Moral-Wert und stellt sicher, dass dieser nicht mehr unter das jeweilige Level fallen kann. Sollte man also das digitale Zeitliche segnen, ist zumindest der jeweilige, von diesen freigeschalteten Flaggen gesicherte Wert direkt beim Respawn wieder vorhanden. Das mühsame erneute Aufleveln des Moral-Werts wird damit quasi deutlich erleichtert und verkürzt.

Die Flaggen und Standarten sind relativ großzügig über die Missionen verteilt. Die Checkpoints fallen also eigentlich nur äußerst selten negativ auf und man hat nur selten das Gefühl, dass die Missionen unfair oder unnötig komplex gestaltet sind.

Die göttlichen Bestien können die Kämpfe maßgeblich beeinflussen

Neben etlichen Spezialattacken und allerlei unterschiedlichen Zaubersprüchen, sind die göttlichen Bestien ganz klar das Highlight bei Wo Long: Fallen Dynasty. Diese übernatürlichen Wesen werden nach und nach im Laufe des Spiels freigeschaltet und können auf Wunsch im Kampf hinzugerufen werden, um diesen maßgeblich zu beeinflussen und das hektische Kampfgeschehen zu erleichtern.

Ausgewählt werden kann jedoch immer nur eine göttliche Bestie. Man kann während des Kampfes, beziehungsweise während man sich durch die Spielwelt bewegt, also nur an den Flaggenpunkten zwischen den göttlichen Bestien wählen. Sobald die Bestien-Anzeige dann voll aufgeladen ist, kann diese einmalig gerufen werden. Dann leert sich die Anzeige und erst wenn diese erneut gefüllt wurde, kann die Bestie erneut zu Hilfe gerufen werden. So bleibt das Balancing während der Kämpfe erhalten, ohne dass diese zu leicht erscheinen.

Insgesamt gibt es ganze zehn göttliche Bestien, alle mit unterschiedlichen Fähigkeiten und von der chinesischen Mythologie inspiriert. Der Drache Qinglong beispielsweise kann euch während der Kämpfe heilend zur Seite stehen. Oft erleichtert das den Kampf sogar mehr, als eine Bestie zu wählen, die ausschließlich auf den Angriff fixiert ist. Hier gibt es also viel Optimierungspotential. Je nach gewünschtem Spielstil kann man auch die Bestie bestmöglich darauf abstimmen.

Ein richtig schwerer Brocken direkt zu Spielbeginn

Ein Punkt, der noch angesprochen werden muss, ist der erste Bosskampf des Spiels. Hier hat sich der Entwickler Team Ninja für eine etwas hohe Messlatte als Einstieg ins Spiel entschieden. Ein Türsteher für das, was da noch kommt, quasi.

Der erste Boss Zhang Liang hat es also wirklich in sich und verlangt einem direkt zu Beginn schon alles ab. Der Boss hat nicht nur zwei Phasen, sondern erfordert direkt höchste Konzentration und das Verstehen des Kampfsystems von Wo Long: Fallen Dynasty. Dieses Kampfsystem ist nun – anders als noch bei der Nioh-Reihe – auf das Kontern der gegnerischen Angriffe ausgelegt. Erst wenn man das verstanden und verinnerlicht hat, hat man eine reale Chance gegen Zhang Liang.

Hier wird es wohl massig SpielerInnen geben, die direkt in der ersten Mission wieder aussteigen. Sehr schade, aber der Entwickler Team Ninja wird sich wohl etwas dabei gedacht haben.

Technisch ordentlich, aber nicht perfekt

Auf der technischen Seite ist Wo Long: Fallen Dynasty durchaus ordentlich, aber leider nicht perfekt. Grafisch fällt der Titel also wirklich sehr ordentlich aus und kann mit schönen Texturen und Lichteffekten glänzen. Auch die Partikeleffekte, wie beispielsweise umherwehender Staub und dergleichen, sind schön anzusehen und lassen den Titel optisch ansprechend wirken.

Störend sind jedoch die immer mal wieder auftretenden kurzen Ruckler. Gerade während eines Bosskampfes ist eine ruckelige Optik wirklich das Letzte, was man haben möchte. Da diese Ruckler bei mir aber wirklich nur äußerst selten aufgetreten sind, kann man das noch verschmerzen.

Auf PlayStation 5 und Xbox Series S/X läuft der Titel im Performance-Modus mit flüssigen 60 Frames und einer variablen Auflösung. Je nach aktueller Spielsituation kann sich diese also verändern, damit die angepeilten 60 Frames gehalten werden können. Auf Wunsch kann man Wo Long: Fallen Dynasty auch in voller nativer 4K-Auflösung genießen. Dann verringern sich die Frames allerdings auf magere 30. Alle älteren Konsolen schaffen lediglich 30 Frames.

Ein Soundtrack, der manchmal belastend sein kann

Auch in puncto Sound gibt sich Wo Long keine Blöße. Die fantastisch abgemischten Soundeffekte, gepaart mit einem tollen Soundtrack, versetzen den Spieler gekonnt in die Zeit der Drei Reiche und sorgen so für ordentlich Atmosphäre.

Während der extrem fordernden Bosskämpfe kann der Soundtrack aber manchmal auch zur Belastungsprobe werden. Denn hier tut man sich teilweise schwer, sich noch auf den Kampf zu konzentrieren, da der Soundtrack teilweise einfach zu laut und ablenkend wirkt. Das ist aber ein Phänomen, das ich auch bei anderen Titeln dieses Genres beobachten konnte und vielleicht auch abhängig vom jeweiligen Geschmack ist.

Das überladene Loot-System wurde endlich optimiert

Ein großes Manko bei der Nioh-Reihe war das teils völlig überladene Loot-System. Man hat teilweise viel zu viele Gegenstände vom selben Typ erhalten und konnte sich spätestens ab der Hälfte des Spiels ständig mit dem Aufräumen und verwerten des völlig überfüllten Inventars beschäftigen.

Bei Wo Long: Fallen Dynasty wurde dieser Punkt endlich verbessert und die zahlreichen Gegner hinterlassen nun nicht mehr ständig die gleichen oder sehr ähnliche Waffen und Gegenstände. Die Item-Drops wirkt so deutlich harmonischer und auch das Belohnungsgefühl ist deutlich höher, wenn man nicht unzählige Exemplare der gleichen Waffen immer und immer wieder aufsammelt.

Fazit

Wo Long: Fallen Dynasty ist im Herzen quasi ein Nioh 3 mit China-Setting. Mit schön gestalteten Missionen, interessanten und fordernden Bosskämpfen und unzähligen Waffen, Spezialfähigkeiten und Zaubersprüchen kann der Titel gekonnt in die Fußstapfen der großen Vorbilder treten und diese in manchen Punkten sogar noch erweitern.

Die göttlichen Bestien bereichern das Kampfgeschehen zusätzlich ungemein und sorgen für die nötige Abwechslung während der Kämpfe. Hier gibt es extrem viel Spielraum für Optimierung und das Anpassen an den eigenen Spielstil.Das neue Moral-System erweitert die gewohnte Souls-Formel nochmals und sorgt so für etwas frischen Wind im mittlerweile altbekannten Genre.

Auch technisch macht der Titel mit schönen Texturen und Lichteffekten eine gute Figur. Immer mal wieder auftretende Ruckler und Slowdowns trüben den Gesamteindruck zwar etwas, da diese aber nur äußerst selten auftraten, ist das zu verschmerzen.

Soundtechnisch kann Wo Long: Fallen Dynasty ebenfalls glänzen und mit tollen Soundeffekten und einem fantastischen Soundtrack wird man regelrecht in die Welt der Drei Reiche gezogen. Der Bombast-Soundtrack kann während der hektischen Bosskämpfe aber auch schon mal störend und zu einnehmend wirken.

Der erste Bosskampf ist eine Wucht und wird viele SpielerInnen direkt abschrecken. Hier sollte man allerdings nicht direkt aufgeben, denn mit ein wenig Übung ist dieser durchaus schaffbar.

Wo Long: Fallen Dynasty kann also vor allem Fans des Souls-Genres empfohlen werden. Wer mit dem Genre noch keine Berührungspunkte hatte, könnte sich schnell überfordert fühlen, sollte aber dennoch auf jeden Fall einen Blick riskieren, denn Wo Long ist es auf jeden Fall wert. Von mir gibt es also eine klare Kaufempfehlung.

 

Story

Zur Zeit der späten Han-Dynastie werden die Drei Reiche von finsteren Mächten bedroht. Nun liegt es an uns, das Reich und damit die gesamte Welt vor den drohenden Dämonen zu retten.

Gameplay

Souls-Gameplay, wie man es kennt. Die harten und fordernden Bosskämpfe sind das Highlight des Spiels. Mit den Bestien sind diese aber oft relativ schnell schaffbar.

Grafik

Tolle Optik mit schönen Texturen, Licht- und Partikeleffekten. Auf Wunsch auch in 4K spielbar. Hier und da gibt es jedoch mal einen Slowdown bzw. Ruckler.

Sound

Perfekt abgemischte Soundeffekte und ein schöner Soundtrack runden das Ganze ab. Der Soundtrack kann während der hektischen Kämpfe aber auch mal störend und einnehmend wirken.

Sonstiges

Der erste Bosskampf ist leider zu schwer ausgefallen. Hier wird es viele abgeschreckte SpielerInnen geben, die das Pad zu schnell wieder aus den Händen legen. Das überladene Inventar-System wurde endlich optimiert und man wird nicht mehr mit den immer gleichen Gegenständen zugeschüttet.

Bildmaterial: Wo Long: Fallen Dynasty, Koei Tecmo, Team Ninja

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Spiel kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!