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#John Degenkolb über Tag 4 im Radsport-Tagebuch für FAZ

Der Oberurseler John Degenkolb ist seit 2011 Radprofi. Seine größten Erfolge waren die Siege bei den Radsport-Monumenten Paris–Roubaix und Mailand–Sanremo im Jahr 2015 sowie der Gewinn einer Tour-Etappe 2018. Der 34-jährige Familienvater bestreitet in diesem Sommer seine neunte Frankreich-Rundfahrt.

Tag 4:

Das war jetzt mal ein anderer Start in eine Tour de France als gewohnt! Es gab wesentlich mehr Höhenmeter auf den ersten beiden Etappen, die es zu überwinden galt. Die Atmosphäre und Stimmung im Baskenland war absolut einzigartig, das sagt man zwar immer beim Grand Depart, aber die baskischen Fans waren einfach unglaublich euphorisch. Es hat viel Spaß gemacht, die Begeisterung der Leute mitzubekommen.

Die beiden Etappen waren wirklich mega-anspruchsvoll, und die dritte hatte vom Profil her auch noch ein paar Höhenmeter, am Ende gab es aber doch einen Sprint. Da waren schon einige Fahrer dabei, die ihre Beine schon gespürt haben, deshalb sind auch nur zwei weggefahren und alle waren am Ende happy, dass es zum Sprint kam. Bei einer Grand Tour war es eigentlich noch nie so, dass man mit so anspruchsvollen Profilen ins Rennen gegangen ist.

Infografik
Die 21 Etappen der 110. Tour de France

Ob ich das gut finde oder nicht? Ein solcher Start macht die Rennen auf jeden Fall sicherer. Es gibt weniger Stürze, weil Nervosität und Hektik auf solch schweren Etappen definitiv nicht so groß sind. Man merkt danach die Beine schon ein Stück mehr, als wenn es zwei Flachetappen gewesen wären oder wenn anfangs ein Prolog dabei gewesen wäre. Diese erste Woche der Tour wird sich hintenraus schon ziehen. Grundsätzlich denke ich, ein Prolog hätte der Tour auch gut getan, und danach zwei schwere Etappen, doch die Basken mögen so kurze Sachen nicht so sehr. Aber auch so, wie es war, war es nicht schlecht.

Wie gesagt, es war weniger Hektik im Rennen, und nur zwei Fahrer mussten es bisher nach Stürzen verletzt verlassen, da gab es bei der Tour auch schon Jahre, da hatten wir nach drei Tagen schon zehn Mann verloren. Ich werte das insgesamt als geglückten Versuch, den Radsport ein Stück weit sicherer zu machen.

Wenn wir nach vorn schauen, so bekommen wir natürlich auch mit, was in Frankreich gerade passiert, die schweren Ausschreitungen vor allem in Paris. Ich verfolge das ein Stück weit in den Medien, das ist ein Thema, das nicht zu unterschätzen ist und es wird im Rahmen der Tour de France auch von den Veranstaltern wirklich sehr ernst genommen, um uns ein sicheres Rennen bis zum Ende zu ermöglichen. Es war auch im vergangenen Jahr schon so, dass wir durch Aktionen von Klimaaktivisten blockiert wurden. Auch das kann in diesem Jahr wieder passieren – und noch viel mehr mit den gewaltsamen Protesten.

Am Samstag ging es los für John Degenkolb und sein Team.


Am Samstag ging es los für John Degenkolb und sein Team.
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Bild: picture alliance/dpa/Belga

Wenn wir sportlich nach vorne schauen, dann muss man erstmal feststellen, dass der erste Sprint nicht ganz so gut für unser Team lief. Wir haben es nicht geschafft unseren Sprinter Sam Welsford so zu platzieren, dass er um die ersten Plätze mitkämpfen konnte. Die Motivation ist groß, das bei den nächsten Gelegenheiten besser zu machen. In der Gesamtwertung sind wir soweit gut durch die ersten Tage gekommen. Jetzt stehen unserem Kapitän Romain Bardet ein paar schwere Etappen bevor, an denen wir ihn so gut es geht unterstützen müssen.

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