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#Kämpfe um jede Straße in Mariupol

„Kämpfe um jede Straße in Mariupol“

Russland hat seine Absicht bekräftigt, trotz offenkundig ausbleibender Erfolge an vielen Einsatzabschnitten im Ukraine-Konflikt keine Reservisten einberufen zu wollen. Das teile ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Samstag mit. Damit sucht Moskau den Sorgen vieler Menschen entgegenzutreten, dass es zu einer Generalmobilmachung kommen könnte. Die Fortsetzung der Invasion der Ukraine läuft weiter mit aktiven Soldaten, Sicherheitskräften und Söldnern.

Die heftigsten Kämpfe konzentrierten sich abermals auf Mariupol. Der ukrainische Generalstab teilte mit, die russische Armee beschieße die südukrainische Hafenstadt aus der Luft und mit Artillerie. Dabei würden sowohl zivile als auch militärische Objekte anvisiert. Zudem versuchten russische Bodentruppen, ins Zentrum der belagerten Metropole vorzudringen. Dabei komme es zu Straßenkämpfen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch.

Warnschüsse und Blendgranaten

Auf der russischen Seite veröffentlichte das Oberhaupt der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, Videos über den angeblichen Einsatz seiner Kämpfer in Mariupol. Die strategisch wichtige Industrie- und Hafenstadt ist der einzige Abschnitt am Asowschen Meer, den Russland noch nicht kontrolliert. Durch die Kämpfe seit Anfang März ist sie mit ihren einst mehr als 400.000 Einwohnern stark zerstört worden. Frankreich erwägt gemeinsam mit der Türkei und Griechenland eine Rettungsaktion für die bedrängte Zivilbevölkerung. Eine Reaktion aus Russland gab es dazu zunächst nicht.

Auch aus anderen Landesteilen wurden vereinzelte Gefechtsaktivitäten gemeldet, ohne dass sich an der Frontlage Grundsätzliches zu ändern schien. 160 Kilometer nördlich der Hauptstadt übernahmen russische Einheiten laut Angaben der Militärverwaltung der Region Kiew die Kontrolle über die Kleinstadt Slawutytsch. Dort wohnen Beschäftigte der Atomruine von Tschernobyl. Dem Bericht zufolge besetzten Soldaten das städtische Krankenhaus und nahmen kurzzeitig den Bürgermeister gefangen. Stunden später kam Bürgermeister Juri Fomitschew dann wieder frei. Aus Protest gegen die Besatzung seien Einwohner von Slawutytsch auf die Straßen gegangen und mit einer riesigen ukrainischen Flagge Richtung Krankenhaus gezogen. Das russische Militär habe Warnschüsse abgegeben und die Demonstranten mit Blendgranaten beworfen.

In Kiew selbst hob Bürgermeister Vitali Klitschko die zunächst für das Wochenende anberaumte Ausgangssperre wieder auf. Statt von Samstagabend 20 Uhr bis mindestens Montagfrüh um sieben Uhr, sollen die Bürgerinnen und Bürger nun nur wie gewohnt nur des Nachts zwischen 20 Uhr und sieben Uhr daheim bleiben. In der Zeit ist es ohne spezielle Genehmigung verboten, sich in Kiew zu bewegen.

Aus Tschernihiw, im Nordosten des Landes, meldete der Bürgermeister die Sprengung einer Brücke Richtung Kiew durch russische Truppen. Damit sei es unmöglich geworden, Fluchtkorridore für Flüchtlinge einzurichten, sagte Wladyslaw Atroschenko. In den vergangenen Wochen seien 200 Zivilisten in der einst 285.000 Einwohner zählenden Stadt getötet worden. Die Hälfte der Bevölkerung habe Tschernihiw inzwischen verlassen, die humanitäre Lage sei katastrophal. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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Beim Beschuss der ostukrainischen Metropole Charkiw wurde ein Holocaust-Mahnmal am Stadtrand laut örtlichen Medien beschädigt. An dem siebenarmigen Leuchter fehlten nun zwei Arme, berichtete das Portal „KharkivToday. Die Gedenkstätte Drobizkij Jar erinnert an 16.000 bis 20.000 Juden und sowjetische Gefangene, die dort 1941/42 von der nationalsozialistischen Besatzung ermordet wurden.

Auch in anderen Landesteilen setzte die russische Armee ihre Angriffe fort. In der westukrainischen Stadt Lemberg (Lwiw) wurden laut Angaben der örtlichen Behörden fünf Menschen verletzt, in Folge von Einschlägen russischen Raketen. Betroffen war ein Viertel im Osten der Stadt. Unklar war zunächst, ob Gebäude oder Infrastruktur angegriffen wurden.

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