#Karneval, Fête de la Musique & Co: Welche Events erleben wir noch dieses Jahr?

Nachdem wir in der letzten Woche erfahren haben, dass praktischerweise schon zu Pfingsten die Außengastronomie sowie Museen wieder öffnen dürfen, wurden diese Woche weitere Schritte des Stufenplans bekannt gegeben: Bei positiver Inzidenz sollen ab 4. Juni Veranstaltungen mit bis zu 500 Personen im Freien bzw. 100 Personen in geschlossenen Räumen möglich sein. Zwei Wochen später wiederum würde sich das mögliche Kontingent erhöhen: Dann dürfen bis zu 1000 Menschen draußen und bis zu 200 Personen drinnen aufeinandertreffen. Alles natürlich Corona-konform, mit Abstand, Hygienekonzept und einem tagesaktuellen, negativen Testergebnis jedes Gastes.

Eine tolle Sache, allerdings auch eine, die Fragen aufwirft. Zum Beispiel die Frage, ob uns lieb gewonnene und für die Stadt so wichtige Großveranstaltungen überhaupt möglich sein werden. Klar: Hier geht es nicht um Konzerte – diese werden im Rahmen der Beschränkungen stattfinden. Hier geht es um Events, bei denen Tausende auf der Straße sind.

48 Stunden Neukölln

Nach der gezwungenermaßen größtenteils digitalen Auflage des letzten Jahres kehrt 48 Stunden Neukölln 2021 vom 18. bis 20. Juni wieder in den öffentlichen Raum zurück: Von den ca. 250 verschiedenen Kunstprojekten findet ein Großteil tatsächlich an den jeweiligen Orten statt, alle anderen gibt es digital zu genießen. Welche Highlights hier auf euch warten, teilen wir euch gleich nach Veröffentlichung des Programms mit.

Das diesjährige künstlerische Motto lautet „LUFT“ und passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge: Viele Veranstaltungsorte liegen in Außenbereichen, dazu kommen Ausstellungen in Schaufenstern, die man im Vorbeigehen bestaunen kann. Für den Besuch vor Ort reicht nach aktueller Lage ein negatives, aktuelles Testergebnis, der Nachweis der Genesung oder der Impfung.

Karneval der Kulturen

Über 20 Jahre lang war der Karneval der Kulturen ein Fixpunkt an Pfingsten: Wer das lange Wochenende nicht auf dem Land verbracht hat, war eben beim Karneval – und das waren nicht wenige: Mit über einer Million Besucher*innen pro Jahr gehört das weltoffene, kunterbunte Straßenfest zu den größten seiner Art. 2020 musste das Event bekanntermaßen ausfallen, ein Schritt, den man dieses Jahr vermeiden möchte.

Nach aktuellem Stand könnte das tatsächlich gelingen, denn der Karneval ist schon länger auf den 21. August verschoben und wird auch nicht als großer Straßenumzug durch Kreuzberg, sondern im Kleinen mit vielen Events quer über die Stadt verteilt stattfinden. Bedenkt man die aktuell stetig steigende Impfquote, die gleichzeitig sinkenden Infektionszahlen und den Fakt, dass ab Mitte Juni schon 1000 Personen einem einzelnen Event beiwohnen dürfen, werden wir auch 2021 in den Genuss der multikulturellen Sause kommen. Etwas anders als gewohnt, aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben!

Fête de la Musique

Dass die Fête de la Musique stattfinden wird, ist klar, wie genau dagegen noch nicht: Die Macher*innen orientieren sich an 2020 und planen die diesjährige Auflage als Streaming-Festival. Ein Umschwenken zu Corona-konformen Live-Events wäre zwar möglich, ist wegen der geringen Vorbereitungszeit allerdings eher unwahrscheinlich:

Die Fête findet schon am 20. und 21. Juni, also in genau einem Monat und knapp hinter 48 Stunden Neukölln, statt. In dieser Zeit scheint es anhand der Größe des Events unwahrscheinlich, eine oder mehrere Locations so vorzubereiten, dass sie die Anforderungen erfüllt. Aber hey: Die kreativen Köpfe haben schon im letzten Jahr bewiesen, wie man ein riesiges Online-Event gekonnt auf die Bühne stellt und wenn wir – genau wie beim Karneval auch – noch ein Jahr auf die „normale“ Fête warten müssen, ist das sicherlich kein Beinbruch: Einen Grund mehr, sich auf das kommende Jahr zu freuen!

Kreuzberg-Festival (Das Bergmannstraßenfest)

Stellvertretend für die vielen kleineren Festivitäten innerhalb der Bezirke werfen wir unseren Blick auf das ehemalige Bergmannstraßenfest, das seit seinem Umzug an den Viktoriapark Kreuzberg-Festival heißt. Die Chancen, dass es vom 8. bis 10. Oktober stattfinden kann, stehen gar nicht so schlecht: Die Einrichtung verschiedener Zugänge mit Vorzeigen eines negativen Tests oder einer Impfbescheinigung wäre tendenziell möglich, auch eine Corona-konforme Positionierung der Bühnen inklusive einer beschränkten Teilnehmer*innenzahl scheint zwar aufwendig, könnte allerdings auch klappen.

Knackpunkte sind potentielle Engstellen wie zum Beispiel der Bereich der Essenstände, aber auch der eigentlich kurze Fußweg vom Knotenpunkt Mehringdamm bis zum Viktoriapark. Im Gegensatz zum Weinfest am Rüdesheimer Platz in Wilmersdorf oder auch dem Bierfest auf der Frankfurter Allee steht hier die Musik und nicht der bloße Konsum im Mittelpunkt, was ein Vorteil sein dürfte. Wir können gespannt sein!

Festivals

Hier gestaltet sich die Sache schon ein bisschen schwieriger. Nicht nur, dass eine potentiell mögliche Teilnehmerzahl in 3 bis 6 Monaten schwer vorhersehbar ist, es fehlt auch an Erfahrungswerten. Und an Informationen: Während so ziemlich jedes deutsche Großfestival seit Monaten abgesagt ist, wissen wir zum Beispiel wenig bis nichts über das diesjährige Lollapallooza Festival am Olympiastadion.

Im Februar wurde via Social Media angekündigt, dass für die diesjährige Ausgabe Vorbereitungen getroffen werden, die Website spricht allerdings immer noch von der Absage 2020, während in den Tiefen des World Wide Webs über potentielle Acts spekuliert wird. Wird es stattfinden und falls ja: Wie viele Menschen dürfen es besuchen? Fragen über Fragen, die sicherlich in den kommenden Wochen beantwortet werden. Wir würden uns über das Event freuen, glauben aber ehrlich gesagt, dass es zu früh für diese Eventgröße wäre.