#Kassenarztchef kritisiert „Regelungswut“ der Bundesländer
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„Kassenarztchef kritisiert „Regelungswut“ der Bundesländer“
Kassenarztchef Andreas Gassen hat das Vorgehen der Bundesländer im Kampf gegen die Corona-Pandemie scharf kritisiert. „Diese Regelungswut ist oft eher kontraproduktiv“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit Blick auf Beherbergungsverbote und Sperrstunden der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Durch den Wust an nicht nachvollziehbaren Regelungen verlieren wir aber eventuell die Akzeptanz für die Maßnahmen, die wirklich etwas bringen“, sagte er.
„Die Reisebeschränkungen sind zur Pandemiebekämpfung überflüssig und auch nicht umzusetzen“, sagte Gassen. Innerdeutsche Reisen seien lediglich eine „Pseudo-Gefahr“. Das Problem liege vielmehr bei „traditionellen Großhochzeiten, in Fleisch verarbeitenden Betrieben, durch unkontrolliertes Feiern“. Diese Dinge würden durch Quasi-Reiseverbote überhaupt nicht unterbunden
Stattdessen würden knappe Test-Kapazitäten verschwendet, kritisierte Gassen. „Das ist schon fast grober Unfug.“ Auch das Beherbergungsverbot müsse „definitiv“ schnellstmöglich zurückgenommen werden.
Sperrstunden und Alkoholverbote wie in Berlin seien „mehr als fragwürdig“, sagte Gassen weiter. „Bis 23 Uhr darf man sich ins Koma saufen, aber 23.30 Uhr gibt’s nichts mehr?“ Das sei nicht effektiv, weil es das individuelle Verhalten nicht ändere.