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#Ermittler schlagen weltweit gegen Mafiaorganisation ‘ndrangheta zu

Ermittlungsbehörden in zahlreichen Ländern gehen seit den frühen Morgenstunden gegen die italienische Mafiaorganisation ‘ndrangheta vor. In Deutschland sind Spezialkräfte der Polizei unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Bayern im Einsatz. Auch Thüringen, Rheinland-Pfalz und das Saarland spielen in dem Verfahren nach Informationen von MDR und F.A.Z. eine wichtige Rolle. Hinzu kommen Razzien in weiteren Ländern, darunter Italien, Belgien, Portugal, Frankreich, Slowenien, Rumänien, Brasilien und Panama. Insgesamt sollen weltweit mehr als 100 Haftbefehle gegen mutmaßliche Mafiosi vollstreckt werden.

Schwerpunkt der Ermittlungen, die schon seit fast vier Jahren unter enormer Geheimhaltung laufen, ist der internationale Rauschgifthandel, insbesondere mit Kokain. Außerdem geht es unter anderem um Geldwäsche, Waffenhandel und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Es handelt sich nach Informationen von MDR und F.A.Z. um eine der größten internationalen Operation, die im Kampf gegen die kalabrische Mafia jemals geführt worden sind. Benannt ist sie nach dem überlieferten Ausruf des griechischen Mathematikers Archimedes: „Operation Eureka“.

Eine wichtige Rolle in den Ermittlungen spielen Kryptohandys. Mitglieder der ‘ndrangheta hatten es der Polizei in der Vergangenheit oft schwer gemacht, indem sie lieber Hunderte Kilometer mit dem Auto fuhren als irgendetwas am Telefon zu besprechen. Dann aber machten die Verdächtigen regen Gebrauch von den vermeintlich abhörsicheren Handys. Ein Grund dafür waren offenbar auch die Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie. Als es europäischen Sicherheitsbehörden gelang, die Kryptodienste EncroChat und SkyEcc zu knacken, erhielten sie so einmalige Einblicke in die weltweiten Geschäfte und Strukturen der ‘ndrangheta-Clans.

Im Zentrum des Verfahrens: das kalabrische Bergdorf San Luca

„Operation Eureka“ ist ein Zusammenschluss aus mehreren Verfahren. Eines wurzelt nach Informationen von MDR und F.A.Z. im Juni 2019 im belgischen Genk, wo gegen einen kalabrischen Auswanderer und seine beiden Söhne ermittelt wurde, die dort eine Pizzeria betrieben, aber auch immer wieder mit Kontakten zu Kokainhändlern aufgefallen waren. Parallel ermittelte die Polizei in Kalabrien gegen zwei Brüder, die unerklärlich viel Geld investierten, unter anderem in Gastronomiebetriebe in Deutschland und Argentinien. Die italienischen und belgischen Ermittler führten ihre Verfahren zusammen. Sie wurden auf den Cousin zweier Verdächtiger aufmerksam, der in München lebt, und auch auf etliche weitere Verwandte und Bekannte dort.





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Warum die kalabrische Mafia so mächtig ist
Bild: Picture-Alliance

Das bayerische Landeskriminalamt, das LKA Nordrhein-Westfalen und das LKA Thüringen stiegen in die Ermittlungen ein, später auch die Polizei in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Geführt wird das Verfahren in Deutschland nach Informationen von MDR und F.A.Z. von der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten (ZeOS NRW) bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. In Italien liegt die Federführung bei der Staatsanwaltschaft Reggio Calabria. Die europäischen Strafverfolgungsbehörden Europol und Eurojust koordinieren die internationale Zusammenarbeit.

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