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#Mit Multispektralkamera auf den Acker

„Mit Multispektralkamera auf den Acker“

Düngemittelverordnung, Gewässerschutz, hohe Energiekosten, steigender Mindestlohn – die Landwirte sehen sich unter Druck. Abhilfe schaffen könnte unter anderem die Digitalisierung. Die will Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU) nach eigenem Bekunden vorantreiben. „Digitale Technologien machen die Landwirtschaft produktiver, effizienter und ressourcenschonender,“ sagte Sinemus am Dienstagabend beim sogenannten Digital Leaders Roundtable in Brüssel. Landwirte bestellten Äcker längst nicht mehr so wie in ihrer Kindheit nur mit menschlichem Geschick und maschineller Kraft, sondern auch mit digitalen Technologien bis hin zur Künstlichen Intelligenz. „Früher waren die wichtigsten bäuerlichen Orte Feld, Scheune und Stall. Heute kommt ein vierter dazu: der digitale Raum“, sagte sie.

Und sie vertrat die Ansicht: „Digitale Technologien haben das Potential, die Landwirtschaft in die Lage zu versetzen, sowohl ökologischer, effizienter als auch ressourcenschonender zu produzieren.“ Denn per Analyse von Bodenbeschaffenheit und Wetterdaten sowie passgenauer Steuerung könnten beispielsweise Düngemittel deutlich besser eingesetzt werden. Und das könne dazu beitragen die Klimaziele der EU zu erreichen.

Tierwohl und Tiergesundheit

Dem stimmt auch Karsten Schmal, Präsident des Hessischen Bauernverbands, zu. Der Landwirt, der mit seinem Sohn einen Milchviehbetrieb führt, ergänzte: „Außerdem fördern sie das Tierwohl und die Tiergesundheit.“ So setze er in seinem Betrieb Melkroboter ein und habe festgestellt, dass die Tiere im Vergleich zu herkömmlichen Melkständen bis zu vier Liter Milch mehr gäben. Somit könne der Einsatz digitaler Technologie auch einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, deren Bedeutung angesichts des Krieges in der Ukraine noch zunehme.

Eine entscheidende Voraussetzung, um die Potentiale der Digitalisierung in der Landwirtschaft nutzen zu können, ist nach den Worten von Schmal allerdings „die flächendeckende Verfügbarkeit von schnellem Internet, ebenso wie die störungsfreie Funktionsfähigkeit unter Praxisbedingungen und nicht zuletzt die Wirtschaftlichkeit“. Auf seiner Fahrt nach Brüssel habe er aber gerade erst wieder erlebt, wie viele Funklöcher es gebe. Hier versprach Sinemus, dass das Land Hessen hohe Investitionen plane, um den ländlichen Raum besser fürs Digitale zu erschließen.

Landwirtschaft 4.0

Wie Schmal sieht auch Sinemus durch zunehmende Digitalisierung die Chance, die Arbeit in der Landwirtschaft für junge Leute attraktiver zu machen. Allerdings stehe die Landwirtschaft bei der Suche nach Nachwuchskräften in einem harten Wettbewerb. Jörg Migende, Leiter Digital Farming in der BayWa AG, fordert: „Damit Landwirtschaft 4.0 endlich auf den Höfen ankommt, braucht es eine offene Kommunikation und klare Aufgabenteilung zwischen Wirtschaft, Staat, Wissenschaft und Verbänden.“ Wie auch die anderen Diskussionsteilnehmer wies er auf die noch unbeantwortete Frage hin, was mit all den Daten geschehe, die in der digitalen Landwirtschaft gesammelt würden. In den Niederlanden gebe es beispielsweise genossenschaftliche Modelle, um diese Daten zugänglich zu machen.

Helfer: Feldroboter „OZ“ kann selbständig Böden bearbeiten und unerwünschte Wildkräuter entfernen


Helfer: Feldroboter „OZ“ kann selbständig Böden bearbeiten und unerwünschte Wildkräuter entfernen
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Bild: ZB

Niklas Veltkamp, Mitglied der Geschäftsleitung des Verbands Bitkom und zuständig für Digitalisierung und Innovation meint: „Die Landwirtschaft von morgen ist digital, vernetzt und nachhaltig.“ Sie biete große Potentiale, um die nachhaltige Transformation der Landwirtschaft zu unterstützen – bei der Artenvielfalt ebenso wie im Kampf gegen den Klimawandel oder bei der Gesundheit von Tieren und Böden. „Schon heute gibt es dazu eine große Bandbreite an digitalen Lösungen für Betriebe jeglicher Größe und Form. Auch für kleine oder ökologische Höfe sind digitale Anwendungen und Dienstleistungen ein niedrigschwelliger Einstieg, um die Bewirtschaftung nachhaltiger und zugleich effizienter zu gestalten.“ Allerdings brauchten die Betriebe schnelle und vor allem dauerhafte Unterstützung bei der Übernahme der Techniken in den Betriebsalltag.

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