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#Kein „politischer Filter“ in Kiel

„Kein „politischer Filter“ in Kiel“

Der interne Prüfbericht des NDR zu Vorwürfen einer möglichen politischen Einflussnahme im Landesfunkhaus Schleswig-Holstein hat keine „politischen Filter“ festgestellt. Sie hätten keine journalistisch unbegründeten Eingriffe durch die Redaktionsleitung bei der Recherche zu einem Beitrag über Heime für Verschickungskinder und auch bei der Absage eines Interviews mit dem früheren Landesinnenminister Hans-Joachim Grote (CDU) erkennen können, „es wurden keine journalistischen Prinzipien verletzt“, schreiben die beiden mit der Prüfung beauftragten NDR-Journalisten Carsten Löding und Thomas Berbner in ihrem Bericht, den der Sender am Dienstag verbreitete.

Der „Stern“ hatte über eine angebliche problematische Einflussnahme des Chefredakteurs des Landesfunkhauses Schleswig-Holstein, Norbert Lorentzen, und der Politikchefin Julia Stein berichtet. Sie hätten im Herbst 2020 das Deutsche Rote Kreuz als Betreiber von Heimen für Verschickungskinder schützen wollen und deshalb in die Recherche zu dem Beitrag eingegriffen. Zudem habe es eine private Beziehung zwischen der Vorsitzenden des DRK Schleswig-Holstein, Annette Langner, und der damaligen Vorsitzenden des Rundfunkrats Schleswig-Holstein, Jutta Schümann, gegeben.

Der Direktor des Landesfunkhauses, Volker Thormählen, befindet sich zurzeit im unbezahlten Urlaub. Die mit der Prüfung in Schleswig-Holstein befassten Journalisten hätten als wesentliches Problem in einigen Bereichen ein Redaktionsklima vorgefunden, das in Teilen von mangelnder Kommunikation und fehlendem Vertrauen geprägt sei, berichtet der NDR. Das für die Aufarbeitung zusammengestellte unabhängige Team habe 66 ausführliche Gespräche geführt und sechs schriftliche Stellungnahmen ausgewertet.

NDR-Intendant Joachim Knuth sagte, die Aufarbeitung zeige, dass die erhobenen Vorwürfe in Teilen haltlos seien. Sie zeigten aber auch, „dass wir dringend einen kulturellen Wandel in Führung und redaktionellem Miteinander brauchen, um Vertrauen zurückzugewinnen“.

Berbner unterstrich, es habe einzelne Entscheidungen gegeben, „die auch wir im Nachhinein kritisch sehen“. Die Debatte über mögliche Einflussnahme habe das Redaktionsklima im Landesfunkhaus schwer belastet. Löding erklärte, bei der Recherche zu den Verschickungskindern habe es „viele Defizite“ gegeben, aber die öffentlich erhobenen Vorwürfe gingen am Sachverhalt vorbei. „Hier ist eine Recherche schief gegangen, aber weder sollte das DRK geschützt werden noch sollte Recherchematerial weitergegeben werden“, sagte Löding.

Auch die Direktorin des NDR-Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, hatte sich kürzlich wegen Vorwürfen der Einflussnahme von ihren Funktionen zurückgezogen. Sie soll nach Recherchen des „Business Insider“ ihrer älteren Tochter als Inhaberin einer PR-Agentur jahrelang ermöglicht haben, ihre Kunden in NDR-Programmen zu platzieren. Rossbach lässt zurzeit ihre Arbeit ruhen. Sie bestreitet die Vorwürfe. Die Beschuldigungen gegen sie werden von der Anti-Korruptionsbeauftragten Cora Sternsdorff geprüft. Ein unabhängiges Team soll klären, wie die redaktionellen Abläufe waren und dies journalistisch aufarbeiten.

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