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#China veröffentlicht keine Daten mehr zur Jugendarbeitslosigkeit

Nachdem die Jugendarbeitslosigkeit in China in den vergangenen Monaten stark gestiegen ist und national wie international für große Bedenken sorgte, will die Regierung in Peking die Daten vorerst nicht mehr veröffentlichen. Das teilte das Nationale Statistikamt am Dienstag mit. Ein Sprecher verwies zur Begründung auf Schwächen in der Methodik. Man müsse prüfen, ob Studenten, die vor ihrem Abschluss schon einen Arbeitsplatz suchten, als arbeitslos gelten sollten.

Gustav Theile

Wirtschaftskorrespondent für China mit Sitz in Schanghai.

Der Schritt verunsicherte Investoren und Analysten, um deren Gunst Peking zuletzt immer intensiver buhlt. Weitere Wirtschaftsdaten enttäuschten am Dienstag die Erwartungen. Die chinesische Zentralbank reagierte zur Überraschung der meisten Beobachter am Dienstag auf die angespannte wirtschaftliche Lage. Sie senkte den Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit um 15 Basispunkte auf 2,5 Prozent, der größte Zinsschritt seit drei Jahren. Schon im Juni hatte es eine erste leichte Zinssenkung gegeben. Der Yuan fiel zeitweise auf den niedrigsten Wert seit Ende vergangenen Jahres.

Chinas Volkswirtschaft ist deutlich schlechter aus der Pandemie gekommen als von vielen erhofft. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum gegenüber dem ersten Quartal nur noch 0,8 Prozent betragen, vergangene Woche rutschte China aufgrund der schwachen Nachfrage offiziell in die Deflation. US-Präsident Joe Biden hatte die Wirtschaft in der Volksrepublik kürzlich als „tickende Zeitbombe“ bezeichnet.

Weniger Investitionen im Immobiliensektor

Am Dienstag enttäuschten weitere ökonomische Daten die Märkte. Die Industrieproduktion, die im Juni noch um 4,4 Prozent gestiegen war, legte nur noch um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Der Umsatz im Einzelhandel stieg um 2,5 Prozent. Das war der langsamste Anstieg seit Ende vergangenen Jahres, weniger als im Juni und 2 Prozentpunkte niedriger als von Analysten erwartet. Die allgemeine Arbeitslosigkeit stieg leicht von 5,2 auf 5,3 Prozent. Im Immobiliensektor, in dem gerade der nächste Großkonzern wankt, sanken die Investitionen um 8,5 Prozent.

Die Jugendarbeitslosigkeit im Alter von 16 bis 24 Jahren war im Juni in den Städten auf 21 Prozent gestiegen, für Dienstag waren eigentlich die Daten für den Juli erwartet worden. Im Sommer dürfte der Wert weiter gestiegen sein, weil Absolventen von den Universitäten den Arbeitsmarkt fluten. In China sorgten zuletzt Schätzungen einer Ökonomin, die eine Jugendarbeitslosigkeit von 46 Prozent errechnete, für Aufsehen. Als arbeitslos werden üblicherweise nur Menschen geführt, die keine Arbeitsstelle haben, aber nach einer suchen. Die Pekinger Ökonomin nahm aber auch all jene 16 Millionen junge Menschen auf, die nicht aktiv auf Jobsuche waren und sich damit etwa dem starken Konkurrenzdruck auf dem chinesischen Arbeitsmarkt entziehen. Sie bezeichnete diese als „Vollzeit-Kinder“, die sich etwa um den Haushalt ihrer Eltern kümmern.

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