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#Kim Jong-un hat seine Ziele verfehlt

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Kim Jong-un hat seine Ziele verfehlt

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat sein Land auf ein weiteres Jahr voller Entbehrungen eingeschworen. „Der Kampf im Jahr 2022 ist ein großer Kampf um Leben und Tod“, sagte er in einer Rede vor dem Plenum des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas. Das Gremium tagte fünf Tage bis Silvester, wie die Staatsmedien am Samstag berichteten. Einen Großteil seiner Rede verwandte Kim Jong-un darauf, eine Steigerung der Lebensmittelproduktion anzumahnen. Damit schien er abermals einzugestehen, dass die Versorgungslage im Land prekär ist. Die wichtigste Aufgabe des neuen Jahres sei es, „radikale Fortschritte bei der Lösung der Ernährungs-, Bekleidungs- und Wohnungsprobleme der Menschen zu erreichen“, sagte Kim laut der Staatszeitung „Rodong Sinmun“.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Anders als in den Vorjahren erwähnte der Machthaber die Vereinigten Staaten und Südkorea mit keinem Wort. Er kündigte auch keine neuen Waffensysteme an, brüstete sich nicht mit der Schlagkraft der nordkoreanischen Streitkräfte und deutete keine Gesprächsbereitschaft an. Nach dem ergebnislosen Gipfel von Hanoi im Jahr 2019 zwischen Kim Jong-un und dem damaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump hat es keine nennenswerten Verhandlungen zwischen beiden Seiten mehr gegeben.

Südkoreaner läuft in den Norden über

Die Rede fiel mit dem zehnjährigen Jubiläum von Kim Jong-uns Machtübernahme nach dem Tod seines Vaters Kim Jong-il zusammen. Dennoch verzichtete er darauf, Bilanz zu ziehen. Das hat einen Grund: Vor zehn Jahren war Kim mit dem Versprechen angetreten, dass die Nordkoreaner künftig den „Gürtel nicht mehr enger schnallen müssen“. Spätestens mit der Corona-Pandemie hat er dieses Ziel klar verfehlt. Seit fast zwei Jahren hält Nordkorea seine Grenzen weitgehend geschlossen, was den Handel mit China auf einen historischen Tiefstand gebracht und den Import von Dünger und landwirtschaftlichen Maschinen weitgehend verhindert hat. Ein UN-Bericht warnte im Oktober, dass etwa Kinder und ältere Menschen vom Hungertod bedroht seien. Zuletzt waren Reisreserven des Militärs an die Bevölkerung verteilt worden. Kim gelobte, das Ernährungsproblem, in den nächsten zehn Jahren zu lösen, nannte aber keine Details.

Von den begrenzten marktwirtschaftlichen Reformschritten, die er 2012 in der Landwirtschaft eingeführt hatte, ist jetzt nicht mehr die Rede. Stattdessen forderte Kim mehr ideologische Schulung für Bauern, um ihr Klassenbewusstsein zu stärken. „Alle Bauernhöfe im Land sollen in ein sozialistisches Paradies verwandelt werden, das so wunderbar ist, dass die Welt stolz darauf sein kann“, sagte Kim laut „Rodong Sinmun“. Seine Rede vor dem Zentralkomitee ersetzte offenbar die Tradition der Neujahrsansprache, die der „Oberste Führer“ in den ersten sieben Jahren nach seiner Machtübernahme gepflegt hatte.

Derweil begann das Jahr an der innerkoreanischen Grenze mit einem seltenen Vorgang. Das südkoreanische Militär teilte mit, dass offenbar ein südkoreanischer Bürger in den Norden übergelaufen sei. Identifiziert wurde die Person zunächst nicht. Auf Überwachungskameras sei zu sehen, dass die Person die militärische Demarkationslinie gegen 22.40 Uhr am Samstagabend überschritten habe, teilte der Generalstab in Seoul mit. Eine Militäreinheit sei vergeblich in Gang gesetzt worden, um den Grenzübertritt zu verhindern. Eine Untersuchung habe ergeben, dass der mutmaßliche Überläufer bereits um 18.40 Uhr erstmals von Überwachungssystemen erfasst, jedoch von den zuständigen Wachtruppen nicht entdeckt worden sei. Nachdem im vergangenen Jahr ein nordkoreanischer Überläufer in den Süden ebenfalls über Stunden unentdeckt geblieben war, hatte das südkoreanische Militär das Überwachungssystem für umgerechnet etwa 16 Millionen Euro aufgerüstet. Man habe den Norden über den Grenzübertritt informiert, teilte Seoul mit. Das weitere Schicksal der Person ist unbekannt.

Das Regime in Pjöngjang hat im Zuge seiner Pandemiebekämpfung einen Schießbefehl an der Grenze erteilt. Im September 2020 war ein Mitarbeiter der südkoreanischen Fischereibehörde in nordkoreanischen Gewässern erschossen und verbrannt worden. Nordkorea bezeichnete dies als Seuchenschutzmaßnahme.

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