#Liveblog zum Krieg in Nahost: Seit Samstag mehr als 900 Israelis getötet
EU-Kommission setzt Zahlungen an Palästinenser doch nicht sofort aus +++ Hamas droht mit Tötung israelischer Geiseln +++ Israelische Kampfhubschrauber greifen Ziele in Libanon an +++ Bewaffnete aus Libanon nach Israel eingedrungen +++ Alle Entwicklungen im Liveblog
Uli Putz
Das Wichtigste im Überblick:
Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele in Libanon angegriffen. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Wer hinter dem Angriff steckt, ist bislang unklar.
Israel erlangt offenbar die Kontrolle über die von der Hamas überfallenen Orte. Das hat ein Armeesprecher mitgeteilt.
Auch am Montag flogen wieder Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel.
Wegen des Gewaltausbruchs hat Israel rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Dies sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.
Die Kämpfe zur Befreiung der von der Hamas genommenen israelischen Geiseln dauern an. Ein Hamas-Sprecher forderte am Montag einen Gefangenenaustausch.
Die Zahl der Todesopfer in Israelist auf über 900 gestiegen, teilte die Armee in der Nacht zu Dienstag mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.
Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben mindestens 560 Menschen gestorben sein. Mehr als 2900 Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium im Palästinensergebiet mit.
Das deutsche Entwicklungsministerium setzt die Hilfen für die palästinensischen Gebiete aus. Die EU-Kommission will die Zahlung der Hilfen prüfen.
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Uli Putz
Die israelische Armee meldet in der Nacht zu Mittwoch, dass inzwischen mehr als 900 Israelis im Krieg mit der Hamas getötet wurden. 2616 Israelis seien verwundet worden.
Die Hamas habe seit Beginn des Krieges 4500 Raketen auf Israel abegschossen. Die israelische Armee wiederum habe 1290 Ziele der Hamas getroffen, so die IDF in einem Post auf X (vormals Twitter).
Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenenen israelischen Geiseln gibt die Armee sehr vorsichtig mit mehr als 30 an. In den vergangenen Stunden war aus regierungsnahen Kreisen zu hören, dass mehr als 100 Israelis verschleppt worden seien.
Wieviele von ihnen noch am Leben sind, ist unklar. Die libanesiche Hizbollah hat in der Vergangenheit auch Gefangenenaustausche mit Israel vollzogen, bei denen Israel im Tausch gegen die Freilassung von Terroristen allein die Leichen israelischer Soldaten erhielt.
Infolge der Angriffe von Hamas-Terroristen gegen Israel sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auchelf amerikanische Staatsbürger ums Leben gekommen. „Leider wissen wir jetzt, dass mindestens 11 amerikanische Staatsbürger unter den Getöteten waren“, heißt es in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Biden auf der Plattform X (früher Twitter). Es sei „wahrscheinlich“, dass sich unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch Amerikaner befänden. Seine Regierung arbeite mit der israelischen Seite an „jedem Aspekt der Geiselkrise“.
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Uli Putz
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas wird russischen Medienberichten zufolge zu Gesprächen nach Russland reisen. „Es wurde vereinbart, dass Herr Abbas nach Moskau kommt“, zitiert die russische Nachrichtenagentur RBC den palästinensischen Botschafter in Moskau, Abdel Hafiz Nofal. Beide Seiten hätten „täglichen Kontakt“. „Wir warten auf eine offizielle Erklärung des Kremls, von russischer Seite, wann der Besuch stattfinden wird.“ Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Abbas zuletzt vor einem Jahr am Rande einer Regionalkonferenz in Kasachstan getroffen.
Russischen Medienberichten zufolge war Abbas zuletzt vor zwei Jahren in Russland. Russland, das sowohl Beziehungen zu arabischen Ländern, dem Iran und der Hamas als auch zu Israel unterhält, verurteilt die Gewalt auf beiden Seiten und wirft den USA vor, die Bedeutung eines unabhängigen palästinensischen Staates nicht anzuerkennen.
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Uli Putz
Die USA werden nach Angaben des US-Präsidialamtes keine Bodentruppen in Israel einsetzen. Die US-Regierung werde aber die Interessen der USA in der Region schützen, sagt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Die US-Regierung erwarte zusätzliche Sicherheitsanfragen aus Israel und werde versuchen, diese so schnell wie möglich zu erfüllen. Es stehe außer Frage, dass der Iran in gewissem Maße an der Unterstützung der Hamas beteiligt sei, aber die USA hätten keine konkreten Beweise dafür gesehen, dass der Iran direkt an der Planung des aktuellen Angriffs mitgewirkt habe.
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Uli Putz
Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), eine härtere Gangart gegenüber dem Iran gefordert. „Der größte Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran“, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müsse Deutschland gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten.
Überdies sollten die iranischen Revolutionsgarden von der EU als Terrororganisation eingestuft werden. „Europa muss hier für Israel zusammenstehen und auf internationaler Ebene alle nur möglichen Schritte einleiten, um die Finanzierung der Hamas durch den Iran und Staaten wie Katar sowie private Geldgeber zu unterbinden“, sagte Strack-Zimmermann.
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Uli Putz
Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden. Die Armee selbst hatte zuvor mitgeteilt, seit Samstag Hunderte Angreifer, die aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen waren, getötet zu haben.
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Uli Putz
Israels Armee greift bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Außerdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Dschihads getroffen worden, hieß es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.
Ein Sprecher der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften islamistischen Palästinenserorganisation sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die Hamas einen Gefangenenaustausch gefordert.
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Felix Schwarz
Die Staats- und Regierungschefs der USA, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Großbritanniens wollen Israel bei der Verteidigung gegen Angriffe der Hamas gemeinsam helfen. „Unsere Länder werden Israel in seinen Bemühungen unterstützen, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen“, teilten US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der britische Premierminister Rishi Sunak laut einer von der Bundesregierung am Montagabend verbreiteten Erklärung mit.
„Wir betonen ferner, dass dies nicht der Moment für irgendeine israelfeindliche Gruppierung ist, diese Angriffe auszunutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.“ Zugleich betonte das Quintett, dass es die „legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes“ anerkennt und Gerechtigkeit und Freiheit für Israelis und Palästinenser gleichermaßen unterstütze. „Aber täuschen Sie sich nicht: Die Hamas vertritt diese Bestrebungen nicht, und sie bietet dem palästinensischen Volk nichts anderes als noch mehr Terror und Blutvergießen“, wird zugleich betont.
In den kommenden Tagen wolle man vereint und koordiniert vorgehen. Es solle sichergestellt werden, dass Israel in der Lage ist, sich zu verteidigen und „letztlich die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen“. Alle fünf Politiker äußerten Entsetzen über das brutale Vorgehen der Hamas bei ihrem Überfall auf Israel, bei dem hunderte Menschen starben. Scholz und Macron hatten zuvor ein gemeinsames Telefonat der westlichen Partner angekündigt.
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Felix Schwarz
Bei dem Angriff der Hamas auf Israel sind nach Darstellung von US-Präsident Joe Biden mindestens elf US-Bürger ums Leben gekommen. Vermutlich seien auch Amerikaner unter diejenigen, die von den Islamisten verschleppt worden seien. Hier stehe eine Bestätigung aus. Die Polizei in den USA habe den Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt.
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Felix Schwarz
Den USA liegen nach eigenen Angaben keine Belege oder Geheimdienst-Informationen vor, wonach der Iran direkt am Angriff der Hamas auf Israel beteiligt ist. Die islamische Republik sei allerdings mitschuldig, sagt der Sprecher des US-Präsidialamts für die nationale Sicherheit, John Kirby, dem Sender MSNBC: „Der Iran unterstützt seit Langem die Hamas und andere Terrornetzwerke in der Region mit Ressourcen und Schulungen.“
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Felix Schwarz
Die Türkei ist nach Darstellung von Präsident Recep Tayyip Erdogan bereit für eine Vermittlerrolle im Gaza-Konflikt. Er ruft Israel dazu auf, die Bombardierung der palästinensischen Gebiete einzustellen, und die Palästinenser, Übergriffe auf zivile israelische Siedlungen zu beenden. Die Türkei bereite humanitäre Hilfe für den Gazastreifen vor, sagt er weiter. Es werde keinen Frieden in der Region ohne einen unabhängigen souveränen Staat Palästina geben.
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Felix Schwarz
Angesichts des Krieges mit der radikalislamischen Hamas-Bewegung hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Opposition zur gemeinsamen Bildung einer „Regierung der nationalen Einheit“ aufgerufen. Er fordere die Oppositionsführer auf, „sofort eine Notstandsregierung der nationalen Einheit ohne Vorbedingungen zu bilden“, sagte Netanjahu am Montagabend in einer Fernsehansprache.
Die radikalislamische Hamas hatte am Samstag einen beispiellosen Großangriff auf Israel mit tausenden Raketen und Kämpfern am Boden gestartet, bei dem bislang nach Regierungsangaben mehr als 800 Menschen getötet wurden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf den Gazastreifen, bei denen hunderte Ziele bombardiert wurden. Dabei wurden nach jüngsten palästinensischen Angaben bisher mehr als 680 Menschen getötet. Auf beiden Seiten wurden zudem Tausende Menschen verletzt.
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Felix Schwarz
Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär – offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas – mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hieß es Montag weiter.
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Felix Schwarz
Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas auf Israel gelten zwei Italiener als vermisst. Ein Vater und sein Sohn hielten sich in dem schwer betroffenen Kibbuz Beeri unweit des Gazastreifens auf und reagierten seit Samstag nicht auf Versuche der Kontaktaufnahme durch die Behörden, sagte Italiens Außenminister Antonio Tajani am Montagabend im italienischen Fernsehen. Die beiden besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft. Italien sei nun in ständigem Austausch mit den israelischen Behörden. Auch der Krisenstab des Außenministeriums arbeite daran, die Vermissten aufzuspüren, so Tajani. „Ich hoffe, dass sie nicht gefangen genommen wurden und in den Gazastreifen gebracht worden sind.“ Laut Tajani halten sich in Israel schätzungsweise rund 18.000 italienische Staatsbürger und Doppelstaater auf.
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