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#Kleinholz mit kräftigem Ego

Kleinholz mit kräftigem Ego

Die Kunden akkubetriebener Werkzeuge – es werden immer mehr – lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die einen kaufen sich ein namenloses Produkt beim Discounter oder im Baumarkt und werden glücklich damit, weil sie es ohnehin nur selten benutzen. Die anderen haben gesteigerte Ansprüche und greifen tiefer in die Tasche für eine bekannte Marke. Neben dem Wunsch, dafür ein Mindestmaß an Qualität zu bekommen, spielt dabei oft der Plan eine Rolle, später weitere Geräte anzuschaffen, an die der Akku passt. Produkte mit bekanntem Namen sind in vielen Fällen die bessere Wahl, vor allem, wenn sie hart herangenommen werden, wie das etwa bei Kettensägen der Fall ist. Solche, zu denen auch der Profi greift, haben dann viel mehr Reserven.

Lukas Weber

Lukas Weber

Redakteur im Ressort „Technik und Motor“.

An dieser Stelle kommt gern der Einwand, kein Waldarbeiter fälle Eichen mit der Elektrosäge. Das stimmt, zumindest ist uns keiner bekannt. Aber es gibt ja auch Gartenbaubetriebe und Baumpfleger, denen die leichten, leisen und einfach zu bedienenden Akkuwerkzeuge willkommen sind. Im privaten Bestand des Autors finden sich mehrere Exemplare, die schwere Motorsäge wird kaum noch benutzt. Den Fuhrpark ergänzt seit einigen Wochen eine Ego ES 1800, sie hat in diesem Jahr rund zwei Festmeter zusammengesägt und ein paar höchst interessante Besonderheiten.

Ego wer? Der Name war uns bis dato unbekannt, was eine Bildungslücke sein kann, nach eigenem Bekunden ist Ego der größte Anbieter der Welt von Akku-Outdoor-Werkzeugen. Das chinesische Unternehmen namens Chervon baut seit fast drei Jahrzehnten Produkte für bekannte Marken, und zur Gruppe gehören beispielsweise Flex und Skil. Unter der Eigenmarke Ego werden ausschließlich Akkugeräte über den Fachhandel vertrieben, sie wendet sich an anspruchsvolle Kunden und ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt mit der heute üblichen Palette vom Rasenmäher über den Laubbläser bis zum Multifunktionsgerät.

Ungewöhnlicher Kettenspanner: Beim Festziehen der Abdeckung erledigt die Säge das automatisch mit.



Bilderstrecke



Test
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Elektro-Kettensäge von Ego

Die Akkus haben es in sich, und sie sind auch von außen ungewöhnlich mit ihrer gewölbten Form statt des sonst verwendeten Backsteins. Das vergrößert die Oberfläche und dient so der Kühlung, denn Hitzeentwicklung ist der neuralgische Punkt hochbelasteter Lithium-Zellen. Jene kommen nicht aus China, sondern von Samsung aus Korea, sie sind zusätzlich mit einem Material ummantelt, das Wärme absorbiert. Ego nennt seine Akkus selbstbewusst die leistungsfähigsten auf dem Markt, 14 davon in Reihe geschaltet ergeben 56 Volt (bei der Nennspannung von 3,6 V je Zelle wären es 50,4) und 140 Wattstunden für den kleinsten Stromspeicher, der größte hat vier Lagen und ist mit 560 Wh wohl der derzeit stärkste Akku für handbetriebene Geräte, mit 3,4 Kilo aber auch ein rechter Brocken, der besser auf dem Rücken mitgeführt wird und von dort aus mittels Adapter das Werkzeug versorgt, außerdem gibt es große Rucksackakkus.

Für die Kettensäge bevorzugen wir also die mittlere Größe von 5,0 Ah und 2,2 Kilo Gewicht, zusammen mit der sauber verarbeiteten Säge ES 1800 hat man so rund 7 Kilo in der Hand. Er wird unter dem Handgriff quer eingeschoben, was das Ensemble dort etwas breiter macht als Konkurrenzprodukte. Das hat uns bei der Arbeit nicht gestört und ergibt eine ausgewogene Gewichtsverteilung. Die ES 1800 ist die größte der drei Sägen im Programm, sie hat einen einzigartigen Spannmechanismus für die Kette: Ein Exzenter mit innenliegender Rutschkupplung schiebt das Schwert nach vorn, bis eine definierte Kettenspannung erreicht ist, dann rutscht die Kupplung durch, während die Schraube am großen Drehrad weiter angezogen wird. Das funktioniert bestens, zum Nachspannen wird einfach die Deckelbefestigung etwas gelockert und wieder angezogen.

Verwendet wird ein Schwert von Oregon mit einer Kette 3/8 ×1,1, beide handelsüblich, die Automatik ist auf die serienmäßige Schwertlänge von 45 Zentimeter abgestimmt, 40 geht auch noch. Gut gefällt uns auch der transparente Öltank, durch den man den Ölstand erahnen kann. Mit dem Akku von 5 Ah lässt sich etwa eine Dreiviertelstunde lang arbeiten, dann ist der Öltank halbleer. Etwas kürzer dauert das Laden auf dem voluminösen Schnellladegerät unter beträchtlichem Lärm des Gebläses. In einer halben Stunde sind 80 Prozent erreicht, mit zwei Akkus ist die Säge also durchgehend einsatzbereit.

Wie sägt es sich damit? Die Ego gehört zu den stärksten Akkusägen, die wir in der Hand hatten, und das sind einige. Sie geht laufruhig und radikal zu Werke, wie für diese Spezies üblich darf der Benutzer allerdings nicht zu viel Druck ausüben, sonst bleibt der Motor stehen. Das geschieht bei der ES 1800 ohne wesentlichen Übergang, die Drehzahl lässt sich kaum herunterwürgen. Dann dauert es gefühlt eine halbe Sekunde, bis die Säge wieder auf Befehle anspricht. Trotz mehrerer Stunden intensiver Arbeit, unterbrochen nur durch Holzauflegen, gelang es uns nicht, die Kettensäge so zu überlasten, dass sie zum Abkühlen eine Pause benötigt hätte. Den Ladezustand zeigt ein Ring aus LED am Akku. Wenn er sich dem Ende zuneigt, lässt die Leistung des Motors nicht nach, er bleibt dann unvermittelt stehen. Ein nettes Detail ist der beleuchtete Sägeschnitt für das Arbeiten in der Dämmerung, die hellen LED starten auf Knopfdruck.

Säge und Energiepack überzeugen, der Preis ist eine Kampfansage an die etablierten Marken. Knapp 300 Euro für die Säge, 100 für das Ladegerät und 250 für den Akku mit 5 Ah, der mit 10 Ah wäre etwas für kräftige Leute, er kostet rund 500 Euro. Gespannt darf man auf die Weiterentwicklung der Produktpalette sein, so soll im neuen Jahr ein mobiler Spannungswandler kommen, mit dem sich 230 Volt Wechselstrom aus den Akkus holen lassen.

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