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#„Können das unnötige menschliche Leiden in der Ukraine nicht ignorieren“

„„Können das unnötige menschliche Leiden in der Ukraine nicht ignorieren““

Es war ein Großereignis, als McDonald’s im Jahr 1990 seine erste russische Filiale am Puschkinplatz in Moskau eröffnete. Mehr als 30.000 Menschen kamen am ersten Tag. Die damalige Sowjetunion näherte sich gerade dem Kollaps, und der Start von McDonald’s war ein Symbol für eine stärkere Öffnung zum Westen. Im Laufe der Jahre wurde Russland zu einem sehr wichtigen Markt für die Amerikaner. Sie haben hier fast 850 Filialen, und das Land steht für neun Prozent des Konzernumsatzes.

Nach Russlands Invasion der Ukraine dreht sich nun aber die Uhr mehr als 30 Jahre zurück. Am Dienstag teilte McDonald’s mit, alle russischen Lokale vorübergehend zu schließen. „Wir können das unnötige menschliche Leiden in der Ukraine nicht ignorieren,“ sagte Vorstandschef Chris Kempczinski in einer Nachricht an seine Mitarbeiter. Und kurz nach dieser Ankündigung folgte eine der wenigen amerikanischen Marken, die es an Berühmtheit noch mit McDonald’s aufnehmen kann: Auch der Getränkekonzern Coca-Cola gab bekannt, sein Geschäft in Russland auszusetzen.

Boykottaufrufe in den vergangenen Tagen

Noch einige andere prominente amerikanische Unternehmen leiteten am Dienstag ihren Rückzug ein: Starbucks kündigte an, „alle Geschäftsaktivitäten“ einzustellen, Pepsico teilte mit, Pepsi-Cola und andere globale Marken nicht mehr in Russland zu verkaufen.

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All diese Unternehmen haben sich vergleichsweise spät zu einem vorläufigen Abschied aus Russland entschieden. Schon in der vergangenen Woche kündigte der Elektronikkonzern Apple an, den Verkauf seiner Produkte in Russland einzustellen, der Ölgigant Exxon-Mobil sagte, er werde ein Großprojekt auf der russischen Insel Sachalin aufgeben und künftig nicht mehr in dem Land investieren, der Flugzeughersteller Boeing will keine Ersatzteile mehr an russische Fluglinien liefern.

Je mehr sich solche Ankündigungen häuften, umso mehr richtete sich der Blick auf die Unternehmen, die noch keinen Rückzug beschlossen hatten, und darunter waren viele Gastronomieketten sowie Lebensmittel- und Getränkehersteller. In den vergangenen Tagen haben sich Boykottaufrufe gegen Unternehmen wie McDonald’s, Coca-Cola und Starbucks gehäuft.

Gerade für manche Filialbetriebe war die Entscheidung aber auch etwas komplexer, weil ihre Lokale von Franchisenehmern betrieben werden und nicht von ihnen selbst. Das gilt zum Beispiel für die 130 Starbucks-Filialen. Starbucks teilte jetzt mit, der Lizenzpartner vor Ort habe zugestimmt, den Betrieb aller Filialen vorläufig einzustellen. Das Unternehmen will Lieferungen seiner Produkte nach Russland stoppen.

McDonald’s betreibt dagegen 84 Prozent und damit den weit überwiegenden Teil seiner russischen Filialen selbst. Das ist auch ein Grund dafür, warum sie einen so hohen Teil zum Umsatz beisteuern. In der Ukraine hat McDonald’s 108 Filialen, die alle selbst betrieben werden.

Coca-Cola und Pepsico haben für ihren Rückzug etwas andere Ansätze gewählt. Coca-Cola sprach davon, das ganze Geschäft aufzugeben, Pepsico beschränkte den Schritt auf seine global vertretenen Marken. Das Unternehmen teilte mit, es sehe sich in der Verantwortung, andere Produkte des täglichen Bedarfs wie Milch und Babynahrung weiter anzubieten. Das werde auch dabei helfen, den Lebensunterhalt der 20.000 Beschäftigten in dem Land zu unterstützen. McDonald’s hat nach eigenen Angaben 62.000 Mitarbeiter in Russland. Sie sollen alle weiter bezahlt werden.

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