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#Können sie den Verbrenner retten?

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Können sie den Verbrenner retten?

Ralf Diemer hat eine Mission: die Rettung des Verbrennungsmotors. E-Fuel-Alliance heißt der Verband, dessen Geschäftsführer der Lobbyist aus Schwaben ist. In der breiten Öffentlichkeit ist die Initiative bisher kaum bekannt, was kein Wunder ist, schließlich wurde sie erst im vergangenen Jahr gegründet. Aber in der E-Fuel-Alliance haben sich mehr als 130 Unternehmen versammelt.

Marcus Theurer

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Mit von der Partie sind etwa der Konzern Exxon-Mobil („Esso“) und andere Unternehmen der Mineralölwirtschaft. Verbandsmitglieder sind auch der Energietechnikhersteller Siemens Energy und Autozulieferer wie Elring-Klinger, Mahle, ZF Friedrichshafen und Webasto. Organisiert wird die E-Fuel-Alliance vom Beratungsunternehmen des früheren Hamburger Bürgermeisters Ole von Beust (CDU).

E-Fuels oder synthetische Kraftstoffe, so werden im Fachjargon flüssige Energieträger genannt, mit denen herkömmliche Verbrennungsmotoren angetrieben werden können, die aber anders als Benzin und Diesel keine CO2-Emissionen verursachen. Hergestellt werden diese E-Fuels mit Strom aus erneuerbaren Quellen wie Windkraft und Photovoltaik, als weitere Zutaten braucht es nur Wasser und Kohlendioxid, von dem es ohnehin zu viel in der Atmosphäre gibt. Der neue Wundersprit soll selbst den V8-Motor mit 5 Litern Hubraum klimaneutral und grün machen.

Im heraufziehenden Bundestagswahlkampf werden die E-Fuels zum Politikum. Die Verheißung für die Autonation Deutschland klingt verlockend: Klimaschutz ist auch ohne Elektroauto möglich. Er wolle das batterieelektrische Auto ja gar nicht verhindern, sagt Diemer, der früher für den Autoindustrieverband VDA gearbeitet hat. „Aber E-Fuels können den Klimaschutz im Verkehr beschleunigen.“

E-Fuels spalten die Politik

Das Argument klingt erst mal einleuchtend. Der heutige Fuhrpark und das Tankstellennetz könnten einfach weiterbetrieben werden. Es müssten nicht erst Millionen von Verbrennerfahrzeugen durch E-Autos ersetzt und Zehntausende von Strom-Ladesäulen installiert werden – und trotzdem könnte der Straßenverkehr klimaneutral werden. Falls sich E-Fuels durchsetzen sollten, wäre das für die deutsche Autoindustrie, die in der Verbrennertechnik weltweit führend ist, ein Geschenk des Himmels. Schließlich hängen viele hunderttausend gut bezahlte Arbeitsplätze an der bisherigen Antriebs- und Motorentechnik.

Und dennoch spalten die E-Fuels Politik und Industrie. In der Bundesregierung legen sich vor allem die beiden Unionsminister Peter Altmaier (Wirtschaft) und Andreas Scheuer (Verkehr) für den neuen Kraftstoff ins Zeug. Beim Klimaschutz sei nicht der Verbrennungsmotor unter der Motorhaube das Problem, sondern der fossile Kraftstoff im Tank, so das Argument. Auch FDP und AfD setzen auf E-Fuels für Personenwagen. „Technologieoffenheit statt Planwirtschaft“, fordert Michael Theurer, Fraktions-Vize der Liberalen im Bundestag. Es sei ein Irrweg, nur auf das Elektroauto zu setzen.

Die Gegenposition nimmt in der Bundesregierung Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) ein, die E-Fuels für Autos wegen des hohen Stromverbrauchs bei der Herstellung skeptisch sieht. Die Sozialdemokraten setzten diese Woche durch, dass es weiter keine eigene Mindestquote für die Beimischung von E-Fuels in konventionellen Kraftstoff geben soll, ein herber Rückschlag für die Befürworter des neuen Kraftstoffs.

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