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#Kommentar: Strompreise werden dank Strompreisbremse weiter steigen

„Kommentar: Strompreise werden dank Strompreisbremse weiter steigen“

Die Bundesregierung will die Preise für Strom und Gas deckeln. Sie will den Versorgern die Differenz zwischen Marktpreis und reguliertem Preis zahlen. Das öffnet Tür und Tor für astronomische Preise, befürchtet unser Redakteur Thorsten Neuhetzki. Ein Kommentar.

Stromzähler
StromzählerBildquelle: Pixabay

Es klingt auf den ersten Blick gut, was die Bundesregierung plant. Strom soll dich ab Januar nicht mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde kosten. Zumindest dann, wenn du dich beim Strom etwas einschränken kannst und monatlich nicht mehr als 80 Prozent dessen verbrauchst, was du im September als Jahresverbrauch angemeldet hattest. Das sorgt zumindest bei denen, die deutlich teurere Stromanbieter haben, für Jubel und Entlastung.

Strompreisbremse: Jubel in den Chefetagen der Stromanbieter?

Ich stelle mir aber vor, dass man auch bei den Stromanbieter gejubelt hat. Denn es ist mitnichten so, dass den Stromanbietern seitens der Bundesregierung verboten wird, mehr als 40 Cent zu berechnen. Nein, die Bundesregierung packt ihren 200-Milliarden-Euro-Doppel-Wumms aus. Im Beschluss heißt es: „Die Differenz zwischen dem zu zahlenden Marktpreis und der Deckelung wird als Entlastung monatlich von den Versorgern direkt mit dem Abschlag verrechnet.“ Im Klartext: Jeder Cent, der über den gedeckelten 40 Cent pro Kilowattstunde innerhalb des Grundkontingentes liegt, kommt trotzdem beim Stromanbieter an. Nur muss ihn nicht der Stromkunde direkt bezahlen, sondern der Staat überweist den Betrag.

Damit ist im Prinzip Tür und Tor geöffnet für weitere Preiserhöhungen. Denn gegenüber den Kunden muss man als Stromanbieter kaum ein schlechtes Gewissen haben. „Ein bisschen Einsparen wird man doch wohl schaffen“, wird man sich in den Chefetagen sagen und die Kunden dazu mobilisieren, Strom zu sparen, damit diese innerhalb ihrer 80-Prozent-Grenze bleiben. Und die Listenpreise innerhalb des Grundkontingents? „Die interessieren doch eh keinen mehr“, wird man sich bei den Versorgern denken, schließlich zahlt sie der Staat. Und somit jeder Steuerzahler.

Stadtwerke München verdoppeln Strompreis in der Grundversorgung

Wahrscheinlich ist es reiner Zufall, dass die Stadtwerke München exakt einen Tag nach der Verkündung der Strompreisbremse ihren Preis für die Grundversorgung in München weit mehr als verdoppeln – zum 1. Januar. Statt bisher günstigen 24,97 Cent pro Kilowattstunde sollst du in der Münchener Grundversorgung ab Januar astronomische 61,89 Cent pro Kilowattstunde zahlen. In der Pressemitteilung heißt es dann auch gleich beruhigend: „Es wird noch Entlastungen seitens der Bundesregierung geben („Strompreisbremse“). Sobald diese konkretisiert und gesetzlich geregelt sind, geben wir sie in vollem Umfang weiter.“

Ich bin gespannt, ob der Bundesregierung diese Lücke in ihren Plänen noch auffällt, bevor das Gesetz verabschiedet ist und wie viele Stromanbieter diese Einladung zur Tariferhöhung dankend annehmen. Das gleiche gilt übrigens auch für Gas – hier haben die Anbieter aber noch etwas Zeit für ihre Erhöhungen. Die Gaspreisbremse soll erst zum 1. März greifen.

Bildquellen

  • Stromzähler: Shutterstock / Jochen Netzker
  • Stromzähler: Pixabay

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