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#Kommt das Tempolimit für E-Scooter?

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Der Schock in der E-Scooter-Branche dürfte groß gewesen sein, als das Ergebnis der Bürgerbefragung in Paris bekannt gegeben wurde. 89 Prozent sprachen sich für ein Verbot des Verleihs der elektrisch angetriebenen Roller aus. Allerdings lag die Wahlbeteiligung bei gerade einmal 7,46 Prozent. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo – eine bekennende Gegnerin der Roller – feierte die Entscheidung dennoch als „Sieg der lokalen Demokratie“.

Die Reaktionen der Anbieter fallen naturgemäß weniger euphorisch aus. Paris ist für viele Verleiher ein wichtiger Markt. „Das Verbot von Sharing-Scootern ist ein Rückschritt“, teilt der Berliner Anbieter Tier auf Anfrage der F.A.Z. mit. Die Entscheidung stelle „die umweltpolitische Führungsrolle, die Paris seit jeher innehat, auf internationaler Ebene in Frage“. Andere Anbieter äußern sich ähnlich.

Rückschlag für die E-Scooter

Als „Rückschlag“ bezeichnet auch Daniel Schellong die Entscheidung aus Paris. Schellong ist Experte für Mikromobilität bei der Boston Consulting Group (BCG). „Die Branche wird zukünftig Wege finden müssen, die Nutzung von E-Scootern besser in die Gesellschaft zu integrieren und ihre Akzeptanz zu erhöhen“, sagt er. Denn das größte Problem der E-Roller ist ihr schlechter Ruf. Sie gelten als häufige Unfallverursacher, blockieren falsch abgestellt oft Gehwege. Für Kommunalpolitiker sind sie deshalb ein beliebtes Regulierungsobjekt.

Schellong hält es deshalb nicht für ausgeschlossen, dass andere europäische Städte dem Pariser Beispiel folgen könnten. Die Abstimmung sei sehr öffentlichkeitswirksam gewesen. Allerdings gebe es in Paris einige besondere Umstände: die besonders große Anzahl an Rollern, begrenzte Parkmöglichkeiten und viele Touristen mit schlechten Ortskenntnissen. Wegen der vielen Straßen mit Kopfsteinpflaster und relativ weniger Radwege seien in Paris zudem besonders viele Menschen mit den E-Scootern auf Gehwegen unterwegs. Dass das Pariser Verbot automatisch eine Folgewelle auslöst, erwartet er deshalb nicht.

Käme es dazu, wären die Auswirkungen enorm. Um kostendeckend zu arbeiten, sind die Anbieter auf ein gewisses Volumen angewiesen. Würden andere, vor allem größere Städte, dem Pariser Beispiel folgen, würde das die Anbieter ihre Standorte kosten, sagt Schellong. Die Verleiher wiegeln daher ab. „Das Ergebnis in Paris steht im Kontrast zu den Erfahrungen, die wir als langjähriger Anbieter in Deutschland und weltweit gemacht haben“, teilt etwa der schwedische Anbieter Voi mit.

In Deutschland ist eine Entscheidung wie in Paris allerdings nicht zu erwarten. Die Zulassung von E-Scootern ist hier bundeseinheitlich geregelt, während in Frankreich jede Stadt selbst entscheiden kann, ob sie die Fahrzeuge zulassen oder verbieten möchte. Überhaupt laufe die Zusammenarbeit mit vielen deutschen Städten sehr gut, betont die Branche. „Ganz im Gegensatz zu Paris arbeiten deutsche Städte wie Berlin oder Düsseldorf derzeit sehr konkret an Konzepten, um nachhaltige Mobilitätsangebote noch besser in den Mobilitätsmix zu integrieren“, heißt es bei Voi.

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